Werne. Angefangen hatte es während der Corona-Pandemie: Die Kirchen waren geschlossen und für Beter, die bei der Gottesmutter in der Klosterkirche eine Kerze anzünden wollten, war das nicht möglich.
Der damalige Guardian Pater Romuald stellte in die offene Garage des Klosters eine Marienfigur und einen Kerzenständer mit Opferlichtern. Das wurde von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Gerade ältere Menschen, die mit ihrem Rollator ihre Schwierigkeiten haben, über die Stufen in die Klosterkirche zu kommen, begrüßten diese Initiative und nutzten reichlich diese Möglichkeit, hier zu beten und eine Kerze zu entzünden, auch, nachdem die Madonna in der Kirche wieder zugänglich war.
So entstand aus den Reihen des Freundeskreises des Kapuzinerklosters und der Gärtnergruppe der Kolpingsfamilie, die den Klostergarten betreut, die Idee, aus diesem provisorischen Gebetsort eine Dauereinrichtung zu machen und ein „Marienhäuschen“ im Klosterhof zu errichten.
Zimmermeister Herbert Nägeler aus Horst plante und übernahm den Bau, unterstützt von weiteren Helfern. Das Material konnte mit Hilfe einer Großspende und weiteren Spenden beschafft werden. Gleichzeitig ging man auf die Suche nach einer neuen Madonna, möglichst mit Jesuskind, da die bisherige immer nur als Provisorium gesehen wurde und eine Leihgabe war. Diese Suche blieb lange Zeit erfolglos, bis man Anfang Mai mehr zufällig eine passende Madonna entdeckte, die aus einer Holzschnitzwerkstatt in Oberammergau stammt und den Vorstellungen der Verantwortlichen entsprach.
Desweiteren gab es den Vorschlag, auch aus einem Mitglied der Gärtnergruppe, für die Josefsfigur, die sich seit Weihnachten 1978 in der im vergangenen Jahr profanierten Werner Kirche St. Johannes befand, auch im Klostergarten einen neuen Platz zu finden. Bei der von dem Künstler Reinhold Schröder aus Lünen geschaffene Bronzeskulptur streckt der Hl. Josef seine rechte Hand aus, um besser auf Gott hören zu können und mit der linken Hand schützt er die Gottesmutter Maria, die mit dem Jesuskind auf dem Esel auf der Flucht nach Ägypten ist.
Beide Figuren sollen nun an ihrem neuen Platz im Rahmen einer Maiandacht am Abend des Fronleichnamsfestes eingeweiht werden. Diese Andacht beginnt am Donnerstag, 30. Mai, um 18 Uhr und findet bei gutem Wetter auf dem Klosterhof und bei schlechter Witterung in der Kapuzinerkirche statt. Die Kapuziner laden zusammen mit dem Freundeskreis des Klosters und der Gärtnergruppe dazu ein.