Ascheberg. Endspurt für die Kommunalwahl. Am 13. September wird entschieden, wer die Nachfolge von Dr. Bert Risthaus als Bürgermeister oder Bürgermeisterin der Gemeinde Ascheberg antreten wird. Im Gespräch mit Gaby Brüggemann stellen sich Thomas Stohldreier aus Münster, parteiloser Kandidat des CDU Gemeindeverbands, und Monika Verspohl aus Coesfeld, Kandidatin des SPD Ortsvereins, vor schildern politische Ziele, berufliche Stationen und ihre Führungsstile und sprechen über ihre Sicht auf die Gemeinde Ascheberg. Beim Wahlkampf in Zeiten von Corona setzen beide auf Besuche bei Vereinen, Firmen und Institutionen und suchen das Gespräch in kleiner Runde.
Teil 2 der Vorstellung: Thomas Stohldreier
„Ich habe gleich gemerkt, dass es hier viel Zusammenhalt gibt – hauptamtlich wie ehrenamtlich – und, dass man sich hier wohl fühlt.“ Das gelte auch für ihn, sagt der Verwaltungsbetriebswirt aus Münster über Gemeinde Ascheberg. Seit gut eineinhalb Jahren ist er hier Fachbereichsleiter für Ordnung und Soziales und bewirbt sich nun um den Chefsessel im Rathaus.
Neben der Sympathie für den Ort und seine Bürger bringt der 48-Jährige aus seinen vorherigen Stationen Ochtrup, Sendenhorst und Everswinkel viel Erfahrung mit 14 Jahre in Führungsverantwortung. Als der CDU-Gemeindeverband auf der Suche nach einem Bürgermeister-Kandidaten war, zögerte der Münsterländer nicht. „Da passte alles zusammen“, sagte er und machte die Kandidatur zu seiner „Herzensangelegenheit“. Politisch sehe er sich ohnehin häufig auf einer Linie mit den Christdemokraten.
Bei seinem Amtsantritt als Fachbereichsleiter habe er viele offene Türen vorgefunden und setze auch von sich aus auf Kommunikation. Der Kontakt mit den Einrichtungen in den drei Ortsteilen laufe gut, nannte er die Flüchtlingskinder-Betreuung, das Netzwerk „Alter und Pflege“, das Sportentwicklungskonzept oder das Klimaschutzforum.
So heißt seine Homepage alles andere als zufällig „Wir sind DAH“. Dieser Zusammenhalt habe sich gleich zu Beginn des Corona-Lockdowns in der Aktion „Ich bin für Dich DAH“ gezeigt.
Seinen eigenen Führungsstil bezeichnet der 48-Jährige als team- und zielorientiert. Ob als (potenzieller) Chef von 115 Mitarbeitern in der Verwaltung, im Rat mit den Fraktionen oder im Gespräch mit den Bürgern wäre er auf Austausch bedacht, lautet sein Credo. Zum Amt gehöre es aber auch, Entscheidungen zu treffen. „Das kann ich ganz gut“, sagt er und sieht er die Verantwortung eines Bürgermeisters darin, das Beste für die Gemeinde zu erreichen. „Bei wichtigen Themen Taktgeber zu sein, wie etwa beim Glasfaserausbau geschehen“, soll deshalb für ihn auch künftig Ziel der Gemeinde bleiben.
Auf der Agenda der neuen Legislaturperiode stünden für der Bau der beiden Kindertagesstätten im Hoveloh und an der Herberner Straße und die Zusammenführung der Profilschule am Standort Ascheberg oben an.
In der künftig wieder vierzügigen Lambertus-Grundschule gebe es mehr Platzbedarf, auch mit Blick auf die geplante Einführung des offenen Ganztags im nächsten Jahr. In Herbern stehe der Neubau des Feuerwehrgerätehauses an, in Ascheberg der erste Teil der Platzgestaltung im Ortskern (Bereich vor dem Vollsortimenter). Daneben blieben Dauerthemen wie Mobilität sowie Umwelt- und Klimaschutz.
Finanziell sieht der Verwaltungsfachwirt die Gemeinde in komfortabler Lage. Denn trotz des corona-bedingten Rückgangs der Gewerbesteuereinnahmen könne Ascheberg mithilfe seiner Rücklagen die Projekte fortführen. Das verdanke die Gemeinde auch ihrer „sehr erfolgreichen Wirtschaft“, mit deren Vertretern er als Bürgermeister intensiven Austausch pflegen würde.
Den Umzug nach Ascheberg mit seiner Familie, die in Münster fest verwurzelt ist, plane er im Falle der Wahl aber nicht, machte er klar. Seine Aufgabe als Bürgermeister würde er so oder so „mit Herzblut“ erfüllen.
Steckbrief: Thomas Stohldreier (parteilos)
Geburtsort: Ochtrup; Wohnort: Münster; Alter: 48 Jahre; Beruf: Verwaltungsbetriebswirt; Familienstand: verheiratet, zwei Söhne (14 und 5 Jahre); Hobbys: Radfahren mit der Familie, Gartenarbeit.
Homepage: www.wirsinddah.de