Werne. Ende März besuchte die Jahrgangsstufe EF insgesamt vier verschiedene 20-minütige Kurzvorstellungen rund um das Thema FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr). Hier lernten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Möglichkeiten und Organisationen kennen. Außerdem bekamen sie die Gelegenheit, direkte Fragen an Mitarbeitende zu stellen.
Unter anderem vertreten war die Kinderheilstätte, die von Christine Krutwage, Leiterin der Freiwilligendienste, vorgestellt wurde. Sie berichtete von den verschiedenen Standorten und den drei Bereichen, in denen ein FSJ bei der Kinderheilstätte möglich ist und die sie anschließend noch genauer vorstellte.
Neben der Kindertageseinrichtung und der Maximilian-Kolbe Schule, die ihre Förderschwerpunkte auf geistige Entwicklung so wie körperliche und motorische Entwicklung legt, gibt es auch eine Wohneinrichtung, bestehend aus 25 Wohngruppen, mit je zehn Kinder und Jugendlichen. Das Alter der Kinder ist hier verschieden und durchmischt, wie in einer „Großfamilie“, so Krutwage.
Es gibt verschiedenste Ausbildungsmöglichkeiten, die in jenem sozialen Berufsfeld möglich sind: Erzieher, Heilerziehungspfleger und noch vieles mehr.

Neben der Kinderheilstätte wurde auch der FSD (Freiwilliger Sozialer Dienst) des Bistum Münster von Niklas Quaing vorgestellt.
Der pädagogische Mitarbeiter stellte zunächst das Konzept sowie den FSD selbst vor, der jährlich etwa 1.000 Freiwillige bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit begleitet. Der FSD übernimmt hier auch sämtliche organisatorische Aufgaben und steht für Fragen zur Verfügung. Das FSJ selbst geht ein Jahr lang, ein Start ist hier im gesamten Jahr möglich.
Neben einem Freiwilligendienstausweis, der auch als Nachweis für bestimmte Vergünstigungen dient, gibt es außerdem 30 Tage Urlaub im Jahr. Das FSJ ist sowohl in Teilzeit als auch in Vollzeit möglich. Es besteht aus zwei Teilen: der praktischen Arbeit und fünf Bildungsseminaren, die der Fortbildung dienen. Neben verschiedensten möglichen Einsatzbereichen bietet ein FSJ viele Erfahrungen, Spaß sowie allgemeine Einblicke in das soziale Berufsfeld.
Ebenfalls vertreten waren die KEW (Kinderheim Erziehungshilfen Werne). Auch in dieser Einrichtung steht das Konzept einer Großfamilie in den einzelnen Wohngruppen an erster Stelle, berichtete Anne Wübbena.
Daniel Schmidt, Bereichsleitung der KEW, erzählte von einem konkreten Beispiel ihrer Einrichtung. Über einen Zeitraum von zehn Jahren wuchsen sechs Jungen gemeinsam auf. Später wurde der ursprüngliche Bastelraum angepasst und zu einem Trainingsraum umgebaut.
In den einzelnen Wohngruppen gibt es auch normale Dienste und Aufgaben, die unter den Kindern und Jugendlichen aufgeteilt werden. Es ist ein normales Wohnen miteinander, kein Kinderheim, wie man es vielleicht noch aus alten Filmen kenne, betonte Schmidt.
Zuletzt berichtete Jonas Rommen (weltwärts) über die Optionen, sein FSJ im Ausland zu absolvieren. Er selbst verreiste so 2020 für neun Monate nach Mexiko. Es biete viele Möglichkeiten, sich selbst, eine neue Kultur und vor allem neue Menschen kennenzulernen. Meist erfolgt eine Unterbringung hier in Gastfamilien, was es einmal mehr ermöglicht, auch das Land völlig anders zu entdecken. Man habe außerdem Berater der Organisation zur Seite bei Fragen oder Problemen.
Es sei eine spannende Zeit, die der Orientierung diene, außerdem der Überbrückung und vor allem der praktischen Erfahrungen und dem Spaß.
INFO
Ein FSJ im Ausland ist im Alter von 16 bis 27 Jahren möglich, soweit die Schulpflicht erfüllt ist. Jedoch bieten Angebote wie der „BFD (Bundesfreiwilligendienst) 27plus“ auch Möglichkeiten, im Alter von über 27 Jahren ein solches BFD im In- oder Ausland zu absolvieren.