Werne. Bei frühsommerlichem Wetter ist der Auftakt der diesjährigen Veranstaltungsreihe von „Donnerstags in Werne“ geglückt. Organisiert wird die Eventreihe bekanntlich von den Innenstadtgastronomen Darko Vuković (Hahnenbalken) und Andreas Nozar (Stilvoll). Beide hatten vor dem Start von der Allgemeinverfügung zur Fußball-EM erfahren, die auch ein Thema in vielen Gesprächen war.
WERNEplus hat am Donnerstag, 6. Juni, über die Verfügung der Stadt berichtet. Dahin heißt es unter anderem, dass Übertragungen direkt nach dem Abpfiff abzuschalten sind, um die Lärmbelästigung zu minimieren. Auch die Nutzung von Lärminstrumenten ist untersagt.
„Seit dem Unglück bei der Love Parade in Duisburg sind Behörden nicht mehr bereit, ein kleines bisschen Risiko einzugehen. Selbst bei unserem Flohmarkt wird genau nachgemessen, ob die Abstände zwischen den Kinderständen stimmen“, beschreibt Darko Vuković die Situation aus seiner Sicht.
Selbstverständlich werde er sich an die vorgegebenen Regelungen halten, erklärt Vuković weiter. „Das Letzte, was ich will, ist jemandem seinen Schlaf zu rauben.“ Platz für Euphorie werde es mit der Allgemeinverfügung allerdings auch kaum geben. „Das ist schade, denn eine Europameisterschaft wird hier wohl in den nächsten 50 Jahren nicht mehr stattfinden. Wenn ich die Verfühung lese, vermisse ich jegliche Freude an dem Ereignis“, so der Gastronom weiter.

Grundsätzlich findet Vuković, dass derzeit überhaupt die Stimmung eine ganz andere sei als bei dem viel zitierten Sommermärchen bei der Weltmeisterschaft 2006. Mit dem vorliegenden Regelwerk sei es nun ähnlich wie bei einem durchgeplanten Konzert: „Da wird dann die geplante Setlist gespielt, aber dann muss man sagen, dass eine Zugabe leider nicht möglich ist.“
Andreas Nozar hat im „Stilvoll“ mit der Übertragung des Champions-League-Finalspiels jüngst bereits einen erfolgreichen Probelauf für die EM absolviert. „Wir werden die deutschen Spiele und andere wichtige Partien auf unserer Terrasse und unter den Arkaden zeigen“, sagt der Gastronom. Dafür hat Nozar unter anderem einen 85-Zoll-Fernseher angeschafft. Sollte es nötig sein, wird im „Stilvoll“ der Beamer und die fünf Meter große Leinwand genutzt. Im Gegensatz zum Hahnenbalken sind im „Stilvoll“ Reservierungen erwünscht.
Wenn die Spiele dann abgepfiffen sind, müssen nicht nur die Fernseher auf der Terrasse still bleiben, auch darf im Außenbereich nichts mehr serviert werden. „Drinnen geht es ja trotzdem weiter“, sagt Nozar im Hinblick auf die Verordnung. „Ich werde den Leuten nicht verbieten, zu jubeln. Wenn wir in Werne noch ein wenig Leben haben möchten, sollten wir das den Menschen auch erlauben“, unterstreicht Nozar.