Werne. Nach „Mein Sommer in Werne“ begeistert das neue Filmprojekt der evangelischen Jugend Werne erneut. „Deine Schuld“ rührte zur Premiere Ende September die geladenen Zuschauerinnen und Zuschauer in besonderem Maße. Wegen des großen Ansturms wird der Film am kommenden Freitag, 11. Oktober, um 18 Uhr im Capitol Cinema Center zum dritten Mal in Werne zu sehen sein.
Fast ein Jahr hat es gedauert, bis die 13 Jugendlichen im Alter von zwölf bis 16 Jahren mit der Unterstützung von Diakon Michael Reckmann den Film von ersten Ideen in die Tat umsetzen konnten.
Nach dem Live-Premiere Trailer via YouTube am 14. September wurde deutlich, dass der Film emotional herausfordernd, aber sehr wichtig ist. Er ist hier zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=n25YGncOOMA.
„Eine Leere in sich spüren oder einen Druck auf der Brust. Panikattacken haben. Lustlosigkeit und Antriebslosigkeit. In die Leere starren und nur dasitzen. Selbstmordgedanken“. Dana Loup verweist vor Beginn auf die vielen Gesichter einer Depression, die zentraler Bestandteil des Films ist.
Es geht um Ella (gespielt von Hannah Marckhoff), die „besondere“ Gäste zu einer Party lädt, nach der sie plötzlich spurlos verschwindet. Ihre Mutter (Anne Susanne Möllmann Hay) begibt sich schließlich auf die Suche nach ihrer Tochter. Als sie Briefe auf Ellas Schreibtisch entdeckt, gerät eine Geschichte ins Rollen, die in den Zuschauerinnen und Zuschauer nachhallen und sie mit Tränen in den Augen nach der Premiere zurückließ. In Flashbacks erhielten sie im Film Eindrücke davon, warum Ella verschwinden musste. Ihre Freunde Felix (Niklas Thiemann), Luisa (Carlotta Garvert) und ihre jüngere Schwester Emilia (Ida Arenz) begeben sich auf die Suche und auf den unangenehm ehrlichen Weg des Erkennens.
Dana Loup und Guiliana Barthel bewegen mit der Konzeption des Skriptes und Regie, indem aufwühlende und emotionale Worte den Saal erfüllten. In der Begleitung von Bildgewalt und Ton durch 5.9 Filmstudio mit Sebastián Johannfunke haben die Jugendlichen unter der Gesamtleitung von Michael Reckmann einen einzigartigen und ganz besonderen Kinobesuch geschaffen, der über die Kinoleinwand hinaus wirken soll.
Projekttage an Schulen sollen für das Thema Depression sensibilisieren. Mithilfe von Aufklärung über Symptome der Erkrankung und Arbeit an der eigenen Wahrnehmung von Gefühlen soll auch das eigene Selbstbewusstsein trainiert und mit Gruppenaktivitäten verbunden werden. „Wenn sie den Film nachher gesehen haben, werden Sie verstehen, warum es mir so ein Anliegen ist, dass wir alle nicht der Grund sein dürfen, dass es jemandem schlecht geht. Ich möchte Sie alle dazu auffordern, ein Teil der Lösung und nicht des Problems zu sein“, äußert sich Dana Loup. Der Film bietet einen von vielen möglichen Blickwinkeln auf die Erkrankung an und kann helfen, den Dialog zwischen direkt Betroffenen und Angehörigen zu eröffnen. Eine klare Empfehlung.
Dieses Projekt wird gefördert von der Landesarbeitsgemeinschaft Kunst und Medien des Landes NRW.