Werne. Vor der großen Party mit DJ Andreas Büscher im Eingangsbereich fand ein kurzweiliger Festakt „150 Jahre Solebad“ mit geladenen Gästen statt. Zuvor legten viele Aktive mehrere hundert Kilometer zugunsten des Sponsorenschwimmens zurück. Heute steigt noch von 13 bis 17 Uhr die große Pool-Party für Groß und Klein.
Eine „Zeitreise“ kündigte Badleiter Jürgen Thöne in seiner Begrüßung an. Dementsprechend beleuchtete die ehemalige Museumsleiterin Heidelore Fertig-Möller im Bergmann-Outfit und mit Grubenlampe die bewegte Badetradition in Werne.
„Ohne den Bergbau hätte es die Sole nie gegeben“, bemerkte sie. Als Dankeschön für ihren amüsanten Vortrag orderte Thöne schnell noch ein Schnäpschen für die Historikerin. Dann ertönte das Steigerlied.
Moderator Dieter Vatheuer, selbst einmal Badleiter in Werne und inzwischen für das Maximare in Hamm tätig, blickte zusammen mit den Wasserball-Legenden Klaus Wortmann und Karlheinz Markhoff auf die sportlichen Glanzlichter im Bad zurück. Erinnert wurde an Torwart Ferdinand Lunemann, der aufgrund seiner Spannweite der Arme nur „Albatros“ genannt wurde und an die Tür zur Nationalmannschaft geklopft hatte. Markhoff und Wortmann erzählten von der Deutschen Meisterschaft 1969, den Heimvorteil in der anfangs noch trüben Sole und an legendäre Terrassenfeste. Jürgen Zielonka, ehemaliger Vorsitzender des Stadtsportverbandes, hob die Bedeutung des Schwimmsports für Werne im Gesamtgefüge hervor.
Architekt Heinrich Brinkhus, verantwortlich für das neue 2019 eröffnete Solebad, kam ebenfalls zu Wort. 19.000 Arbeitsstunden habe sein Büro in das Projekt investiert. „Ich würde es heute genauso wieder bauen, energetisch gesehen aber etwas anders“, sagte Brinkhues und berichtete, dass seine Tochter immer ins Solebad wolle. Doch eines störe ihn. Das große Zelt der Badgastronomie im Eingangsbereich: „Das hätte ich so nicht gebaut.“
Im weiteren Verlauf verteidigte Jörg Weber (CDU), Vorsitzender des Badausschusses, den hohen Zuschussbedarf für die Solebad GmbH, setzte diesen in Relation: „Bei 330.000 Besuchern reden wir von 7 Euro pro Gast. Damit können wir uns im Umkreis sehen lassen. Das Bad ist die beste Wirtschaftsförderung, das Aushängeschild für unsere Stadt“, betonte der erste stellvertretende Bürgermeister.
Geschäftsführer Frank Gründken hob die Barrierefreiheit im Solebad hervor, Bürgermeister Lothar Christ erinnerte an den Bürgerentscheid im Herbst 2013, als 84,2 Prozent den Umbau zum kompakten Familienbad mit Sole wollten. „Ein Bekenntnis pro Sole und gegen ein Bad der Grundversorgung“, so der erste Bürger der Stadt, der die Entwicklung als „Ansporn und Verpflichtung zugleich“ sah. Und: „Die Energieversorgung müssen wir anpassen.“
Sponsorenschwimmen gut angenommen
Das Sponsorenschwimmen für die Aktion „Werne lernt schwimmen“ kam wie schon bei der Premiere vor einem Jahr bestens an. 70.000 Kilometer hatten zahlreiche (Hobby-)Sportler/innen bereits um 13 Uhr absolviert. Weitere Bahnen für den guten Zweck folgten. Mit dabei war auch Sebi Koke, der 2020 einen Benefiz-Triathlon im Werner Solebad gestartet hatte. Er legte gestern allein 2.500 Meter zurück. „Für den guten Zweck bin ich immer zu haben“, ließ Koke via Instagram verlauten und freute sich über einen persönlichen Rekord.
Mehr zum Ergebnis des Sponsorenschwimmens lesen Sie in den nächsten Tagen bei WERNEplus.
Pool-Party mit dem Zephyrus-Discoteam
Der heutige Sonntag (28. Juli) steht dann ganz im Zeichen einer Pool-Party für Groß und Klein. Von 13 bis 17 Uhr ist das Freibad besonders für Familien geöffnet. Das Zephyrus Discoteam ist bekannt für seinen außergewöhnlichen Bade-Spaß und wartet mit abwechslungsreichen Spiele-Aktionen auf: Von Wettläufen über einen Hula-Hoop-Contest bis hin zum Torwandschießen ist alles dabei.