Samstag, März 15, 2025

Desk-Sharing und Mobiles Arbeiten: Verwaltungsbüros effizienter nutzen

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Werne. Büroarbeitsplätze für die Mitarbeitenden der Werner Stadtverwaltung sind ein knappes Gut. Weil der Neubau eines Stadthauses allerdings weit jenseits aller finanziellen Möglichkeiten liegt, hatte man im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) im September 2024 beschlossen, mit einem effizienten und wirtschaftlichen Raummanagement die Nutzung der vorhandenen Büroflächen zu optimieren und so auch zur Haushaltskonsolidierung beizutragen.

In der HFA-Sitzung am Mittwoch, 26. Februar 2025, informierte Dezernent Dirk Mahltig die Politik über den Stand der Dinge.

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Mittel zum Zweck dazu ist verstärkt eine Mehrfachnutzung von Büroarbeitsplätzen. Demnach teilen sich Mitarbeitende, die zu verschiedenen Zeiten im Haus anwesend sind, einen Büroplatz – das sogenannte Desk-Sharing. Durch eine derart flexible Nutzung, so die Idee dahinter, soll vorhandener Büroraum besser ausgelastet werden, sodass die Anmietung und Einrichtung weiterer Arbeitsplätze vermieden oder reduziert werden kann. Möglich wird dies dank moderner Arbeitsformen wie Homeoffice und mobiler Arbeit.

Raummanagement contra Platzmangel

In dem HFA-Beschluss wurde zudem eine verbindliche Zielquote für die Kernverwaltung und die städtischen Gesellschaften über die Zahl der Büroplätze festgelegt, die unter Anwendung von Desk-Sharing künftig noch vorgehalten werden müssen. Für höchstens 80 Prozent der betreffenden Mitarbeiter sind Büroflächen vorzuhalten, bezifferte Mahltig in seiner Präsentation diese Zielquote. Auf kurze Sicht soll das Desk-Sharing-Modell innerhalb eines Jahres um sechs weitere Mitarbeitende ausgeweitet werden. Über den Umsetzungsstand der Zielquote werde die Verwaltung laut Auftrag jährlich berichten.

328 Beschäftigte (unbefristete und befristete) sind unter dem Dach der Stadtverwaltung tätig, einschließlich KBW und Werne Marketing (ohne Auszubildende und Mini-Jobber). In Teilzeit beschäftigt sind Mitarbeitende, 35 davon halbtags oder weniger sowie 77 in Vollzeit naher Arbeitszeit. 90 mobil Arbeitende sind in den Dienstgebäuden der Kernverwaltung tätig.

Räumlichen Handlungsbedarf gibt es beim Rettungsdienst, KBW, Ordnungsamt und Bürgerbüro und bei Werne Marketing, so der Dezernent. Neun Mitarbeitende arbeiten ohne eigenen Büroplatz im Homeoffice oder teils in Kombination mit Desk-Sharing. Sie sparen so sieben Büroarbeitsplätze ein. Man sei darüber hinaus im Austausch mit elf Kommunen über Regelungen zu Telearbeit und Mobilem Arbeiten. Unter ähnlich großen Kommunen stehe man damit „gleich gut“ da und nähere sich der Zielquote zügig.

Für FDP ist Umsetzung „unambitioniert“ – Bürgermeister kontert

Von der FDP kam Kritik: „Der Flächenbedarf ist groß, das ist zu unambitioniert“, formulierte es Christian Thöne für die Liberalen scharf. Das müsse man proaktiv angehen und im Vergleich „lieber besser sein als gleich gut“, forderte er verstärkte Umstellungen.

Das ließ Bürgermeister Lothar Christ nicht unerwidert. Desk-Sharing sei sicher richtig, dennoch gehe es in der Verwaltung auch an vielen Stellen darum, für die Bürger wie auch für Kollegen ansprechbar zu sein. Das gelte beispielsweise nicht für den Rettungsdienst, wohl aber für Bauverwaltung, Bürgerbüro etc., ordnete er ein. Außerdem kostete auch die Ausstattung von mobilen Arbeitsplätzen Geld. 90 Arbeitsplätze seien mobil, 20 hätten keinen Büroplatz, das ist ambitioniert, machte er klar.

Grüne: Beschäftigung mit existenziellen Problemen statt Nebenschauplätzen

„Wir haben existenzielle Probleme, beschäftigen uns aber mit Themen der FDP. Das sind Nebenschauplätze“, kritisierte Benedikt Striepens (Grüne). Über diese könne man lange diskutieren und zum Beispiel auch über die KBW-Organisation trefflich streiten, erteilte er zusätzlichen FDP-Forderungen an die Verwaltung eine Absage.

Auch Siegfried Scholz (SPD) ließ die Kritik von Thöne nicht unbeantwortet. Für den Vorwurf „unambitioniert“ bedürfe es schon weiterer Argumente. Die Verwaltung sei räumlich ausgereizt. Wenn es bei den Mitarbeitenden keine Zufriedenheit mehr gebe, müssten aber andere Argumente vorgebracht werden. „So ist das nur ein Frontalangriff und nicht fair“, sagte er in Richtung Thöne.

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