Donnerstag, März 30, 2023

Historische Bauernhöfe rund um Werne im Fokus

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Wer­ne. „Die Schö­nen vom Lan­de. Denk­mä­ler in Wer­ne a. d. Lip­pe“ ist der Band von Karl-Heinz Schwar­ze beti­telt, den der Vor­sit­zen­de des Ver­eins „Freun­de des his­to­ri­schen Stadt­kerns Wer­ne“ jetzt gemein­sam mit Buch­händ­ler Huber­tus Water­hues von der Buch­hand­lung Beck­mann präsentierte.

Auf 77 Sei­ten ver­schreibt sich der His­to­ri­ker der Geschich­te, der Archi­tek­tur und den Bewoh­nern von his­to­ri­schen Bau­ern­hö­fen rund um Wer­ne. Illus­triert mit 49 Fotos sowie sche­ma­ti­schen Zeich­nun­gen der Bau­wei­se des typi­schen Hal­len­hau­ses wid­met sich der Autor den Hof­an­la­gen im Wan­del der Zeit. „Das Buch umfasst eine Zeit­span­ne von fast 800 Jah­ren“, erklärt Schwar­ze. Recher­chiert hat der Autor unter ande­rem auf Basis alter Akten der Stadt und neben his­to­ri­schen und bau­tech­ni­schen Erläu­te­run­gen auch Erzäh­lun­gen und lus­ti­ge Geschich­ten der heu­ti­gen Bewoh­ner zusam­men­ge­tra­gen. Eine infor­ma­ti­ve und unter­halt­sa­me Mischung, die Huber­tus Water­hues über­zeugt. „Die Hin­ter­grün­de wer­den sehr gut erläu­tert“, sagt er über die Infor­ma­tio­nen zum Bei­spiel zu wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lun­gen und reli­giö­sen Inter­es­sen zu den ver­schie­de­nen Zeiten.

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Nicht zuletzt die Ver­eins­zie­le der „Freun­de des his­to­ri­schen Stadt­kerns“, das Denk­mal­le­ben für die Öffent­lich­keit nach­voll­zieh­bar zu machen und zu bewer­ben, haben Karl-Heinz Schwar­zes Ent­schei­dung beför­dert, sich dem The­ma zu wid­men. Doch weil die „Schö­nen vom Lan­de“ außer­halb des Stadt­kerns zu fin­den sind, ist auch noch ein wei­te­rer Band über die Denk­mä­ler der Innen­stadt ange­dacht. Bei sei­ner Toch­ter Dr. Anke Schwar­ze, bedankt er sich für die Unter­stüt­zung beim Lay­out. „Auch ein Kapi­tel und eini­ge Fotos stam­men von ihr“, ver­weist er auf die Mitarbeit.

„Mit der Indus­tria­li­sie­rung ver­schwand die Agrar­ge­sell­schaft, die Euro­pa jahr­hun­der­te­lang geprägt hat­te. Urba­ni­sie­rung, Bau­ern­be­frei­ung und tech­ni­scher Fort­schritt schu­fen eine neue Form der Land­wirt­schaft. Die­ser Wan­del spie­gelt sich bis heu­te in his­to­ri­schen Bau­ern­hö­fen“, schreibt der His­to­ri­ker und stellt 13 denk­mal­ge­schütz­te Gebäu­de aus dem länd­li­chen Umfeld Wer­nes vor. Elf davon sind Höfe und zwei Kapellen.

„Bis zum Anfang des 20. Jahr­hun­derts präg­te das bäu­er­li­che Leben und Arbei­ten die Stadt und die Bau­er­schaf­ten Wer­nes. Noch im Jah­re 1875 arbei­te­ten etwa 65 Pro­zent der Ein­woh­ner in der Land­wirt­schaft. Heu­te sind es weni­ger als zwei Pro­zent. Erst mit dem Abteu­fen der Zeche in Wer­ne im Jah­re 1899 wan­del­te sich die sozia­le und wirt­schaft­li­che Struk­tur der Stadt“, schil­der­te der Autor und wirft die Fra­ge auf, was man mit Blick auf den drin­gend not­wen­di­gen Kli­ma­schutz von jenen Land­wir­ten ler­nen kön­ne, die ohne che­mi­schen Dün­ger und ohne Pes­ti­zi­de wirt­schaf­ten mussten?

„Die ver­schie­de­nen Denk­mä­ler zei­gen, wie die Ver­gan­gen­heit die Gegen­wart prägt und Ent­schei­dun­gen Fol­gen für die Zukunft haben. In alte Struk­tu­ren sind viel­fach neue Lebens­for­men ein­ge­zo­gen. Vie­les ist ver­än­dert wor­den, man­ches den neu­en Bedürf­nis­sen ange­passt. Inter­es­sant ist zu sehen, wie Neu­es oft ver­ant­wor­tungs­voll mit Tra­di­tio­nel­lem ver­bun­den ist.“

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