Werne. Mit Zahlen und Erläuterungen informierte Fabian Niehaus vom Jobcenter des Kreises Unna im Ausschuss für Soziales, öffentliche Ordnung, Integration und Inklusion (20. November 2024) unter anderem über den Stand der Bedarfsgemeinschaften (BG) in Werne.
Mit Stand Juni 2024 waren in der Lippestadt demnach 826 Bedarfsgemeinschaften in Werne (Kreis Unna:17.280) registriert. In 92 (1.558) Bedarfsgemeinschaften lebten Personen aus der Ukraine und in 86 (1856) Menschen aus den acht häufigsten Herkunftsstaaten Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien.
Während in den BG in Werne 1.612 Personen wohnten, waren es 34.671 im Kreis Unna. Aus der Ukraine waren es in Werne 211 (3.331) und aus den genannten Herkunftsländer 230 (5.080). Die monatlichen Zahlungsansprüche von Bedarfsgemeinschaften bezifferte Niehaus laut Statistik 1.025.550 Euro (22.848.098 Euro).
Die monatlichen Zahlungsansprüche von Bedarfsgemeinschaften für Kosten der Unterkunft liegen in Werne demnach bei 340.377 Euro (8.048.028 Euro). Das führte zu einem durchschnittlichen Zahlungsanspruch pro BG von 1.241 Euro (1.322 Euro).
Ferner schlüsselte Fabian Niehaus die unterschiedliche Belegung der BG mit Singles, Alleinerziehenden, Partnern mit und ohne Kinder auf. „Die Alleinerziehenden habe es am schwersten“, betonte er, und meinte damit beispielsweise die Betreuung der Kinder im Krankheitsfall.
Einstieg in Arbeit gelang im Vorjahr 225 Leistungsberechtigten
Gelungene Integration liegt laut Kennzahlen des SGB II dann vor, wenn erwerbsfähige Leistungsberechtigte sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen, voll qualifizierende berufliche Ausbildungen oder selbständige Erwerbstätigkeiten aufnehmen. In Werne waren dies im Jahr 2023 225 Personen und im Kreis Unna 4.861. Für das Jahr 2024 bis Juni lagen die Zahlen, die eine Arbeit aufgenommen haben, bei 99 in Werne und 2.256 im Kreis Unna,
Mit einem Lob bedachte Niehaus zwei Arbeitgeber aus Werne. So hatten das Seniorenheim Antonius und der Golfclub Werne je drei Arbeitnehmer aus diesem Personenkreis eingestellt.
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Dezentrale Unterbringung bewährt sich
In den Einrichtungen für Geflüchtete/Obdachlose der Stadt Werne leben zur Zeit 72 Personen, die berechtigt sind, eigene Wohnungen zu mieten aber auf dem Wohnungsmarkt nicht fündig werden. Sozialdezernentin Kordula Mertens. Bei den Zuweisungen weiterer Geflüchteter liege man mit der Aufnahme von 36 Personen im Minus. Die Quote für Zuweisungen ist somit zu 93,43 Prozent erfüllt. Die Zahl der Zuweisungen nehme derzeit wieder zu, so Mertens.
Untergebracht sind die Geflüchteten aus 30 Nationalitäten an zwölf Standorten in Werne. Die dezentrale Unterbringung bewähre sich und man arbeite daran, weitere Optionen vorzuhalten, um einen gewisse Reserve zu haben, hieß es. Auch denke man daran, etwas ältere Unterbringungen zu veräußern und stattdessen neuere zu erwerben, um so zum Beispiel Energiekosten zu senken.
Die Kürzung von Fördermitteln durch das Land droht den ehrenamtlichen Flüchtlingshilfen auf die Füßen zu fallen. Während die AG Flüchtlinge zur Zeit 10.500 Euro bekomme, sollen die Mittel für das Kommunale Integrationsmanagement (KIM) um zwei Prozent gekürzt werden. Da müssen wir schauen, wie wir das ersetzt bekommen, so Mertens. Die KIM-Mitarbeit laufe zunächst weiter. Gestrichen würden hingegen die Mittel für das Programm Komm-An zur Förderung der Integration von Geflüchteten und neu Zugewanderten in den Kommunen und zur Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements in der Flüchtlingshilfe. Für die Februar-Sitzung des Ausschusses kündigte sie weiterführende Informationen an.