Heil/Werne. Rund 30 Minuten mit dem Fahrrad von der Stadtmitte Werne entfernt liegt das Naturfreibad in Heil. Wer der Hektik und Geräuschkulisse eines üblichen Freibads in der Hochsaison entfliehen möchte, ist hier richtig.
Wer mitten in der Woche das idyllische Areal mit dem von Trauerweiden umgebenen großen Schwimmteich am Westenhellweg ansteuert, dürfte durchaus verwundert sein, dass Großteile der Wiesenflächen komplett frei sind. Denn obwohl das Freibad in Bergkamen-Weddinghofen seit bald einem Jahr eine Großbaustelle ist, herrscht mitten in der Natur nahezu himmlische Ruhe.
„Dass gerade Ferien sind, bekommen wir bisher nicht zu spüren. Eigentlich ist hier alles wie immer“, sagt Erika Oehmig. Die Bergkamenerin bildet zusammen mit ihrem Mann Klaus sowie Dirk Jokisch, Markus Kowall und Achim Rudoph die Speerspitze des ehrenamtlichen Teams des Schwimmvereins Heil, welches mit weiteren Helfern für alle Abläufe in dem Naturbad verantwortlich ist.
Wo derzeit vor allen Dingen die Kinder bleiben, ist der langjährigen Rettungsschwimmerin und Naturbad-Aktivistin ein Rätsel: „Dass die alle im Urlaub sind, kann ich mir nicht vorstellen.“ An den Wochenenden stellt sich die Situation etwas anders da. Am bisher heißesten Samstag, dem 8. Juli, kamen 364 Erwachsene und 42 Kinder ins Naturfreibad. Dank der Größe von rund 16.000 Quadratmetern ist es dann auf der Wiese und im Wasser trotzdem nicht überfüllt.
Badegäste aus der Region
Nicht wenige der Badegäste nehmen gar weitere Anfahrten in Kauf, um sich im Naturbecken zu erfrischen. So gibt es Besucher aus Münster, Dortmund und Recklinghausen. Dank der familiären Atmosphäre kommt man schnell ins Gespräch. „Die Menschen schätzen die Ruhe, die sie hier mitten in der Natur haben. Oft gibt es auch Lob, weil die Anlage so gepflegt ist. Das ist natürlich für uns ein tolles Feedback“, so Oehmig.
Das Bad ist bei gutem Wetter nicht nur für Sonnenbadende und Wasserratten ein Anziehungspunkt. Nicht zuletzt dank der Neueröffnung des Kiosks, in dem es neben Kaffee, Eis und kalten Getränken unter anderem auch den Klassiker Pommes/Currywurst gibt, ist die Terrasse für Radfahrer ein gern genutzter Stopp. Für Kunden der Bad-Bude ist der Aufenthalt kostenlos – dazu gibt’s neben dem Blick auf das Bad auch Sichtkontakt zum Zweirad, für das es extra Parkplätze gibt.
Geschwommen wird im Naturfreibad Heil nicht in Wasser aus der benachbarten Lippe, sondern in Grundwasser, dessen Qualität regelmäßig überprüft wird. Die Türen des Bades öffnen bei gutem Wetter um 10 Uhr, gebadet und gesonnt werden kann bis 19 Uhr.