Bistum Münster/Ascheberg (pbm/mek). Nach und nach legt Theresa Lütkenhaus zusammen, was sie auf ihre Reise mitnehmen möchte. Viel Zeit bleibt ihr nicht mehr, denn die 19-Jährige macht sich in knapp zwei Wochen auf den Weg in die Dominikanische Republik. Nicht als Touristin, sondern sie wird sich in San Cristóbal ein Jahr als Freiwillige engagieren, unterstützt vom „weltwärts“-Programm über das Bistum Münster. Dann trennen sie gut 7.600 Kilometer von ihrem Heimatort Ascheberg.
Beim Gedanken an die baldige Abreise spürt sie ein aufgeregtes Kribbeln. „Der Abschied ist kein leichtes Thema“, gibt Lütkenhaus zu. Doch sie freut sich auf ihre Aufgaben und fühlt sich über die Seminare des Bistums, in denen sie sich gemeinsam mit 26 weiteren Freiwilligen auf ihren Dienst vorbereitet hat, bestens gerüstet. Und sie ist nicht allein, denn sie geht gemeinsam mit Nike Eiben aus Wilhelmshaven in das Projekt.
Freiwilligendienst in der Pfarrgemeinde Nuestra Señora de la Paz
Viel hat sie von ehemaligen Freiwilligen bereits über die Arbeit vor Ort erfahren. „Ich mag die Freiheit und die Möglichkeiten, die es gibt, mich in der Pfarrgemeinde Nuestra Señora de la Paz zu engagieren. Sei es in einem Kindergarten oder einer Schule, im Gesundheitszentrum oder in der Freizeitgestaltung. Es reizt mich, die verschiedenen Bereiche auszuprobieren“, berichtet Lütkenhaus und fügt hinzu: „Übrigens gibt es auch Messdienerinnen und Messdiener. Da kann ich auf mein Wissen als Messdiener-Leiterin zurückgreifen.“ Zudem sei sie ein Fan der Unterbringung in Gastfamilien. „Näher kann man eine Kultur nicht erleben“, weiß sie aus Erfahrung. Denn Lütkenhaus hat vor zwei Jahren als Austauschschülerin über den Rotary Distrikt Lüdinghausen im brasilianischen Itapeva zwei Monate in einer Gastfamilie gelebt. „Das war eine tolle Zeit. Wir stehen immer noch in Kontakt und vielleicht werde ich sie sogar besuchen“, berichtet sie.
Vorfreude auf kulturellen Austausch und gegenseitiges Verständnis
Besonders freut sich Lütkenhaus auf den kulturellen Austausch. „Der schafft ein gegenseitiges Verständnis, sowohl über die Kulturen als auch die Menschen. Wir können voneinander lernen. Das schafft Frieden“, ist sie überzeugt. Sie sieht sich als Botschafterin ihres Heimatlandes. „Dieses gegenseitige Verständnis beschreibt den Freiwilligendienst besser, als zu sagen, dass ich dort bin, um zu helfen“, betont sie.
Schon länger hat Lütkenhaus mit dem Gedanken gespielt, nach dem Abitur an der bischöflichen Friedensschule in Münster ein Jahr ins Ausland zu gehen. „Ein Vortrag der Fachstelle an unserer Schule hat mich überzeugt, und ich habe mich beim Bistum beworben“, blickt sie zurück. Sie möchte die Zeit auch nutzen, um zu schauen, wie es danach weitergeht. „Ich kann mir vorstellen, Medizin oder auf Lehramt zu studieren. Jetzt kann ich zum Beispiel feststellen, ob die Arbeit mit Kindern etwas für mich ist“, sagt sie.
Aber nun geht es darum, die richtigen Dinge in den Koffer zu packen. „Die Ehemaligen haben uns einige Tipps gegeben. Um mein neues Zuhause auf Zeit zu gestalten, werde ich einen Traumfänger und einen Kissenbezug mitnehmen. Aber auch mein Kuscheltier, das mich seit meiner Geburt begleitet, muss auf jeden Fall mit“, verrät sie schmunzelnd.