Werne. Dr. med. Luitger Honé hat in den vergangenen drei Jahrzehnten vielen Menschen tief in die Augen geschaut. Der Mediziner schätzt, mit Blick auf seine vorliegenden Datensätze, dass es rund 50.000 gewesen sind. Jetzt übergibt der 67-Jährige seine Augenarztpraxis an seine Nachfolgerin.
Im Sommer 1994 hat Luitger Honé seine Augenarztpraxis – damals noch am Bült – in Werne eröffnet. Ein halbes Jahr davor war der in Bonn geborene Arzt mit seiner Frau Christine nach Werne gezogen. Seit 2002 befindet sich die Praxis in der Steinstraße.
In der langen Zeit hat Luitger Honé nicht nur Patienten aus Werne behandelt, sondern auch aus Ascheberg, Unna, Hamm und Dortmund. Eine Patientin kommt sogar einmal im Jahr aus Kalifornien. „Die war als Kind bei mir in Behandlung und ist dann ausgewandert. Wenn sie jetzt einmal im Jahr ihre Eltern besucht, hat sie in dem Zeitraum auch immer einen Termin bei mir.“
Die Treue der Patientin ist keine Ausnahme, viele kommen seit Jahrzenten. Teilweise hat Luitger Honé mehrere Generationen etlicher Familien kennengelernt. „Erst kamen die als Kinder mit, jetzt kommen sie mit ihrer eigenen Familie. Das ist schon ein Geschenk.“ Überhaupt ist die Augenheilkunde im Bereich der Kinder für Luitger Honé immer wichtig gewesen, denn je eher Sehfehler erkannt werden, desto früher kann erfolgreich dagegen angegangen werden.
Auch das Team ist seit vielen Jahren treu. Alexandra Patzner ist seit der Eröffnung der ersten Praxis vor 30 Jahren dabei. Hinzu kommt Tanja Südfeld, die ihre Ausbildung in der Praxis absolviert hat und es mittlerweile auf 26 Jahre bringt. Seit 23 Jahren arbeitet zudem Verena Wenner-Kortsteeger in der Praxis; bei Mandy Rautert sind es zwei Jahre.
Am 28. Juni lädt die Praxis von 9 bis 12 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. Bei dieser Gelegenheit gibt es dann nicht nur die Möglichkeit, sich an seinem letzten Arbeitstag von Luitger Honé zu verabschieden, sondern auch die Nachfolgerin Stephanie Steffen kennenzulernen. Unterstützt wird die neue Ärztin durch Jan Adler, der bereits als Teilzeitkraft seit Jahren in der Praxis tätig ist.
Luitger Honé selbst wird Werne treu bleiben. „Das ist meine Heimat geworden“, unterstreicht der Mediziner, der sich auch ohne Arbeit nicht langweilen wird. In absehbarer Zeit stehen die Hochzeiten seiner beiden Kinder an. Im Juli wird der Ostseeradweg befahren, dann geht es im Herbst nach Namibia und Südafrika.