Werne. Die große Bühne des Gymnasium St. Christophorus gehörte zuletzt ganz den Schülerinnen und Schülern. Beim alljährlichen Herbstkonzert präsentierten 24 Lernende ihr musikalisches Können, indem sie Stücke verschiedenster Stilistiken aufführten und so ein besonders abwechslungsreiches Konzertprogramm darboten.
Die musikalische Bandbreite der Werke, die sich die Nachwuchstalente selbst ausgesucht hatten, beeindruckte das Publikum. Allein die zeitliche Spanne zwischen den verschiedenen Stücken war enorm: Während Johanna Thole (EF) den Konzertabend mit der kontrastreichen Fantasie in d-Moll von W. A. Mozart eröffnete, rundete Viktoria Ochot (Q2) das Programm stimmungsvoll mit Laufeys aktuellem Jazz-Song „Promise“ ab – zwischen den beiden Stücken liegen 240 Jahre.
Auch stilistisch sorgte jedes Stück für eigene Akzente. Charlotte Bispinghoff (9. Jgst.) kontrapunktierte beispielsweise mit Edward Griegs nordisch-melancholischer Melodie op. 47, Nr. 3 das energische Arrangement von Michael Jacksons „Smooth Criminal“, welches Henri Leifkes (10. Jgst.) schroff auf der Geige zu intonieren wusste, während er von Musiklehrer Martin Henning mit dem treibenden Groove am Klavier begleitet wurde. Sogar ganze Jahreszeiten trafen aufeinander, als Mia Köchling (8. Jgst.) die „Juni-Barcarolle“ von P. I. Tschaikowsky auf der Querflöte musizierte und kurz darauf ein pathetischer Satz des winterlichen Carol of the Bells, auf dem Klavier gespielt von Clas Böhmer (6. Jgst.), erklang.
Die Vielfalt der unterschiedlichen Musikinstrumente sorgte ebenfalls für einen kurzweiligen Konzertabend. Marit Geldmacher (7. Jgst.) zeigte beispielsweise ihr Können auf der klassischen Gitarre, indem sie die „Ecossaise“ des italienischen Komponisten Mauro Giuliani darbot, während Emilia Wiewel (5. Jgst.) und Sophie Zihlke (9. Jgst) Florian Brambocks „Golden Jubilee“ als Querflöten-Duett aufführten. Ebenfalls als Duett bereicherten Ava Koschmieder und Zahra Ahmadi (EF) das Programm mit ihrem Arrangement von Billie Eilishs „Lovely“ für Violine und Klavier.
Südamerikanisches Feuer verströmten hingegen Karla Leifkes (Q2) auf der Trompete und Leon Greil am Violoncello, als sie den weltberühmten „Libertango“ von Astor Piazolla meisterten. Lennart Viehfues (6. Jgst) hingegen setzte rhythmische Akzente, indem er den Folkpop-Song „Spirits“ von The Strumbellas auf dem Drum-Set gekonnt ablieferte, begleitet von Musiklehrer Andreas Lüning am Klavier. Zwei Mal Adele, aber doch jedes Mal in ganz anderer Klangfarbe – so gestalteten Felix Dickmeis (8. Jgst) „Rolling in the Deep“ auf dem Saxophon und Enya Ostermann (6. Jgst) „Hello“ mit ihrer bemerkenswerten Stimme.
Für einen besonderen Höhepunkt des Programms sorgte Alona Heitkamp (Q2). Mit einer Auswahl mehrere Stücke, die das gemeinsame Motiv des griechischen Hirtengotts Pan verband, bot sie eine souveräne Interpretation, die das Publikum nachhaltig beeindruckte. Dabei wurde sie professionell von dem Pianisten Andreas Lobisch begleitet, mit dem Alona bravourös harmonierte. Ihr spieltechnisches Können und nuancierte Musikalität boten der Querflötistin die Chance, ihr Vermögen nicht nur auf der Bühne zu präsentieren, sondern ihr herausragendes Talent im Rahmen der Besonderen Lernleitung im Fach Musik sogar in ihre Abiturleistung einzubringen.
Am Ende des Konzertabends blieb Schulleiterin Sandra Crämer nur festzuhalten: „In einem Wort: Wow. Was ihr hier heute Abend gezeigt habt, war etwas ganz Besonderes.“ Zum Abschluss versammelten sich alle Musikerinnen und Musiker zusammen auf der Bühne und wurden mit anhaltendem Applaus sowie etwas Naschwerk für ihre großartigen Leistungen belohnt.
Zusätzlich würdigte Crämer das Engagement von Musiklehrer Henning, der sein mittlerweile 31. Herbstkonzert am Christophorus-Gymnasium mitgestaltet hat. Dieser Konzertabend soll jedoch zugleich auch sein letztes Herbstkonzert werden, da Henning nach den Sommerferien beabsichtigt, in den wohlverdienten Altersruhestand überzugehen.
Das Publikum und die jungen Nachwuchstalente aber freuen sich in jedem Fall schon auf das nächste Podiumskonzert im neuen Jahr.