Samstag, November 23, 2024

Abriss der Schulturnhalle ohne Förderbescheid? Politik diskutiert

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Werne. Der Kommunalbetrieb Werne (KBW) hat derzeit einige Bauprojekte am Start, allen voran den Erweiterungsbau der Wiehagenschule an der Stockumer Straße. Über den Sachstand informierte die Leitung den Betriebsausschuss in dessen Sitzung am 24. September 2024.

Gut im Zeitplan liegen laut Dr. Tobias Gehrke, dem Leiter des KBW, die Planungen für den Erweiterungsbau der Wiehagenschule. Die Entwurfsplanung liege vor, das Zahlenwerk werde derzeit von Björn Rother vom Gebäudemanagement des KBW geprüft. „Wir bewegen uns derzeit, das kann man an dieser Stelle schon einmal sagen, im Budgetrahmen“, sagte Gehrke. Mit der finalen Prüfung sei die Leistungsphase 3 des Bauvorhabens abgeschlossen.

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Diese Informationen ließen die Ausschussmitglieder unkommentiert passieren. Eine Diskussion entzündete sich dagegen am Bericht über den geplanten Abriss der Turnhalle an der Stockumer Straße. Die Halle am Standort der Wiehagenschule soll dem Erweiterungsbau weichen, der Abriss wurde auf die Osterferien 2025 terminiert. Dafür entsteht an der Klöcknerstraße eine neue Doppelturnhalle.

Das Problem: Der Förderantrag für die neue Sporthalle der Schule liegt noch bei der Oberfinanzbehörde Münster. „Nun kann der Fall eintreten, dass wir den Abriss der Turnhalle vorbereiten müssen, bevor der Förderbescheid vorliegt“, sagte Gehrke. Die Verwaltung werde dieses Szenario entsprechend aufarbeiten und dem Betriebsausschuss in seiner nächsten Sitzung am 28. November 2024 vorlegen. „Damit wir im Fall der Fälle auf der sicheren Seite sind“, so Gehrke.

Uta Leisentritt (CDU) und Klaus Schlüter (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) äußerten Sorge, dass ein verfrühter Abriss der Turnhalle „förderschädlich“ sein könne. „Bisher war das immer so“, hakte Leisentritt nach. Gehrke sah die Schwierigkeit nicht. „Und die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass wir den Förderbescheid rechtzeitig erhalten“, meinte der KBW-Leiter. Er greife das Thema nur deshalb so früh auf, um notfalls unnötige Planungskosten zu vermeiden. „So hat der Ausschuss die Möglichkeit, rechtzeitig entscheiden zu können, ob die Bagger loslegen sollen.“

Raimund Hölscher (CDU) war damit nicht zufrieden. „Wir waren uns doch einig: Wenn kein Förderbescheid kommt, gibt es keinen Abriss der Turnhalle, gibt es keine neue Turnhalle.“ Das wollte Lars Hübchen (SPD) als Vorsitzender des Ausschusses so nicht stehenlassen. „Es gibt keinen Beschluss des Gremiums dazu.“ Dass die CDU ihre Auffassung immer wiederhole, schaffe keine Beschlusslage. Er regte an, beim Fördergeber nochmals darauf zu pochen, dass der Antrag in der Priorität nach oben wandere. „Am Ende können wir den Kindern nicht sagen, wir können keine Schule bauen, weil die Oberfinanzbehörde zu langsam gearbeitet hat.“

Artur Reichert (FDP) korrigierte Hölscher ebenfalls. „Hier werden zwei getrennte Projekte vermischt.“ Für die Schulerweiterung müsse die Turnhalle weg; der Neubau der Turnhalle an der Klöcknerstraße sei ein zweites Projekt, das in seinen Augen ans erste nicht gekoppelt sei. Letztlich beendete Christoph Westhues (UWW) die Diskussion mit der pragmatischen Bemerkung, erst einmal Ruhe zu bewahren. „Vielleicht arbeitet die Oberfinanzbehörde doch schneller als erwartet.“

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