Werne. Die Zeiten des Kram- und Viehmarktes sind schon seit einigen Jahren in der Lippestadt vorbei, mittlerweile firmiert das Event zum Start des finalen Sim-Jü-Tages als „Großer Krammarkt“. Was sich nicht geändert hat, ist die Tatsache, dass viele die Veranstaltung nutzen, um sich mit Freunden zu treffen und an den Ständen zu schauen, ob nicht das eine oder andere Schnäppchen zu ergattern ist.
Der Auftakt der Traditionsveranstaltung fiel in diesem Jahr zwar nicht ins Wasser, allerdings sorgte andauernder Regen dafür, dass der Andrang an den vielen Verkaufsständen zunächst nicht so groß war.
Nicht das Wetter, sondern einige parallel stattfindende Großveranstaltungen waren dafür verantwortlich, dass es zwischen den Ständen an Bonenstraße, Marktstraße, Bült und Konrad-Adenauer-Straße manche Lücke gab.
Einige Anbieter zogen den traditionellen Viehmarkt in Brockum (Niedersachsen) vor, andere entschieden sich für einen Markt in Goch oder eine weitere Veranstaltung, war von Marktmeister Sven Bohne zu erfahren: „Alle paar Jahre kommt es mal vor, dass diese Veranstaltungen zeitgleich stattfinden. Dazu sind einige Beschicker trotz eines Vertrags nicht gekommen.“
Zwar gibt es immer eine Reihe von Anbietern, die Lücken nach einer frühmorgendlichen Vergabe der freien Plätze auffüllen; hier kamen im Gegensatz zu früheren Jahren jedoch deutlich weniger als gewohnt, wie Bohne berichtete: „Zu dieser Restplatzvergabe kamen dieses Mal gut zehn, es waren auch schon mal über 50 Händler.“
Nachdem die Zahl der Messerangriffe im Land zugenommen und die Bundesregierung mit einem schärferen Waffenrecht darauf reagiert hat, wunderten sich einige Besucherinnen und Besucher darüber, dass an mehreren Ständen Messer angeboten wurden.
„Das können wir als Stadt nicht einfach verbieten, denn wir müssten das begründen. Da es in diesem Bereich noch keine Vorfälle gegeben hat und ich hoffe, dass das so bleibt, gibt es dafür keinen Grund, denn dann müssten wir während der Veranstaltung auch den Verkauf in den Läden in der Innenstadt verbieten“, erklärte Bohne, warum es diesbezüglich keine Allgemeinverfügung gibt.
Die Sonne schaffte es ganztägig nicht, durchzudringen, dafür aber füllte sich der Krammarkt recht schnell, als der Regen zumindest vorrübergehend aufhörte, beziehungsweise weniger wurde. „Erst Krammarkt, dann die Einkäufe wegbringen und anschließend auf die Kirmes“, erklärte Besucher Jan Paul den üblichen Ablauf für sich und seine Freunde.
Wie groß die Resonanz auf den letzten Tag der Kirmes samt Familientag ausgefiel, zeigte sich am Nachmittag unter anderem auf dem Weg von Bergkamen nach Werne. In Rünthe stauten sich die Fahrzeuge an der Jockenhöfer-Kreuzung bis hinaus über die Kreuzung, an der die Zufahrt zur Marina möglich ist.
Viele Bilder vom Krammarkt und dem letzten Sim-Jü-Tag gibt’s in unserer Fotostrecke.