Dienstag, März 11, 2025

Frauentag: „Alle(s) sexy oder was?!“ Veranstaltungen kommen an

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Werne. Vielschichtig, informativ, unterhaltsam – mit einer aufwendig organisierten Veranstaltungsreihe zum Internationalen Frauentag am 8. März hatte das Orga-Team um die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Werne, Monika Eichmanns, vom 7. bis 9. März 2025 Themen wie Gleichberechtigung, Sexismus, Frauenhass und Equal Pay Day abgebildet und dazu am Sonntag zum Frauen-Frühstück im Martin-Luther-Zentrum mit Musik vom Duo g&m und der Theatergruppe FiftyFifty aus Hamm ein kurzweiliges Programm auf die Beine gestellt. „Alles sexy oder was?!“, lautete das Kernthema an den drei Tagen.

Monika Wesberg, Leiterin der Familienbildungsstätte, begrüßte am Samstagnachmittag die Besucher/innen zur Eröffnung der Ausstellung „Gemeinsam gegen Sexismus mit anschließender Podiumsdiskussion. Die Bild- und Texttafeln der Ausstellung sind noch bis zum 28. März in der ersten Etage der FBS zu sehen. Für die Vorbereitung rund um den Frauentag bedankte sie sich bei der „kleinen engagierten Frauengruppe“, unter anderem mit Monika Eichmanns, Margaretha Winkelmann und Constanze Rauert.

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Der Frauentag rege „zum Nachdenken und sich wundern“ an, so Monika Eichmanns, die wie Bürgermeister Lothar Christ zu den etwa 35 Besucher/innen in der FBS zählte. Sexismus sei allgegenwärtig und oft in ein vermeintliches Kompliment verpackt, im Alltag, im Beruf, in Medien und Werbung. Das Thema Gewalt gegen Frauen sei tief verwurzelt, es brauche eine klare Haltung. Man müsse über Lösungen sprechen, hieß es.

Podiumsdiskussion beleuchtet Thema Sexismus

Die Journalistin Leonie Schulte moderierte die Podiumsdiskussion „Sexismus hat System“ mit den Teilnehmerinnen Şengül Ersan (Fachbereichsleiterin Zuwanderung und Integration der Kreisverwaltung Unna), Alexandra Schoo (Erzieherin und traumazentrierte Fachberaterin) und Lydia Schmölzl (Geschäftsführerin einer Werbeagentur, Social Media und Content Managerin) und spürte mit ihren Fragen Strukturen von Sexismus im Alltag nach.

Dazu zähle die Produktwerbung, in der Frauenkörper dekorativ eingesetzt würden. Dies gebe es auch gegen Männer, allerdings müsse man einen Unterschied zwischen „sexualisiert“ und „sexistisch“ machen, hieß es in der Runde.

Alexandra Schoo sprach die hohe Zahl an Femiziden in Deutschland an. (Der Begriff Femizid bezeichnet die Tötung von Frauen, weil sie Frauen sind). Im vergangenen Jahr seien 360 Frauen ermordet worden, so Schoo. Es gelte sichere Räume zu schaffen, war man sich in der Runde einig. Dazu seien auch Männer gefragt, die offen gegen sexistische Gewalt an Frauen einschritten, hieß es sinngemäß. Auch brauche es Aufklärung in Kitas und Schulen.

Das Thema Sexismus in der Arbeitswelt erwies sich als vielschichtig und reichte von der „gläsernen Decke“ für Frauen, die nach Führungspositionen streben, über die in oftmals unzureichenden Betreuungsangebote speziell für Alleinerziehende und die damit verbundene Vereinbarkeitsfrage von Erziehung und Beruf. Das Bild von der Rabenmutter, die den ganzen Tag arbeite, sprach Şengül Ersan an. Es sei schade, dass es gerade auch von Frauen bemüht würde.

„Was kostet uns der Sexismus?“, hinterfragte Alexandra Schoo etwa mit Blick auf den Fachkräftemangel. Die Politik sei hier gefragt. „Gute Betreuungsplätze und Männer, die mitmachen“, sah Monika Eichmanns als wirksames Mittel und riet zu verschiedenen Lösungsansätzen wie geteilte Führungspositionen oder Homeoffice.

Bereits am Freitagabend hatte die Lesung von Aloisia Kreienbaum aus dem Buch „Gegen Frauenhass“ von Christina Clemm in der Stadtbücherei viel Interesse gefunden. Die Sachbuchautorin beleuchtet in ihrem Buch die vielfältigen Formen des Frauenhasses in der Gesellschaft und die strukturellen Probleme, die ihn begünstigen.

Als Einstieg in das Thema sei das Buch sehr zu empfehlen, betonte die ausgebildete Sprecherin Aloisia Kreienbaum am Rande der Podiumsdiskussion gegenüber WERNEplus. Gleichwohl sei es sehr schwierig gewesen, es zu lesen, denn es mache wütend, räumte sie auch ein.

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