Freitag, April 25, 2025

Diplom-Übersetzerin ist neue Sprecherin der AGF Werne e.V.

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Werne. Nach dem Tod von Gründer Dr. Hermann Steiger im November 2022 übernahm Andrea Calovini auf Wunsch des Verstorbenen das Sprecheramt der Arbeitsgemeinschaft Flüchtlinge (AGF) Werne e.V. Gut zwei Jahre später stellte sich der Vorstand (fast) neu auf.

Zur neuen Sprecherin wählten die Anwesenden der Mitgliederversammlung jetzt Annette Maru. Neue Stellvertreterin ist Hedwig Reßel-van Lent. Kassiererin bleibt Ulla Rinnen. Annette Maru arbeitet schon seit vielen Jahren mit dem AGF-Team vertrauensvoll zusammen. Die gelernte Diplom-Übersetzerin zeichnete immer wieder für viele Sprachkurse verantwortlich, unter anderem gibt sie auch Integrationskurse für die Volkshochschule (VHS) Werne. „Ich übernehme die Aufgabe gerne. Seit ich in Rente bin, habe ich auch mehr Zeit“, erklärte Annette Maru, die wie ihre Vorstandskolleginnen einstimmig gewählt wurde.

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Andreas Calovini blickte auf die schwere Zeit nach dem Tod von Dr. Hermann Steiger zurück. „Es war mir eine Herzensangelegenheit, mich als AGF-Sprecherin zu engagieren. Ich scheide nur aus dem Vorstand aus, im Büro helfe ich weiter“, berichtete sie in ihrem Vorstandsbüro.

Mit Büro ist der Treffpunkt in der Flüchtlingsunterkunft an der Burgstraße 22 gemeint. Hier leisten die Ehrenamtlichen mit Unterstützung der städtischen Mitarbeitenden Katja Disse und Sabine Krause immer dienstags und donnerstags regelmäßig viele Stunden, um Geflüchtete bei Fragen rund um Arbeits- und Wohnungssuche oder Problemen mit dem Jobcenter zu beraten. „Wir sind ein gutes Team und helfen uns gegenseitig“, meinte Calovini und hob besonders den jungen Syrer Mohammed Alsaid hervor, der eine „enorme Hilfe“ beim Dolmetschen sei.

Der Ausflug mit 24 Kindern und acht Begleitpersonen in den Ketteler Hof war der Höhepunkt im vergangenen Jahr. „Das hätte Hermann gefallen“, betonte Andrea Calovini. Die Aktion konnte dank der Spenden zu Steigers Tod finanziert werden. In der Fahrradwerkstatt haben „Jupp“ Dahmen und sein Team weiterhin viel zu tun. Angesichts der großen Nachfrage habe man nun die „Reißleine gezogen“ und gebe Räder nur noch an heimische Asylsuchende aus. Teilweise waren Interessierte sogar aus Selm, Hamm oder Soest bis nach Werne gekommen, um einen „Drahtesel“ zu ergattern.

Sorgen um ausbleibende Fördermittel

Im Haushaltsentwurf des Landes NRW für das Jahr 2025 sind massive Kürzungen im Bereich „Soziales“ vorgesehen, unter anderem im Bereich Flucht und Migration. Betroffen davon ist auch das Förderprogramm KOMM-AN NRW, mit dessen Unterstützung auch die AGF Werne in den vergangenen Jahren viele ihrer Ausgaben finanzieren konnte.

Der Förderbaustein II, d.h. die bislang weitergeleiteten Mittel an die Initiativen für Ankommenstreffpunkte, Begleitungen, Maßnahmen vor Ort usw. werden damit – sofern der Entwurf in dieser Form zum Ende des Jahres beschlossen wird – ab dem 1. Januar 2025 vollständig entfallen. Zwar handelt es sich aktuell nur um einen Entwurf, allerdings ist nach dem aktuellen Kenntnisstand nicht davon auszugehen, dass sich an diesem Entwurf noch etwas (zum Positiven) ändert, hieß es. 

„Wir warten weiterhin auf die endgültige Entscheidung bezüglich der KOMM-AN-Gelder, sind aber – mit Ausnahme eventueller Mietzahlungen – in der Lage, unsere Ausgaben für die Fahrradwerkstatt und das Büro zunächst einmal selber zu bestreiten“, sagte Kassiererin Ulla Rinnen. Kordula Mertens, anwesende Sozialdezernentin der Stadt Werne, sicherte Unterstützung zu – auch über die politischen Gremien.

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