Werne. Der nächste Meilenstein für den Neubau der Umspannanlage Schmintrup, kurz UA Schmintrup, und der erforderlichen Netzerweiterungen ist geschafft. Die Westnetz GmbH hat die Bauantragsunterlagen bei der Stadt Werne eingereicht, wie das Unternehmen in einer Presseinformation jetzt mitteilt.
„Der Antrag ist vollständig und wird nun schnellstmöglich bearbeitet“, sagte Petra Göbel, Leiterin der Bauordnung der Stadt Werne. Da das Vorhaben im Außenbereich liegt und somit unter anderem naturschutzrechtliche Aspekte geprüft werden müssen, sei auch der Kreis Unna am Verfahren beteiligt.
Die Projektverantwortlichen der Westnetz haben in den vergangenen Monaten neben den Antragsunterlagen die technischen Daten der Anlage weiter spezifiziert und individuelle Gespräche mit den Anschlussnehmerinnen und Anschlussnehmern im Gewerbegebiet sowie im Autohof geführt.
„Bei einem Anlagenneubau ist insbesondere in der Anfangsphase nicht viel zu sehen, da unsere Arbeiten zunächst hinter den Kulissen stattfinden“, sagte Uwe Schulte, zuständiger Westnetz-Projektleiter für den Bau der neuen UA Schmintrup.
In Kürze beginnen auf der Fläche zwischen Stiegenkamp und Münsterstraße die ersten sichtbaren Arbeiten. Denn während das Genehmigungsverfahren läuft, startet Westnetz mit den erforderlichen Baugrunduntersuchungen. Anhand der Ergebnisse können sowohl die Bauausführung als auch der genaue Verlauf der Kabel konkretisiert werden. In den nächsten Jahren werden in mehreren Bauabschnitten rund 40 Kilometer Mittelspannungskabel ins Erdreich gelegt. Sobald alle notwendigen Genehmigungen vorliegen, beginnen die Bauarbeiten für die Umspannanlage.
Energiewende stellt Werner Stromnetz vor Herausforderungen
Der Bau einer weiteren Umspannanlage in Werne wird erforderlich, da immer mehr lokale Unternehmen höhere Leistungsbedarfe anfragen, um beispielsweise ihren Fuhrpark auf E-Mobility umstellen zu können. Zudem ist durch das Fortschreiten der Energiewende ein Zuwachs an Photovoltaik- und Windkraftanlagen zu verzeichnen, die immer mehr grüne Energie ins Stromnetz einspeisen. Zudem haben verschiedene Ladeparkbetreibe entsprechende Leistungsanfragen an Westnetz, als zuständigen Verteilnetzbetreiber, gestellt, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Die neue UA Schmintrup ist neben der bestehenden UA Werne in der Lippestraße das zweite Umspannwerk im Stadtgebiet. Sie wird mit modernster Technik ausgestattet und sichert so eine leistungsfähige Infrastruktur, verbunden mit einer Erhöhung der Versorgungssicherheit. Die Anlage gewährleistet zudem ausreichende Kapazitäten für zukünftige Netzanschlüsse. Der Einsatz digitaler Betriebsmittel sorgt für eine optimierte Netzauslastung. So wird die Region mit Energie aus anderen Gegenden versorgt, wenn die Stromnachfrage die regionale Stromerzeugung übersteigt. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Umspannanlage ist für 2028 geplant, schreibt die Westnetz GmbH abschließend.
Hintergrund
Eine Umspannanlage ist Teil des Stromnetzes und dient der Verbindung unterschiedlicher Spannungsebenen. Denn die elektrische Energie wird auf ihrem Weg von der Erzeugung zum Endverbraucher auf mehreren Spannungsebenen transportiert, um eine möglichst verlustarme Übertragung zu erreichen. Die neue Umspannanlage in Werne transformiert die elektrische Energie von 110.000 auf 10.000 Volt.