Werne. Eindrucksvolle Klänge füllten am Sonntag (23.02.2025) die Martin-Luther-Kirche in Werne, Klänge aus einem der berühmtesten Werke Mozarts, seinem Requiem.
Das Requiem, ein Auftragswerk, entstand kurz vor Mozarts frühem Tod und blieb zunächst unvollendet. Mozarts Witwe Constanze bat Freunde und Schüler, u.a. Franz Xaver Süßmayr, dieses Werk zu vervollständigen, um die bereits erfolgte Vorauszahlung nicht zurückzahlen zu müssen. Diese Süßmayr’sche Fassung hatte Annette Drengk, die den Motettenkreis Werne seit September 2024 leitet, ausgewählt und einstudiert.
Annette Drengk verlangte den Sänger/innen das Äußerste an Klangentfaltung und Konzentration ab. Die Anrufung Gottes angesichts des Todes und des Jüngsten Gerichtes und die Bitte um Erbarmen und Rettung erzeugten eine Spannung, die der Motettenkreis durch kraftvolle Fortissimo-Passagen und berührende Piano-Klänge gestaltete.
Die vier Solist/innen Andrea Nübel, Luisa Kruppa, Eduard Wagner und Johannes Schwarz traten überwiegend als Vokalquartett in Erscheinung. Eindrucksvoll fügten sich ihre Stimmen zu einem ausgewogenen Klang zusammen, während sie die verschiedenen musikalischen Stimmungen sehr differenziert interpretierten. Andrea Nübel überzeugte mit ihrem wunderbar strahlenden, warmen Sopran, mit dem sie das Lob Gottes in Zion besang. Eingeleitet von den Klängen der Soloposaune stimmte Johannes Schwarz das „Tuba mirum spargens sonum“ an und füllte mit seiner großen, profunden Bassstimme den Kirchenraum.
Chor und Solisten wurden von einem Kammerorchester begleitet, das überwiegend aus Mitgliedern der Neuen Philharmonie Westfalen bestand und das die Sängerinnen und Sänger mit Engagement und großer Spielfreude unterstützte. Die unterschiedlichen Klangfarben der Instrumente kamen in den leiseren Abschnitten zur Geltung, während bei den Tutti-Einsätzen eine beeindruckende Klangfülle entstand. Annette Drengk führte das Ensemble einfühlsam zu einer überzeugenden Interpretation des Requiems.
Eingeleitet wurde der Konzertabend durch die Motette „O Jesu Christ, meins Lebens Licht“ von Johann Sebastian Bach, einer Trauerkomposition, die aus dem Leiden Jesu Christi Trost für das eigene Leiden und Sterben zu schöpfen sucht. Die Choralstrophen sind kunstvoll umrahmt von Orchestereinleitung und -nachspiel. Der spannungsvollen Dramatik des Mozart‘schen Werkes wurde mit dieser Motette die Bach’sche Glaubenszuversicht gegenübergestellt.
Das Publikum dankte den Mitwirkenden mit großem Applaus.