Sonntag, November 24, 2024

LiSe eG informiert über 1. Solar-Projekt in Genossenschaftshand

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Werne. Die Bürger-Energie-Genossenschaft Lippe-Seseke – kurz LiSe eG – hatte am Mittwoch 22. Mai 2024, zum Infoabend in das Martin-Luther-Zentrum Werne eingeladen.

Ziel der rein ehrenamtlich organisierten Genossenschaft ist es, auf angemieteten Dächern Photovoltaik-Anlagen zu installieren, um so unter Bürgerbeteiligung einen Beitrag zur Gewinnung regenerativer Energien zu leisten. Der Start für das erste Projekt, die Installation einer PV-Anlage auf dem Dach des Tennisheims in Bergkamen-Overberge, steht im Juni bevor.

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Dass der Einladung ins evangelische Gemeindezentrum allerdings nur wenige Interessierte folgten, bedauerten Vorstandsvorsitzender Normann Kirschberg und Aufsichtsrätin Birgit Kühmichel, hatten sie doch einige wichtige Neuigkeiten mitzuteilen. So stand in diesen Tagen mit dem Notartermin für die Unterzeichnung des Genossenschaftsvertrages die wichtigste Wegmarke schlechthin an. Dem rechtlichen Eintrag war eine intensive offizielle Prüfung vorausgegangen, für die das zehnköpfige Gründungsteam der LiSe eG in den Monaten seit der Gründung am 16. August 2023 einen wahren Hürdenlauf absolviert und einen Businessplan entwickelt hatte. „Wir wurden geprüft wie eine gewerbliche Genossenschaft“, bestätigte Kühmichel.

Mit der Unterschrift unter den Genossenschaftsvertrag kann das Startprojekt nun in die Umsetzung gehen. In der kommenden Woche werde man die Anlage bestellen, die von einem Fachunternehmen für Anlagenbau aus Bönen auf dem Dach des Tennisheims installiert werden soll, so Kirschberg. 138 Module sollen dann eine Leistung von 59,34 Kilowatt-Peak (kWp) oder 49.000 Kilowatt-Stunden Strom erbringen (Volleinspeisung 11,26 KWh). Die CO2-Einspeisung liege bei knapp 20 Tonnen, hieß es. Nach den Sommerferien wolle man die erste PV-Anlage in Regie der LiSe eG mit einer Veranstaltung feiern, so Kirschberg.

Das erste Projekt auf dem Tennisheim in Overberge wird in Zusammenarbeit mit der Stadt Bergkamen als Eigentümerin des Gebäudes und einem Gestattungsvertrag über 20 Jahre realisiert und aus dem Eigenkapital der LiSe eG finanziert. Jetzt ist man auf der Suche nach weiteren Mietdächern, auf denen die Anlagen der Bürger-Energie-Genossenschaft installiert werden könnten. Mögliche Partner könnten die Kommunen der Lippe-Seseke-Region mit Kamen, Bergkamen, Bönen und Lünen sein.

In Werne hatte die evangelische Kirchengemeinde wie berichtet für das Flachdach des Dietrich-Bonhoeffer-Zentrums Interesse angemeldet, allerdings müsse dies mit Blick auf die nicht ausreichende Rendite zunächst noch zurückgestellt werden. Aus Rentabilitätsgründen hält man bei der LiSe eG Ausschau nach Spitz- und Satteldächern. Zu den nächst möglichen Projekten könnten beispilesweise die Dächer des Martin-Luther-Gemeindezentrums (maximal 30 kWp) oder des städtischen Gymnasiums in Kamen (ca. 300 kWp) zählen. Infrage kommen Dächer in kommunaler, privater oder gewerblicher Hand, vorausgesetzt, die vorhandene Fläche für eine Anlage beträgt mindestens 200 Quadratmeter.

Inzwischen haben 184 Mitglieder Genossenschaftsanteile zum Wert von je 250 Euro gezeichnet, informierte Normann Kirschberg. Eine Mitgliedschaft erwerben können natürliche Personen, Personengesellschaften und juristische Personen des privaten oder öffentlichen Rechts. Jedes Mitglied hat unabhängig von der Zahl der gezeichneten Anteile eine Stimme.

Die Mitglieder des Gründungsteam haben sich die Reduzierung von CO2-Emiossionen mittels regionaler Erzeugung von grünem Strom bei regionaler Wertschöpfung auf die Fahnen geschrieben. Ingenieure, Betriebswirte, Handwerker, eine Lehrerin und ein junger Ingenieur, der die Projekte berechnet, bringen ihre Kompetenzen mit viel Motivation und Optimismus ein. Wer mitmachen möchte, ist willkommen. Juristen oder Elektriker sind beispielsweise gefragt, erhofft man sich Unterstützung auf diesen Feldern.

Von der Bürgerinitiative Industriegebiete Nordlippestraße BIN war Vorsitzender Werner Thiemann gekommen. Er stellte eingangs die Ziele der BIN vor „Wir brauchen die Energiewende“, betonte er und signalisierte Unterstützung.

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