Werne. Angenehme Atmosphäre, Wiedersehensfreude, gute Gespräche und natürlich handgemachte Live-Musik – Roland Sperlich vom Kulturzentrum flözK hatte im Vorfeld des „Summer Peak Volume I“ nicht zu viel versprochen.
An einem lauen Sommerabend erlebten rund 350 Gäste zwei erstklassige Bands und eine rauschende Aftershow-Party in der Flöz-Zollverein-Straße in Werne. Bemerkenswert viele neue Gesichter, auch aus Nachbarstädten, durften die Betreiber des flözK auf dem gesamten Veranstaltungsgelände entdecken. Und diese kamen auf ihre (musikalischen) Kosten.
Den Anfang machten bereits um 18 Uhr „Threepwood`N Strings“ (TNS). Der Bereich vor der Bühne war schon ganz gut gefüllt, als die fünf Musiker aus Marl ihren mitreißenden Indie-Folk präsentierten. Trotz noch hochsommerlicher Temperaturen und eines coronabedingten Ausfalls eines Bandmitglieds begeisterten TNS mit eigenen Stücken wie „Story To Be Told“ aus ihrem brandaktuellen Album „Beyond The Shore“, genauso wie mit gelungenen Cover-Versionen von Amy Macdonald („This Is The Life“) oder Imagine Dragons („Radioactive“). Bei letzterem gab Eva Kempa dem Song mit ihrer Geige eine besondere Note.
Nach abwechslungreichen 90 Minuten samt Zugaben hatten „Threepwood`N Strings“ wieder neue Fans gewonnen – und auch einige ihrer CDs wanderten am Merchandise-Stand in die Taschen der Gäste.
„Fühlt euch wohl und genießt den Abend“, begrüßte Roland Sperlich nach dem „Opener“ die immer zahlreich werdenden Musikfans vor der flözK-Bühne. Er dankte den Sponsoren und freute sich auf den Hauptact „Unplaces“ aus Bochum, die schon zum zehnjährigen Bestehen des Kulturzentrums vor drei Jahren groß aufgespielt hätten.
Und obwohl aus dem Quartett wegen der Corona-Infektion der Bassistin ein Trio wurde, enttäuschte die Band auch diesmal nicht. Ganz im Gegenteil. „Der Auftritt war das Highlight des Abends, da waren sich die allermeisten Anwesenden einig“, sagte Roland Sperlich.
Ab 20.15 Uhr heizten die die etwas düster angehauchten, aber dennoch sehr kontaktfreudigen „Unplaces“ mit ihrem teils sehr tanzbaren Indie-Rocksound dem Publikum ein. Die drei Musiker um Mastermind Dorette Gonschorek präsentierten ihren mächtig druckvollen Sound und steigerten diesen im Konzertverlauf zunehmend. Elektro Wave traf auf Gothic-Rock – das kam in der mittlerweile großen Gästemenge zunehmend gut an.
Als sich der Auftritt von „Unplaces“ allmählich dem Ende zuneigte, ließ Dorette Gonschorek es sich nicht nehmen, die Bühne zu verlassen und prompt eine geniale Performance mit ihrer Gitarre wandernd durch das Publikum zu liefern.
„Der Kontrast beider Musikgruppen wurde von den Gästen gelobt, denn so kamen alle Freunde der unterschiedlichen Musikrichtungen auf ihre Kosten“, freute sich Roland Sperlich über die gelunge Mischung beim Open air am ehemaligen Zechengelände.
Bei den Konzerten ließen sich viele Menschen, neben den zahlreich anwesenden Kennern, für ein in Werne eher unübliches Musikgenre begeistern – und in den unbekannten Zauber der Indie-Musikszene entführen.
Roland Sperlich ging mehrfach mit dem Spendenhut herum. Er zeigte sich zufrieden: „Es wurde reichlich gespendet und verzehrt.“
Ausgiebig gefeiert und getanzt wurde dann abschließend bei der Aftershow-Danceparty, die nach dem zweiten Konzert folgte und erst spät in der Nacht – wie gewohnt – friedlich endete.
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