Samstag, Dezember 21, 2024

„Schlag ins Kontor“ für Surfpark Werne: Forschungsteil SCNCWAVE erhält keine Millionenförderung

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Werne. Der Strukturstärkungsrat des 5-Standorte-Programms entscheidet sich gegen eine Förderung der SCNCWAVE in Werne. Das Doppelvorhaben SURFWRLD/SCNCWAVE wird aber mit geändertem Schwerpunkt fortgeführt. Diese Mitteilung kommt heute (11.10.2024) aus dem Bürgermeisterbüro der Stadt Werne.

Am 10. Oktober hat der Strukturstärkungsrat entschieden, dass es keine Förderung für die Umsetzung des wissenschaftlichen Teils SCNCWAVE in Werne über das 5-Standorte-Programm geben soll. Vorausgegangen war eine Förderung von rund 2 Millionen Euro zur Vorbereitung des Gesamtprojektes. „Dies ist ein Schlag ins Kontor“, wird Bürgermeister Lothar Christ in der Pressemitteilung zitiert. „Wir hatten vor den Sommerferien noch fest mit einer positiven Bewertung des Projektes gerechnet. Am Ende haben viele gute Argumente nicht geholfen“, so Christ weiter.

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Hohe Förderwürdigkeit durch externe Fachgutachter bescheinigt

Die Entscheidung sei für Stadt, Projektentwickler und die beteiligten Hochschulen nicht nachvollziehbar, da dem Projekt gerade durch die externen renommierten Fachgutachter eine hohe Förderwürdigkeit bescheinigt wurde. Zusätzlich wurde beihilferechtlich geprüft, ob eine innovative Kombination aus wissenschaftlicher und sportlicher Nutzung förderrechtlich zulässig ist. Auch hier lagen positive externe Bewertungen vor.

„Das ist eine verpasste Innovations-Chance für NRW, zumal der Bedarf besteht!“

Dr. Michael Detering, Geschäftsführer der planenden SW GmbH

„Das ist eine verpasste Innovations-Chance für NRW, zumal der Bedarf besteht“, so Dr. Michael Detering, Geschäftsführer der planenden SW GmbH. Bei SCNCWAVE, dem Träger des wissenschaftlichen Teils, sind mit der RWTH Aachen, der TH Köln und der Universität Duisburg-Essen die jeweils größten Hochschulen ihrer Art vertreten. Diese sind auch in die Konzeption der Forschungsinfrastruktur eingebunden. Das erste Forschungsvorhaben über Tragstrukturen für schwimmende Photovoltaik hat SCNCWAVE bereits zwei Jahre vor Betriebsaufnahme akquiriert.

Dr. Michael Detering kritisiert die Entscheidung des Strukturstärkungsrates, wird das Doppelprojekt aber fortsetzen. Der Forschungsteil des Vorhabens wird nach Absage der Millionenförderung voraussichtlich verkleinert. Archivfoto: Wagner

„Die Gesamtanlage ist vielseitig und wirtschaftlich geplant, dabei für die sportliche Nutzung und für technische Entwicklungen optimiert. Die Patentierung unserer Anlagentechnik läuft“, so Detering weiter. Trotz des Entwicklungsbedarfs bei Hochwasser- und Küstenschutz, Erneuerbaren Energien, maritimer Technik und vielem mehr wird der Forschungsteil des Vorhabens nun voraussichtlich verkleinert. Entsprechend erhält der sportliche und touristische Teil mehr Raum, heißt es weiter.

Strukturstärkungsrat spricht dennoch eine Empfehlung aus

Letztendlich habe der Strukturstärkungsrat die hohen Synergien des Doppelvorhabens gerade für den Forschungsteil und die für den wissenschaftlichen Betrieb geplanten weltweiten Alleinstellungsmerkmale anders beurteilt als Projektentwickler, Stadt und externe Gutachter. Dies gelte auch für die ganzjährige Auslastung mit den unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten. Obwohl der Strukturstärkungsrat sich gegen eine Förderung der SCNCWAVE durch das 5-Standorte-
Programm entschieden hat, sprach das Gremium in der Sitzung am Donnerstag dennoch eine Empfehlung an die Landesregierung aus, weitere Fördermöglichkeiten für das Gesamtvorhaben zu
prüfen. „Ein begrüßenswertes, positives Signal, das zeigt, dass das Vorhaben trotz der getroffenen
Entscheidung insgesamt als vielversprechend gewertet wird“, so Wernes Wirtschaftsförderer Matthias Stiller. Bürgermeister Christ erklärt abschließend: „Wir stehen weiter an der Seite des Projektträgers und wollen baldmöglich in die Offenlage des Bebauungsplanes gehen.“

Was sind das 5-Standorte-Programm und der Strukturstärkungsrat?

Die Fördermittel im 5-Standorte-Programm (insgesamt 662 Mio. Euro) sollen Vorhaben in Kommunen unterstützen, die besonders vom Kohleausstieg betroffen sind: Duisburg, Gelsenkirchen, Hamm, Herne und den Kreis Unna.

Der Strukturstärkungsrat ist ein interdisziplinäres Gremium, bestehend aus Vertretern der beteiligten Ressorts der Landesregierung, den drei Bezirksregierungen Arnsberg, Düsseldorf und Münster, Vertreter aus den fünf Standorten sowie den Wirtschaftskammern, den Sozialpartnern, den Hochschulen und der Agentur für Arbeit. Der Rat bündelt die Expertise dieser verschiedenen Akteure und wählt Projekte aus, die im Rahmen des 5-Standorte-Programms zur Förderung empfohlen werden.

Mehr Informationen zum Förderprogramm gibt es auf der Internetseite des Ministerium für
Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
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