Werne. Der Verzicht von Bürgermeister Lothar Christ auf eine vierte Amtszeit hat verschiedene Reaktionen aus der Politik in Werne hervorgerufen. Die stärkste Fraktion im Stadtrat, die CDU, hofft nun, bei den Kommunalwahlen 2025, das Amt wieder mit ihrem Kandidaten zu besetzen.
Martin Cyperski, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, meinte: „Wir werden auf jeden Fall versuchen, einen Kandidaten oder eine Kandidatin ins Rennen zu schicken, die aus Werne kommt. Wir haben eine Findungskommission eingerichtet. Es wird keinen Machtkampf geben. Die Partei wird geschlossen hinter dem Kandidaten bzw. hinter der Kandidatin dann stehen. Wir wollen diesen oder diese zeitnah präsentieren.“
Lothar Christ zollte der CDU-Vorsitzende „Respekt und Anerkennung“. Nach 16 Jahre würde eine „Ära zuende gehen“. Zusammen mit der Politik habe er viele Projekte mit Bravour gemeistert. „Ein neuer Bürgermeister wird aber einen neuen Blick haben und frische Ideen einbringen“, zeigte sich Martin Cyperski überzeugt.
SPD-Ortsvereinsvorsitzender Sven Linnemann zeigte sich vom Schritt des Bürgermeisters überrascht. „Erst einmal gilt unser Dank Lothar Christ für dann 16 erfolgreiche Jahre als erster Bürger dieser Stadt – nicht zu vergessen seine Familie, die ihm so lange ‚zur Verfügung‘ gestellt hat.“ Bei den Sozialdemokraten wolle man sich nun erst einmal sortieren und die neue Situation bewerten. Bekanntlich hatten die Genossen Lothar Christ stets als Bürgermeisterkandidaten unterstützt.
„Wir hätten gerne auch über Oktober 2025 hinaus die Stadt gerne zusammen mit Lothar Christ weiter gestaltet“, so Sven Linnemann weiter. Einen Zeitplan, wann die SPD ihren neuen Bürgermeisterkandidaten präsentiert, konnte der Vorsitzende noch nicht nennen.
Benedikt Striepens, Fraktionssprecher der Grünen in Werne, kündigte an, abermals für das Amt des Bürgermeisters kandidieren zu wollen. Die Entscheidung sei unabhängig davon gefallen, ob Lothar Christ noch mal antreten wird oder nicht. „Seinen Entschluss gilt es zu respektieren. Er hat die Verwaltung ordentlich geführt. Auch wenn wir anderer Meinung waren, konnte man mit ihm immer auf sachlicher Ebene, freundlich und offen diskutieren“, so Benedikt Striepens.
Die Grünen kommen am Freitag, 8. November, zusammen, um sich auf den nahenden Kommunalwahlkampf einzustimmen – und um Benedikt Striepens als ihren Kandidaten ins Rennen zu schicken.
Ratsmitglied Dr. Thomas Gremme (Unabhängige Wählergemeinschaft Werne e.V.) kommentiert den Verzicht von Bürgermeister Lothar Christ auf eine weitere Kandidatur bei den Kommunalwahlen 2025 mit Bedauern: „Persönlich bin ich traurig, kann die Entscheidung aber verstehen, denn die Aufgaben werden nicht geringer“, reagierte er auf die Entscheidung des Bürgermeisters.
Für die UWW sei die Personalie ein Verlust, denn man haben vertrauensvoll zusammengearbeitet, ergänzte er mit Blick auf die drei Legislaturperioden mit Lothar Christ an der Stadtspitze. Zugleich zeigte er sich zugleich überzeugt, dass dies auch bis zum 31. Oktober 2025, dem offiziellen Ende von Christs Amtszeit, so sein werde.
FDP-Fraktionsvorsitzende Claudia Lange bekannte mit Blick auf den Kandidaturverzicht von Christ: „Wir haben die Entscheidung, wie er sich positioniert, mit Spannung erwartet.“ Dass er nicht mehr antrete, sei natürlich schade, blickte sie auf die drei Wahlperoden, in denen Christ als Bürgermeister tätig war und ist, zurück und ergänzte: „Wir wünschen ihm alles Gute.“
Ob die Werner Liberalen für die NRW-Kommunalwahlen im September 2025 eine eigene Kandidatin oder einen Kandidaten aufstellen werden oder nicht, wolle man sechs Monate vor der Wahl, also im März 2025, entscheiden, hieß es ferner.
„Wir haben mit Lothar Christ immer sachlich und gut zusammengearbeitet“, meldete sie aus Sicht der Freien Demokraten zurück.