Werne. Ein-Raum-Nistplatz in Top-Lage mit malerischem Flussblick und vielfältigem Nahrungsangebot ab sofort kostenfrei zu vermieten: Gäbe es Immobilienanzeigen für Storchennester, würde Westnetz so die neue Brutstätte beschreiben, die das Unternehmen in Werne errichtet hat.
Direkt an der Lippe gelegen, ist der Nistplatz der Ersatz für das Storchennest, das der Verteilnetzbetreiber im vergangenen Jahr von einem Hochspannungsstrommast entfernen musste.
In zehn Metern Höhe hat das Team Betrieb Hochspannungsfreileitung den neuen Nistplatz fest auf einem Fichtenholzmast montiert, der drei Meter tief in der Erde verankert ist. Ein Landwirt aus Werne hat den nötigen Standplatz zur Verfügung gestellt. Mit einem Durchmesser von 1,30 Metern bietet die Brutstätte ausreichend Platz für eine Storchenfamilie. Um den zukünftigen Bewohnern den Start zu erleichtern, hat das Westnetz-Team bereits Weidenzweige in die Metallkonstruktion eingeflochten.
Der Standort am Fluss bietet den Vögeln eine große Nahrungsvielfalt in unmittelbarer Nähe. Da Störche im Frühjahr immer wieder an ihre angestammten Brutplätze zurückkehren, steht der neue Nistplatz nur wenige hundert Meter von dem Hochspannungsmast südlich der Lippe entfernt, auf dem im vorigen Jahr ein Weißstorch-Paar heimisch war.
Im Dezember 2024 hatte Westnetz dieses Storchennest von dem Mast entfernt, die Arbeiten wurden in Abstimmung mit den zuständigen Behörden ausgeführt. Teile des Nestes hatten sich gelöst und drohten, in Kontakt zu den stromführenden Leiterseilen zu kommen. Dies hätte zu einem weiträumigen Stromausfall führen können, da die betroffene Hochspannungsfreileitung die Stromversorgung des Werner Stadtgebiets sicherstellt. Die zwei Weißstörche, die im Frühjahr ihr Lager auf dem Strommast aufgeschlagen hatten, waren da bereits im Winterquartier.