Werne. Er ist kein Mann, der gern im Mittelpunkt steht. Und so bat Frank Adamietz Bürgermeister Lothar Christ darum, seine Abschiedsrede möglichst kurz zu halten. Viel lieber wollte der Chef des Kommunalbetriebs Werne mit Kolleginnen und Kollegen auf seinen neuen Lebensabschnitt anstoßen.
Mit 61 Jahren wechselt Frank Adamietz in die Ruhephase der Altersteilzeit und verlässt die Stadtverwaltung Werne. Über 45 Jahre war er hier in verschiedenen Funktionen tätig, 1978 begann Adamietz seine Ausbildung im Stadthaus. Er hatte den damaligen Leiter des Hauptamtes, Hans Wenner, im Vorstellungsgespräch überzeugt.
Die Feier fand am Freitagmittag, so hatte es sich Adamietz gewünscht, am Baubetriebshof am Südring statt. Anwesend waren der Großteil seiner 64 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den KBW-Abteilungen Gebäudemanagement, Bauhof, Straßen/Verkehr und Stadtentwässerung sowie Vertreter der politischen Parteien.
Nach der Ausbildung folgte die klassische Verwaltungslaufbahn. In sieben Ämtern war Adamietz tätig, bevor er vom Hauptamt in die Leitung des Gebäudemanagements wechselte und schließlich 2010 den Chefsessel des Kommunalbetriebs Werne übernahm und in seiner neuen Funktion Mitglied des Verwaltungsvorstandes wurde.
Bürgermeister Lothar Christ lobte das Engagement und die besonnene Art des erfahrenen Verwaltungsmannes. In seiner Verantwortung seien viele große Projekte realisiert worden, wie der Neubau der Marga-Spiegel-Schule und der Wiehagenschule, die Erweiterungen weiterer Schulen und die Errichtung neuer Sportstätten und Turnhallen. Und selbstverständlich seien die zahlreichen Alltäglichkeiten vom KBW-Team und seiner Leitung ebenfalls zuverlässig erledigt worden. „Du kannst stolz darauf sein, dass Du diese Stadt so weiterentwickelt hast“, sagte Christ. Er dankte Adamietz für seinen Einsatz in herausfordernden Zeiten und die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Ein Dank, den Adamietz gern zurückgab. Vor allem an sein Team, auf dessen Engagement er sich immer habe verlassen können. Auch mit den Vertretern der Politik habe er in seiner Funktion als KBW-Chef stets gut zusammengearbeitet. „Auch wenn wir uns im Ausschuss mal gestritten haben. Beim anschließenden Bier war das erledigt“, sagte Adamietz. Ein weiterer Dank galt seiner Familie, die seine schlechte Laune nach einem nicht so gut verlaufenen Arbeitstag stets mit Geduld ertragen habe. Seine Frau Christel steht als Mitarbeiterin des Jugendamtes ebenfalls in Diensten der Stadtverwaltung, sie folgt ihrem Gatten in wenigen Wochen in den Vorruhestand.
Und was kommt nach dem Berufsleben? „Zuerst einmal ausspannen und genießen, dass der Tag nicht durchgetaktet ist“, sagt Frank Adamietz. Langeweile, so versichert er, komme ganz bestimmt nicht auf. Radfahren, Reisen, Arbeit im eigenen Garten und häufigere Besuche bei der Tochter, die mit ihrem Mann in den österreichischen Alpen lebt, stehen auf dem Programm der Eheleute.
Wer die Nachfolge in der Betriebsleitung des KBW antritt, steht noch nicht fest. Die Stelle wurde auf Wunsch der Politik öffentlich ausgeschrieben, die Auswahl trifft der Stadtrat. „Es liegen Bewerbungen vor, die wir jetzt sichten werden“, sagte Bürgermeister Lothar Christ am Rande der Abschiedsfeier.