Samstag, März 25, 2023

Ex-Polizist schreibt vom wahren Leben in lyrischer Form

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Wer­ne. In sei­nem Ver­lag gibt es Roma­ne, Kurz­ge­schich­ten, Mär­chen oder Bio­gra­fien – ledig­lich mit Gedich­ten hat Magnus See sei­ne Pro­ble­me. „Lyrik ver­kauft sich wirk­lich nicht gut. Daher woll­te ich davon eigent­lich die Fin­ger las­sen“, gesteht der Ver­le­ger, der jetzt aber eine Aus­nah­me gemacht hat und das zwei­te Buch eines Ex-Poli­zis­ten her­aus­ge­bracht hat. 

Vor zwei Jah­ren ermu­tig­te der Kame­ner Schrift­stel­ler Hein­rich Peuck­mann den ehe­ma­li­gen Bezirks­be­am­ten Bern­hard Büscher, sei­ne Gedich­te ein­mal zu ver­öf­fent­li­chen. Das dazu­ge­hö­ri­ge Werk erschien vor einem Jahr. Nun gibt es das zwei­te Buch, in das der Kame­ner Begeg­nun­gen, Erin­ne­run­gen und Beob­ach­tun­gen in lyri­scher Form gepackt hat. Peuck­mann war es auch, der den Kon­takt zwi­schen dem ehe­ma­li­gen Poli­zei­be­am­ten und Magnus See, dem Geschäfts­füh­rer des Ven­tura Ver­lags, herstellte.

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Der Ver­lag ist bekannt­lich Ver­lag­s­part­ner für das regio­na­le Kri­mi­fes­ti­val „Blu­ti­ge Lip­pe“, für das Peuck­mann bereits Geschich­ten bei­steu­er­te. „Der hat zu mir gesagt, dass er einen Kum­pel hat, der Lyrik schreibt“, erin­nert sich Magnus See. Damit hat­te See bis­her mit sei­nem bel­le­tris­ti­schen Klein­ver­lag aller­dings weni­ger posi­ti­ve Erfah­run­gen gesammelt.

Doch als See dann einen Blick auf die Tex­te warf, änder­te er sei­ne Mei­nung. „Das ist nichts Hoch­ge­sto­che­nes, son­dern gute, authen­ti­sche All­tags­ly­rik. Dazu haben mich auch die The­men um Lie­be, Hei­mat und Freund­schaft ange­spro­chen, weil das Gan­ze zum Nach­den­ken anregt und man sich dar­in wie­der­fin­den kann“. Nach der ers­ten per­sön­li­chen Begeg­nung war dem Ver­le­ger schnell klar, dass Büscher, nicht nur authen­tisch schreibt, son­dern ein eben­so  authen­ti­scher Typ ist. „Da hat alles zusam­men gepasst“, stellt See fest.

Authen­tisch und direkt aus dem Leben

Für den Autoren selbst ist der neue Gedicht­band „Mau­ern im Kopf“ der kon­se­quen­te Nach­fol­ger für das Erst­lings­werk „Kei­ner von uns“. „Alles resul­tiert aus Begeg­nun­gen mit Men­schen und hat oft eng mit deren Sozi­al­ver­hal­ten zu tun“, sagt der 1948 in Kamen gebo­re­ne Hob­by-Lyri­ker. Im neu­en Werk fin­den sich unter ande­rem Erin­ne­run­gen an die Zeit als Poli­zei­be­am­ter. „Ich habe wäh­rend mei­ner Dienst­zeit vie­le Men­schen näher ken­nen­ge­lernt, weil ich öfter mit ihnen zu tun hat­te. Dar­un­ter auch Men­schen, die von der Gesell­schaft aus­ge­son­dert wor­den sind.“

Genau weiß Büscher noch, was er geant­wor­tet hat, als er zum Ein­tritt in den Ruhe­stand nach sei­nen spek­ta­ku­lärs­ten Erfah­run­gen in sei­ner akti­ven Zeit gefragt wur­de. „Die All­täg­lich­keit“, sagt er heu­te noch vol­ler Über­zeu­gung. Begeg­nun­gen mit Flücht­li­gen hat Büscher eben­falls auf sei­ne Art im neu­en Buch beschrie­ben: „Das sind Men­schen, denen das Leben in ihrer Hei­mat weg­ge­nom­men wor­den ist. Und wir machen hier die Zäu­ne höher, weil wir Angst vor denen haben. Das sind alles Din­ge, über die ich nach­ge­dacht habe.“

Autor und Ver­le­ger sind sich einig, mit „Mau­ern im Kopf“ den pas­sen­den Titel für die Samm­lung an Gedich­ten gefun­den zu haben. „Das betrifft auf der einen Sei­te die Tex­te, aber auch die Leser, denen dadurch die Mau­ern im Kopf genom­men wer­den sol­len“, bringt es der Ver­le­ger auf den Punkt. Mit Bern­hard Büscher hat Magnus See übri­gens nicht den ers­ten Kame­ner Autoren ver­öf­fent­licht, denn im Ven­tura-Ver­lag sind bereits Wer­ke von Gerd Puls und Klaus Goehr­ke erschienen.

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