Werne. Ausnahmsweise findet das nächste flöz K-Konzert im Live Club Montreux an einem Samstag statt. Am 5. September um 20 Uhr (Einlass: 19.30 Uhr) ist „The Dad Horse Experience“ in Werne zu Gast.
Manche Dinge brauchen ihre Zeit: Erst mit 40 Jahren begann Dad Horse Ottn auf einem geschenkten Tenorbanjo Musik zu machen, beseelt davon, seiner spirituellen Suche einen Klang zu geben. Hawkwind, Washington Phillips und Johnny Cash gaben ihm Geleit. Ottn selbst singt und klingt dabei eher wie ein Hank Williams, der nicht schon vor seinem 30. Geburtstag auf dem Rücksitz seines Wagens an einer Überdosis starb. Wobei auch das nicht auszuschließen gewesen wäre.
Seitdem zieht Dad Horse Ottn sein Ding durch. Zum Banjo kamen noch Basspedal und Kazoo. Auf diesem Instrumentarium hat er sich inzwischen eine Qualität erarbeitet, die umstandslos Gänsehaut erzeugen kann.
Er selbst nennt seine Musik „Keller-Gospel“, andere sprechen von „Dark Roots“ oder „Underground Gospel“. In der rudimentären Begleitung seiner Songs, in der Klage seines Gesangs schwingt die spartanische Intensität des weißen Folk aus den Appalachen mit. Seine Lyrik verhandelt inbrünstig die sengende Selbstkritik der gequälten Sünderseele, nicht ohne regelmäßig einen kräftigen Schluck aus der Pulle abgründigen Humors zu nehmen. Und doch meint der Mann es am Ende todernst, wenn er fleht: „Lord Must Fix My Soul – Turn The Shit Into Gold.“
Die Vorverkaufstickets bei Bücher Beckmann sind bindend. Es gibt dort noch Restkarten zu 5 Euro. Es werden auf Grund von COVID-19 nur Sitzplätze angeboten, die jetzt auf 70 Stühle im Hof erweitert werden. Ein Zutritt ohne Ticket ist nicht möglich. Masken dürfen auf den Sitzplätzen abgenommen werden.