Werne. Am Sonntagmorgen (18.12.2022) um 3.10 Uhr wurde der Löschzug 1 Stadtmitte der Freiwilligen Feuerwehr Werne zur Konrad-Adenauer-Straße (Fußgängerzone) in Werne alarmiert. Es war in einer Wohnung im dritten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses zu einem Brand gekommen.
Beim Eintreffen der ersten Kräfte war ein Feuerschein im Dachgeschoss sowie eine starke Rauchentwicklung ersichtlich. Daraufhin wurde ein weiteres überörtliches Hubrettungsgerät sowie der Löschzug 3 aus Stockum zur Einsatzstelle nachalarmiert.
Da sich die Einsatzstelle in der Innenstadt befand und wenig Bewegungsraum für Großfahrzeuge vorhanden war, wurde ein Bereitstellungsraum für nachrückende Fahrzeuge an der Wache des Innenstadtlöschzuges definiert.
„Die Bewohnerin der Brandwohnung konnte diese selbstständig verlassen und wurde vom Rettungsdienst betreut. Ein Kamerad vom Löschzug 1, der sich in der Innenstadt auf einer privaten Feier befand, begab sich direkt zum Einsatzort. Er gab bereits die ersten Erkundungsergebnisse an den Einsatzleiter weiter”, berichtete Brandinspektor Tobias Tenk, gleichzeitig Sprecher der Wehr.
Der Angriffstrupp vom zuerst eintreffenden Hilfeleistungslöschfahrzeug verlegte die Angriffsleitung über das Treppenhaus und ging unter umluftunabhängigem Atemschutz mit einem C‑Hohlstrahlrohr in die Brandwohnung vor. Mehrere Trupps wurden im Innenangriff benötigt, um das Feuer und damit verbundene Glutnester in der Wohnung bzw. in den dort gelagerten Gegenständen zu löschen.
Mit einer Wärmebildkamera suchten die Einsatzkräfte systematisch nach versteckten Glutnestern. Sie schalteten die Wohnung aufgrund der potenziellen Brandgefahr durch beschädigte Kabel stromlos. Ein Hochleistungslüfter wurde vor dem Hauseingang in Stellung gebracht, um die Wohnung zu belüften und den Treppenraum als Flucht- und Angriffsweg rauchfrei zu halten. Das Brandgut wurde in Schuttmulden aus der Wohnung befördert.
Die zu betreuenden Personen aus angrenzenden Wohneinheiten versorgten die Einsatzkräfte bei den in der Nacht herschenden tiefen Minusgraden in einem Ladenlokal im Erdgeschoss des Gebäudes.
Zur Sicherstellung, dass angrenzende Wohnungen nicht vom Brand betroffen waren bzw. Brandschutzwände im Dachbereich ordnungsgemäß funktionierten, kontrolierten die Feuerwehrleute mit der Polizei weitere Wohneinheiten.
Um einen Wasser- bzw. Gebäudeschaden in der darunter liegenden Wohnung gering zu halten, wurde von einem Trupp ein Wassersauger eingesetzt.
Gegen 5 Uhr konnten die ersten Kräfte aus dem Einsatz entlassen werden. Im Einsatz waren 40 Feuerwehrleute mit neun Fahrzeugen, die Drehleiter der Einheit Weddinghofen der Freiwilligen Feuerwehr Bergkamen, die Polizei, Rettungstransportwagen aus Werne und Umgebung, der Notarzt aus Werne, das Ordnungsamt der Stadt Werne sowie der Baubetriebshof der Stadt Werne zum Abstreuen gefrierenden Löschwassers.
Um 7 Uhr konnte der Kreisrettungsleitstelle in Unna „Feuer aus” gemeldet werden. Die Einsatzstelle wurde an die Polizei zur weiteren Brandursachermittlung übergeben.