Sonntag, November 24, 2024

„Wahr-Zeichen“ interessieren am Tag des offenen Denkmals

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Werne. Unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ waren am vergangenen Sonntag geschichtlich interessierte Bürger/innen in Werne unterwegs und nutzten am „Tag des offenen Denkmals“ (8. September 2024) die Gelegenheit, sich über einige jener Denkmäler zu informieren, die das Stadtbild prägen und als Zeitzeugen Geschichten erzählen, die oftmals auch eine Bedeutung für die Gegenwart haben.

Dazu hatten die Untere Denkmalbehörde, das Stadtmuseum und der Förderverein Stadtmuseum ein Programm zusammengestellt, das sich in einem Schwerpunkt der Vergangenheit des jüdischen Lebens in Werne widmete. Der Jüdische Friedhof an der Südmauer, der ehemalige Standort der Synagoge in der Marktgasse, in der Innenstadt verlegte Stolpersteine sowie denkmalgeschützte Gebäude an Steinstraße und Burgstraße waren Stationen von zwei Führungen, auf die die Museumsführer Marie-Louise Kilinski und Florian Ellrichmann sowie die frühere Leiterin des Stadtmuseums, Heidelore Fertig-Möller, mitnahmen.

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Besichtigung des Jüdischen Friedhofs an der Südmauer

Der Jüdische Friedhof liegt geschützt hinter dem letzten noch erhaltenen Teil der historischen Werner Stadtmauer. Der älteste Grabstein hier stammt aus dem Jahr 1703 und das jüngste Grab aus dem Jahr 1938. Erstmals wurden hier 1694 Verstorbene bestattet, erfuhren die Teilnehmende von Kilinski, und viele weitere interessante Informationen über Bestattungswesen und Gebräuche. In einer weiteren Führung nahm Kilinski am Nachmittag Kinder mit an diesen geschichtsträchtigen Ort der Stadt.

Der Jüdische Friedhof liegt hinter dem letzten, noch erhaltenen Teilstück der Werner Stadtmauer. Foto: Gaby Brüggemann

Heidelore Fertig-Möller führte die Besucher/innen zu dem Haus der Familie Heimann in der Steinstraße. Albert Heimann war es in der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 gelungen, die Thora-Rolle der Jüdischen Gemeinde vor SS- und SA-Leuten – fast alle waren aus Werne – zu retten und der jüdischen Gemeinde in New York zu schenken.

Heidelore Fertig-Möller zeigt Fotos des Ehepaars Albert und Rosa Heimann und deren Haus in der Steinstraße. Albert Heimann gelang es in der Reichspogromnacht, die Thora-Rolle der Jüdischen Gemeinde in Sicherheit zu bringen. Foto: Gaby Brüggemann

In der Burgstraße 15 /Westmauer 15 rückte Fertig-Möller die Häuser der Handwerksfamilien Salomon (Metzgerei) und Elberfeld (Stuhlmacherei) in den Blickpunkt. Wegen ungeklärter Erbfolge ließ sich ein Verkauf lange nicht realisieren. Jetzt habe indes ein Nachlasspfleger ein Wertgutachten erstellen lassen und ein Kontakt zu einem Makler aus Kamen sei hergestellt, berichtete die Denkmalpflegerin der Stadt Werne, Petra Göbel. Man hoffe, dass sich ein neuer Eigentümer mit Denkmalerfahrung finde, sagte sie.

Am Nachmittag schloss sich ein Rundgang unter Führung des Vereins Freunde des Historischen Stadtkerns e.V. vom „Torwärterhäuschen bis zur St.-Christophorus-Kirche“ an.

Wissenswertes über Rochus Kapelle in Lenklar

Zur Besichtigung der Rochus Kapelle in Werne-Lenklar hatte die Martinsgesellschaft eingeladen. Auch hier stieß das Angebot der offenen Denkmal-Tür auf viel Interesse und Rudolf Meyer von der Martinsgesellschaft hatte den rund 40 Teilnehmenden viel über die Historie der Kapelle und deren aufwendigen Renovierung in den 1960er Jahren zu erzählen.

Die Rochus Kapelle in Werne-Lenklar. Foto: privat

Die nächste Veranstaltung in der Rochus Kapelle ist die Ernte-Dank-Messe am 27. September um 19 Uhr. Zu diesem Gottesdienst wird die Kapelle besonders geschmückt und es gibt im Anschluss einen kleinen Imbiss. Besucher sind willkommen.

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