Dienstag, März 21, 2023

Familien stark machen gegen Depressionen

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Hamm (lwl / SMH). Im Schnitt jede vier­te Frau und jeder ach­te Mann erkrankt im Lau­fe des Lebens an einer Depres­si­on – in ganz Deutsch­land, und auch in Hamm. Ins­be­son­de­re in der Coro­na­zeit ist die Nach­fra­ge nach Behand­lungs­mög­lich­kei­ten enorm gestie­gen – das bestä­ti­gen die knapp 30 Ham­mer Fach­leu­te aus den Berei­chen Sozi­al­ar­beit, Kir­che, Ver­wal­tung und Medi­zin, die sich in der Ver­sor­gung depres­siv erkrank­ter Men­schen engagieren. 

Sie sind der Ein­la­dung von Prof. Dr. Dr. Mar­tin Holt­mann und Prof. Dr. Mar­cel Sie­be­rer zu einem Gedan­ken­aus­tausch gefolgt, die in der Grün­dung eines loka­len „Ham­mer Bünd­nis­ses gegen Depres­si­on“ mün­den soll.

Der Ärzt­li­che Direk­tor der LWL-Uni­ver­si­täts­kli­nik Hamm, die zum Land­schafts­ver­band West­fa­len-Lip­pe (LWL) gehört, und der Chef­arzt der Kli­nik für Psych­ia­trie, Psy­cho­the­ra­pie und Psy­cho­so­ma­tik des St. Mari­en-Hos­pi­tals set­zen als Ziel des Regio­na­len Bünd­nis­ses, die Zusam­men­ar­beit derer zu stär­ken, die von ganz unter­schied­li­chen Sei­ten Hil­fen für Men­schen mit Depres­si­on anbie­ten kön­nen.

The­ra­peu­ti­sche Ange­bo­te in der Region

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„Gemein­sam mit der Erwach­se­nen­psych­ia­trie am St. Mari­en-Hos­pi­tal und wei­te­ren loka­len Akt-euren möch­ten wir in den kom­men­den Wochen ein Regio­na­les Bünd­nis gegen Depres­si­on in Hamm ins Leben rufen“, erklärt Prof. Dr. Dr. Mar­tin Holt­mann. Ähn­li­che Bünd­nis­se gibt es heu­te in mehr als 85 Regio­nen und Städ­ten in Deutsch­land. Ziel ist es, betrof­fe­nen Kin­der, Jugend­li­chen und Erwach­se­nen sowie deren Ange­hö­ri­gen den Zugang zu the­ra­peu­ti­schen Ange­bo­ten in der Regi­on zu erleich­tern.

Depres­sio­nen wir­ken sich meist auf die gan­ze Fami­lie aus

Das Deut­sche Bünd­nis gegen Depres­si­on der Stif­tung Deut­sche Depres­si­ons­hil­fe enga­giert sich seit Jah­ren erfolg­reich dabei, in der Bevöl­ke­rung über Depres­sio­nen auf­zu­klä­ren, die Ver­sor­gung depres­siv erkrank­ter Men­schen zu ver­bes­sern und Sui­zi­den vor­zu­beu­gen.

„Mit einem Ham­mer Bünd­nis möch­ten wir Teil die­ser erfolg­rei­chen Arbeit wer­den. Unse­re Zie­le sind dabei eine bes­se­re Unter­stüt­zung und Ver­sor­gung von Men­schen, die von Depres­sio­nen betrof­fen sind. Durch Auf­klä­rungs­kam­pa­gnen und Schu­lun­gen, regio­na­le Aktio­nen, leben­di­ge Arbeits­krei­se, Koope­ra­tio­nen und Unter­stüt­zung der Selbst­hil­fe möch­ten wir uns zum The­ma Depres­si­on an Betrof­fe­ne, Ange­hö­ri­ge, Exper­ten und Inter­es­sier­te wen­den“, erklärt Prof. Dr. Mar­cel Sie­be­rer.

Dabei soll als beson­de­res Merk­mal eines Ham­mer Bünd­nis­ses gegen Depres­si­on der Blick auf betrof­fe­ne Fami­li­en­sys­te­me ein ganz­heit­li­cher, gene­ra­tio­nen­über­grei­fen­der Ansatz betont wer­den. „Depres­sio­nen wir­ken sich meist auf die gan­ze Fami­lie aus und zwar unab­hän­gig davon, wel­ches Fami­li­en­mit­glied unmit­tel­bar betrof­fen ist. Unter dem Mot­to ‚Fami­li­en stark gegen Depres­si­on’ wol­len wir dabei direkt oder indi­rekt betrof­fe­ne Men­schen jedes Lebens­al­ters errei­chen“, so Holt­mann wei­ter.

Fach­leu­te nur Impuls­ge­ber für Betrof­fe­ne und Angehörige

Die Ver­ant­wort­li­chen sehen sich dabei als Impuls­ge­ber: Nicht nur Fach­leu­te, son­dern auch Betrof­fe­ne und deren Ange­hö­ri­ge sol­len die Arbeit aktiv mit­ge­stal­ten. „So ein Bünd­nis ist über­fäl­lig für eine Stadt wie Hamm. Ober­bür­ger­meis­ter Marc Her­ter hat schon zuge­sagt, die Schirm­herr­schaft für das Bünd­nis zu über­neh­men“, so Prof. Sie­be­rer. Die Netz­werk­ar­beit ist bereits durch den ergie­bi­gen Gedan­ken­aus­tausch gestärkt wor­den. Die tat­säch­li­che Grün­dung des Bünd­nis­ses als gemein­nüt­zi­ger Ver­ein in Hamm ist noch für die­ses Jahr vorgesehen.

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