Werne. Die Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) in Werne, die Gärtnerei Stadtgemüse, startet in diesem Jahr bereits in ihre dritte Anbausaison. Das Interesse an gutem Essen, frischem und saisonalem Gemüse sowie das Teilhaben an allen Facetten des gärtnerischen Anbaus und der Gemeinschaft bringt hier viele Menschen zusammen.
Solidarität steht hier nicht nur im Namen, sondern wird mit Leben gefüllt, was gerade in Zeiten des gesellschaftlichen Auseinanderdriftens von großem Wert ist. Daher veranstaltet die Gärtnerei Stadtgemüse auch in diesem Jahr wieder eine Beitrags-Runde, bei der die teilnehmenden Haushalte anhand eines Richtwertes festlegen, wie viel sie zur Finanzierung der Gärtnerei beitragen.
SoLaWi, ist ein direkter Zusammenschluss von Verbrauchern und einem landwirtschaftlichen Betrieb. Anstatt einzelne Produkte mit einem Preis zu versehen, tragen die Verbraucher und der Landwirt gemeinsam die Kosten der Produktion und teilen die Ernte unter den Teilnehmenden auf. „Das Gemüse verliert seinen Preis und erhält seinen Wert zurück“, beschreibt Gemüsegärtner Laurin Liekenbrock das Prinzip. Die Gärtnerei legt dafür ihre Betriebskosten offen, die von den Ernteteilenden finanziert werden müssen. In der Beitragsrunde wird die Solidarität innerhalb dieser Gemeinschaft gelebt, da die Beiträge zur Deckung der Betriebskosten sich nach den Möglichkeiten der Einzelnen richten. „Jeder gibt was er oder sie kann. Unsere Betriebskosten müssen am Ende gedeckt sein“, sagt Laurin Liekenbrock.
Wie bereits in der letzten Saison liegt der Richtwert auch in der am 1. März startenden, neuen Saison bei 28,75 Euro in der Woche, also 115 Euro im Monat.
Was die Gärtner der Solidarischen Landwirtschaft dafür leisten, kann sich sehen lassen. Bis auf wenige Wochen, in denen im Frühjahr das erste Gemüse erstmal wachsen muss, ernten die Gärtner jeden Freitag nicht nur beachtliche Mengen, sondern auch eine große Vielfalt saisonalen Gemüses. Rund 80 Gemüse- und Kräuterkulturen mit insgesamt 120 Sorten wachsen auf den Beeten der Gärtnerei. Ergänzt wird das Sortiment im Sommer durch Schnittblumen, Obst und Kräutern zum Selbsternten.
Auch zu dieser Jahreszeit gibt es noch süße Wintermöhren, verschiedenste Kohlsorten wie „Flower Sprouts“ oder Wintersalate wie den Postelein. Jeden Freitag können die Ernteteilenden eine bunte Gemüsekiste in der Gärtnerei abholen, bei Erntecafés zusammenkommen und beim Mitmachtag selbst Erdung im wahrsten Sinne des Wortes erfahren.
In Zusammenarbeit mit der Familienbildungsstätte wurden auch Kinder und Familien auf den Acker geholt und für gutes Essen vom Samenkorn bis auf den Teller begeistert.
Im „Erntepost“ genannten Newsletter informieren die Gärtner jede Woche über die anstehende Ernte, dazugehörige Rezepte aber auch über Herausforderungen im Anbau.
Die Gärtnerei Stadtgemüse versorgt aktuell 100 Haushalte wöchentlich mit einem Anteil der Ernte und hat für die neue Saison noch freie Ernteanteile zu vergeben. Um die Gärtnerei auch in ihrer dritten Saison zu finanzieren, werden noch einige Unterstützer und Abnehmer benötigt. Während der Ernteausgaben an den Freitagen 17. und 24. Januar findet zwischen 15 und 18 Uhr die Beitragsrunde in der Gärtnerei statt.
Ob Interessierte oder Unterstützer, Feinschmecker oder Gemüseliebhaber, Familien oder Singles – alle sind eingeladen, die Gärtnerei Stadtgemüse kennenzulernen und sich ihren Ernteanteil für 2025 zu sichern.
Weitere Informationen unter www.solawi-werne.de oder unter unserer Telefonnummer 0151
23154134.