Werne. Stadtverwaltung, Rat und Personalrat trauern um den ehemaligen Tiefbauamtsleiter Gisbert Bensch, der bereits am 22. April im Alter von nur 70 Jahren gestorben ist
Ende 2018 ging Bensch in den Ruhestand – nach 38 Jahren im Dienst der Stadt Werne. Projektbezogen und in der Bauleitung blieb er noch einige Zeit, um sein Team weiter zu unterstützen. So begleitete Bensch, der auch maßgeblich für die Umgestaltung der Fußgängerzone verantwortlich zeichnete, auch noch den Bau des Kreisverkehres am Becklohof.
In einem Interview mit dem Westfälischen Anzeiger sagte er vor gut fünf Jahren einmal: „Dass ich bestimmt in 70 Prozent des Stadtgebietes die Steine einmal umgedreht habe, spielt für mich keine Rolle. Es sind eher die kleinen Dinge, die mir daran wichtig sind. Ich bin hier doch viel zu klein, um an irgendwelchen Taten gemessen zu werden. Für mich ist viel wichtiger, dass die Leute nachher sagen: Der war in Ordnung, mit dem bin ich zurechtgekommen.“
Diese Bescheidenheit kam sowohl bei den Kollegen als auch bei den Werner Bürgerinnen und Bürgern gut an. „Die Erinnerung an ihn und seine freundliche, humorvolle Art wird uns stets gegenwärtig sein. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie, die einen geliebten Menschen verloren hat“, heißt es im Nachruf von Verwaltung, Personal- und Stadtrat. Darin wird Gisbert Bensch als „vorbildlicher Kollege“ mit „ausgeprägtem technischen Sachverstand und Pflichtbewusstsein“ bezeichnet, dem „die Sorgen der Bürger stets besonders am Herzen“ lagen.
Eigentlich war Wernes ehemaliger Straßenbauer Statiker. Nach dem Studium an der FH Bochum hatte es den gebürtigen Hammer zunächst in diesem Beruf nach Stuttgart verschlagen. Seine Ehefrau Brigitte fühlte sich dort nicht richtig wohl, zudem meldete sein damaliger Arbeitgeber Insolvenz an. Es ging zurück in die Heimat. Bensch besetzte eine Stelle beim Autobahnamt in Hamm und baute in Rünthe.
Nach drei Jahren wechselte er zur Stadt Werne. Später folgte der Umzug in die Lippestadt, 1995 übernahm er das Tiefbauamt von seinem bisherigen Chef Ernst Kortmann. „Ich habe es nie bereut, in der Stadt zu leben, in der ich arbeite, weil ich die Dinge viel leichter als meine Aufgabe angenommen habe“, sagte er Ende 2018 im besagten WA-Interview.
Während seines Ruhestandes engagierte sich Gisbert Bensch dann noch für die Wanderwege in Werne. Er hatte selbst Hand angelegt und etliche der Markierungszeichen angebracht. Hilfe erhielt Bensch dabei von seinen beiden Enkelkindern, die ihm beim vorschriftsmäßigen Anbringen der analogen Kennzeichen assistierten. So war es unter anderem dem ehrenamtlichen Einsatz der Drei zu verdanken, dass Wanderer und Spaziergänger seitdem neun verschiedene „W“-Runden erkunden können.