Werne. Am späten Donnerstagabend wurden die Leitung der Feuerwehr, die Löschgruppe Holthausen und der Löschzug Mitte um 23.19 Uhr zu einem Scheunenbrand auf einem Bauernhof an der Capeller Straße in Werne-Schmintrup alarmiert.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte brannte zunächst ein Kaminholzstapel, der am Gebäude gelagert war, die Flammen hatten allerdings bereits auf einen Anbau übergegriffen. Umgehend wurde der Löschzug Stockum nachalarmiert. Da sich der Brand durch ungünstigen Wind und die verschachtelte Bauweise sehr schnell ungehindert auf andere Gebäudeteile ausbreitete, wurde kurze Zeit später das Alarmstichwort auf „FEUER_4“ erhöht und somit Vollalarm für die Freiwillige Feuerwehr Werne ausgelöst. Aufgrund der verwinkelten Bauweise des gesamten Objektes wurde auch der Teleskopmast aus der Feuerwehr Bergkamen angefordert.
Die massive Rauchentwicklung zog eine Warnung über die NINA-WarnApp nach sich, die nach rund zwei Stunden aber wieder aufgehoben werden konnte.

Da der Bauernhof einige hundert Meter von der Straße entfernt liegt, musste die Wasserversorgung erst aufwändig über eine Schlauchleitung von der Capeller Straße verlegt werden. Da zu befürchten war, dass die Flammen auch auf den Wohntrakt übergreifen, wurden weitere Einheiten vom Kreis Unna sowie zusätzliche Rettungswagen zum Eigenschutz alarmiert. „Die einzige Bewohnerin hatte selbst das Feuer entdeckt und über einen Nachbarn die Feuerwehr gerufen. Dieser wies die ersten Einsatzkräfte in die Örtlichkeiten ein, was sich als sehr hilfreich herausstellte“, schilderte Brandmeister Robin Nolting die Situation.
Im Stall befanden sich noch 14 Rinder, die in letzter Sekunde über die Tenne auf eine angrenzende Wiese geleitet werden konnten. „Da in der Löschgruppe Holthausen einige Landwirte aktiv sind, konnten diese gut ihr Fachwissen im Umgang mit den Tieren einbringen“, so Robin Nolting weiter.

Das Feuer wurde anschließend massiv mit mehreren Rohren und über die Drehleiter und den Teleskopmast bekämpft. Hierfür war der Aufbau einer weiteren Wasserleitung von einem Hydrat in Höhe der Firma RCS erforderlich.
Das Übergreifen auf den Wohnbereich konnte erfolgreich verhindert werden. Gegen 3 Uhr wurden die ersten Kräfte aus dem Einsatz entlassen, um 4.30 Uhr konnte die Rückmeldung „Feuer aus“ gegeben werden.

Die Kameraden aus Holthausen stellten bis um 7.30 Uhr eine Brandwache an der Einsatzstelle. Um 10.30 Uhr fand eine Brandnachschau statt, bei der noch ein Glutnest entdeckt und rasch abgelöscht werden konnte. „Für alle Einsatzkräfte war es ein kräftezehrender Einsatz bei widrigen Wetterbedingungen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt“, bilanzierte Nolting.

Im Einsatz waren zu Spitzenzeiten rund 100 Kräfte, die sich aus der gesamten Feuerwehr Werne, der Löschgruppe Bergkamen-Oberaden, dem Löschzug Selm-Cappenberg/Netteberge, dem Abrollbehälter Atemschutz der Feuerwehr Kamen, dem Abrollbehälter Wasser der Feuerwehr Lünen, dem Fernmeldedienst des Kreises Unna, dem Kreisbrandmeister, dem Rettungsdienst und der Polizei zusammensetzten.
Angaben zum Sachschaden können aktuell noch nicht gemacht werden. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.