Werne. Um 1.47 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag (30.06.2024) wurde der Löschzug 1 Stadtmitte zu einem gemeldeten Dachstuhlbrand in die Heinrich-von-Kleist-Straße gerufen.
Beim Eintreffen der ersten Kräfte schlugen Flammen aus dem Dach des Dreifamilienhauses, alle Bewohner hatten ihre Wohnungen bereits verlassen. Zur Verstärkung wurde zunächst der Löschzug 3 Stockum, kurze Zeit später auch die Löschgruppen Langern und Holthausen zur Besetzung der Feuerwache in Stadtmitte alarmiert.
Sofort wurde ein Löschangriff mittels C-Rohr von außen und über das Wenderohr der Drehleiter eingeleitet. Die Löschmaßnahmen zeigten bereits nach kurzer Dauer Wirkung, der Brand war rasch unter Kontrolle. In der Dachgeschosswohnung musste die Deckenverkleidung entfernt werden, um nach Glutnestern zu suchen.
„Während der Löschmaßnahmen bemerkte ein Kamerad, dass aus der Garage des angrenzenden Gebäudes Rauch aufstieg. Da die Bewohner nicht zu Hause waren, wurde die Garage gewaltsam geöffnet und das Feuer unter Atemschutz mittels C-Rohr bekämpft“, berichtete Feuerwehr-Chef Thomas Temmann. Vermutlich war auch hier der Blitz eingeschlagen und hat Gegenstände in Brand gesetzt, die in der Garage lagerten.
Im Einsatz waren 45 Kräfte der Feuerwehr, ein Rettungswagen, der leitende Notarzt und die Polizei. Das Gebäude wurde vorrübergehend für unbewohnbar erklärt und durch die Polizei versiegelt. Die Bewohner kamen alle bei Freunden oder Verwandten unter. Einsatzende war nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft um 4.30 Uhr.
Um 02.47 Uhr wurde ein weiteres Feuer in der Bellingheide gemeldet. Der Löschzug Stockum, der gerade aus dem Einsatz in der Heinrich-von-Kleist-Straße entlassen war, fuhr umgehend diese Einsatzstelle an. Vor Ort konnte allerdings kein Feuer festgestellt werden. „Vermutlich gab es hier einen Stromausfall durch Überspannung nach einem Blitzeinschlag“, so Temmann.
Der Löschzug 1 Stadtmitte war zuvor bereits um 1.32 Uhr zu einer Türöffnung am Griesetorn gerufen worden. Dort war eine Frau in ihrer Wohnung gestürzt und rief um Hilfe. Die Wohnungstür musste gewaltsam geöffnet werden, die verletzte Frau wurde vom Rettungsdienst betreut.
„Insgesamt war es eine herausfordernde Nacht, die den Einsatz aller Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Werne erforderte. Glücklicherweise ist die Häufung von drei Paralleleinsätzen sehr selten, zeigt aber, dass man als Feuerwehr auch für solche Situationen gewappnet sein muss“, resümierte Feuerwehr-Chef Thomas Temmann.