Werne/Stockum. Eine Einheit des nordrhein-westfälischen THW-Landesverbandes führte mit
Großübung in Werne durch. Der THW-Ortsverband Werne hatte für diesen Zweck das geeignete
Gelände, in diesem Fall den ehemaligen Kohlehafen in Stockum, zur Verfügung gestellt.
Die Folgen des Klimawandels wie Starkregen und Überschwemmungen wirken sich auch zunehmend auf die Einsatzzahlen des THW und die der Feuerwehren aus. Immer häufiger müssen Straße und Gebäude ausgepumpt werden.
Zur Bewältigung besonderer Hochwasserlagen verfügen alle THW-Landesverbände über ein sogenanntes „HCP-Modul“, das High-Capacity-Pumping Modul, welches aus mehreren vordefinierten Ortsverbänden besteht und sich im Einsatzfall in kurzer Zeit zusammensetzt. Das HCP-Modul des nordrhein-westfälischen THW-Landesverbandes führte eine knapp vierttägige Großübung mit 30 Einsatzkräften und fünf Großpumpen durch.
Ideale Übungsmöglichkeiten bot der ehemalige Kohlehafen des Gersteinwerks in Werne-Stockum. Dabei wurde besonderer Wert auf einen möglichst realistischen Verlauf gelegt, berichtet THW-Sprecher Jörg Prochnow in einer Pressemitteilung.
Das Übungsszenario
Da es sich um einen nachgestellten Auslandseinsatz handelte, erschien am Freitagmorgen plötzlich eine Zollstreife des Hauptzollamtes Dortmund und kontrollierte die Packlisten und das persönliche Gepäck der teilnehmenden Einsatzkräfte. Zeitgleich traf eine auch eine Streife der Dortmunder Bundespolizei ein, um stichprobenweise die Ausweise der Einsatzkräfte zu kontrollieren. Die Verpflegung an den Übungstagen bestand darüber hinaus aus „Einmannpackungen“, wie man sie von der Bundeswehr her kennt.
Teamleiter Christian Ruf aus Simmerath meinet: “Wir möchten die Übung so realitätsnah wie möglich gestalten. Dazu gehören auch gewisse Stresssituationen, an die sich die neuen Einsatzkräfte gewöhnen müssen. Sie sollen sich im Modul zusammenfinden und zusammen arbeiten. Darüber hinaus muss das Modul in der Lage sein, sich in den ersten 72 Stunden selbst zu versorgen.“

Das angenommene Szenario war, dass die Kühlpumpen des Gersteinwerks aufgrund einer Überschwemmung ausgefallen waren und durch das THW ersetzt werden mussten. Gearbeitet wurde im Schichtbetrieb, daher liefen alle fünf Pumpen währen der ganzen Zeit durch.
In der einsatzfreien Zeit konnten sich die THW-Helfer in der Fahrzeughalle des Ortsverbandes Werne am Südring auf ihren Feldbetten ausruhen.
Die Gesamtförderleistung aller Pumpen betrug dabei 45.000 Liter in der Minute. Die teilnehmenden Ortsverbände kamen aus Detmold, Iserlohn, Paderborn, Bergneustadt und Bergisch Gladbach.