Werne. Der in diesem Frühjahr geplante Baubeginn der neuen Sakristei der St.-Christophorus-Kirche und im ersten Schritt deren Abriss werden sich verzögern. Das teilte Pfarrdechant Jürgen Schäfer jetzt gegenüber WERNEplus mit.
Für den Eigenanteil der Pfarrgemeinde müssten zuvor die finanziellen Mittel generiert werden, erläuterte er zu der neu vorgegebenen Reihenfolge.
Um den Eigenanteil zu stemmen, solle ein Kirchengrundstück veräußert werden. Erst nach dem Verkauf und den damit verbundenen Vertragsabschlüssen könne man mit dem Abriss der alten und dem Bau der neuen Sakristei beginnen, denn erst dann flössen auch die Gelder vom Bistum, so Schäfer.
Zum Hintergrund: Seit Jahren wurde um die Erneuerung des rund 30 Jahre alten Gebäudes gerungen, dessen Sanierung wegen seines baulichen und energetisch mangelhaften Zustands nicht mehr wirtschaftlich vertretbar schien. Entstehen soll nun ein Neubau nach Plänen des Architektenbüros Schoeps & Schlüter aus Münster an selber Stelle, hatten Kirchenvorstand, Pfarreirat, Stadt Werne und das Bistum Münster im September 2024 in einer Informationsveranstaltung bekannt gemacht.
Aus dem laufenden Geschäft der Kassengemeinschaft des Bistums Münster – bestehend aus zwölf Großpfarreien und 44 Kindertagesstätten – könne ein Bauvorhaben wie das in Werne nicht bezahlt werden. Die Kindertagesstätten in Trägerschaft der katholischen Kirche arbeiteten defizitär, weil die Mittel für die Kinderbetreuung nach dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz) nicht ausreichten, begründete Schäfer die so entstehenden Liquidätsschwierigkeiten.
![Dezent fügt sich der Neubau (roter Kreis) in das Kirchplatz-Ensemble an der Nordseite ein. Ein Glasgang verbindet das runde Gebäude mit dem Kirchenschiff (kleines Bild).](https://www.werne-plus.de/wp-content/uploads/2024/09/Sakristei-Neubau-Ansichten-1024x724.jpg)
An den Plänen für den Neubau ändere dies indes nichts. Nach dem Abriss und einer Ertüchtigung des Kellers werde der Neubau aus Kosten- und Zeitgründen auf den vorhandenen Fundamenten aufgesetzt, weil der Stadtort neben dem historischen Kirchengebäude ein ehemaliger Friedhof und ein Bodendenkmal sei, hatte Architekt Tobias Haverbeck bei der Vorstellung des Entwurfs erläutert.
Auffälligstes Merkmal des neuen, in Leichtbauweise konstruierten Gebäudes, sei die runde Form bestehend aus drei ineinandergreifenden Kreisen. Auch wirke es mit etwa 3,3 Metern Höhe längst nicht so dominierend wie sein Vorgänger. Dazu trage auch die Wahl von beige-grauen Schindeln als Material für die Außenwand bei, schilderte der Architekt.