Mittwoch, März 29, 2023

Kulturbranche in der Corona-Krise: Schutz gefordert

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Lünen/Gütersloh/Wuppertal. Die Kul­tur­se­kre­ta­ria­te in NRW haben einen offe­nen Brief an Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel geschrie­ben. Sie for­dern den Schutz der durch den Lock­down gefähr­de­ten Kul­tur­land­schaft. Der Kul­tur­be­reich wer­de von den pan­de­mie­be­ding­ten Ein­schrän­kun­gen beson­ders schwer erschüt­tert, for­mu­lie­ren die Kul­tur­se­kre­ta­ria­te in Güters­loh und Wup­per­tal, die gemein­sam rund 100 Mit­glieds­städ­te ver­tre­ten. Lünens Kul­tur­de­zer­nent Horst Mül­ler-Baß ist zwei­ter Vor­sit­zen­der des Kul­tur­se­kre­ta­ri­ats Güters­loh und erklärt: „Die Zukunft vie­ler Kul­tur­schaf­fen­der ist in Fol­ge der voll­stän­di­gen Schlie­ßung der Thea­ter, Muse­en und ande­rer Ein­rich­tun­gen mehr als unsi­cher. Vie­le Exis­ten­zen sind bedroht.”

In ihrem offe­nen Brief appel­lie­ren das Kul­tur­se­kre­ta­ri­at NRW Güters­loh und das NRW KUL­TUR­se­kre­ta­ri­at (Wup­per­tal) als Insti­tu­tio­nen der kom­mu­na­len Kul­tur­för­de­rung und Kul­tur­po­li­tik an die Bun­des­kanz­le­rin, dass die Kul­tur­land­schaft in Deutsch­land Schutz brau­che. Nur mit ver­ein­ten Kräf­ten kön­nen sie lang­fris­tig erhal­ten blei­ben. Im Namen der Mit­glieds­städ­te for­mu­lie­ren die Kul­tur­se­kre­ta­ria­te in dem Schrei­ben sie­ben Denk­an­stö­ße für die kul­tur­po­li­ti­sche Wei­chen­stel­lung zum Schutz der Kul­tur. Allen vor­an for­dern sie Bund, Län­der und Kom­mu­nen dazu auf, einen nach­hal­ti­gen Ret­tungs­schirm über die Kul­tur zu span­nen, der gewähr­leis­tet, dass die in 2020 eta­blier­ten Hilfs­maß­nah­men min­des­tens über die kom­men­den fünf Jah­re für den Erhalt der kul­tu­rel­len Infra­struk­tur fort­ge­setzt wer­den. Min­des­tens eben­so wich­tig sei eine dif­fe­ren­zier­te Vor­ge­hens­wei­se bei der Wie­der­eröff­nung von Kul­tur­ein­rich­tun­gen. Wei­te­re Aspek­te betref­fen die Stär­kung von außer­schu­li­schen Bil­dungs­an­ge­bo­ten, die För­de­rung neu­er, spar­ten­über­grei­fen­der Kul­tur­for­ma­te und die geziel­te Nut­zung der Poten­zia­le, die die Kul­tur für die Innen­stadt­ent­wick­lung eröffnet.

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Die Hilfs­pro­gram­me, die von Bund und Län­dern in die­sem Jahr schnell und unbü­ro­kra­tisch auf­ge­legt wur­den, sei­en für die Kul­tur eine beacht­li­che Unter­stüt­zung, loben Horst Mül­ler-Baß und der Vor­sit­zen­de vom Kul­tur­se­kre­ta­ri­at NRW Güters­loh, Andre­as Kim­pel, gemein­sam mit Dr. Chris­tia­ne Zangs und Jörg Stü­de­mann vom NRW KUL­TUR­se­kre­ta­ri­at (Wup­per­tal). Es ste­he aller­dings zu befürch­ten, dass im Zuge künf­ti­ger Kon­so­li­die­rungs­maß­nah­men der Ver­tei­lungs­kampf um För­der­mit­tel zu Unguns­ten für die Kul­tur aus­ge­he und die­se dann den Spar­zwän­gen zum Opfer fal­len wer­de. Dabei sei Kul­tur ein ent­schei­den­des Ele­ment unse­rer Demo­kra­tie und damit in beson­de­rer Wei­se schüt­zens­wert. „Die Hilfs­maß­nah­men müs­sen daher drin­gend fort­ge­setzt und wei­ter aus­ge­baut wer­den“, so der Appell der Vor­stän­de bei­der Kultursekretariate.

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