Sonntag, Juni 4, 2023

Werne und Walcz: Verbunden seit drei Jahrzehnten

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Werne/Walcz. Seit drei Jahr­zehn­ten sind die Stadt Wer­ne und das pol­ni­sche Wal­cz in einer engen und viel­fäl­tig geleb­ten Städ­te­part­ner­schaft offi­zi­ell ver­bun­den. Grund genug, den beson­de­ren Jah­res­tag der Städ­te­freund­schaft gebüh­rend zu feiern.

Dazu reis­ten Gäs­te aus zahl­rei­chen Part­ner­städ­ten und den jewei­li­gen Inter­na­tio­na­len Clubs an. Wer­nes Bür­ger­meis­ter Lothar Christ führ­te die hei­mi­sche Dele­ga­ti­on an, die zusam­men mit Ver­tre­tern des Inter­na­tio­na­len Clubs Wer­ne nach Wal­cz gekom­men war.

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Als die Part­ner­schaft 1993 offi­zi­ell besie­gelt wur­de, hat­te Bürger/innen bei­der Städ­te schon vie­le Jah­re zuvor ehren­amt­lich Ver­bin­dun­gen geknüpft und wur­den damals vie­le Hilfs­lie­fe­run­gen nach Polen auf den Weg gebracht. Welch hohen Stel­len­wert die Städ­te­part­ner­schaft in der Stadt Wal­cz genie­ße, sei in Form zahl­rei­cher Ges­ten, Wor­te und Sym­bo­lik deut­lich gewor­den, hieß es sei­tens der Wer­ner Gäste.

Hohe Aus­zeich­nung für Wil­li Kling­beil aus Werne

So erhielt Wil­li Kling­beil für sei­ne jahr­zehn­te­lan­gen Hilfs­trans­por­te in Wer­nes Part­ner­stadt eine hohe Aus­zeich­nung für beson­de­re Ver­diens­te von der Stadt Wal­cz. Eine Ehrung, die in der Part­ner­stadt erst­ma­lig einer aus­län­di­schen Per­son zuteil wur­de. Gemein­sam mit dem Wal­c­zer Bür­ger­meis­ter Maciej Zebrow­ski und Stadt­rats­vor­sit­zen­den Maciej Goszc­zyn­ski gehör­te auch Wer­nes Bür­ger­meis­ter Lothar Christ zu den ers­ten Gratulanten.

„Neben den bei­den seit lan­gen Jah­ren bestehen­den Ehren­bür­ger­schaf­ten für Alt­bür­ger­meis­ter Wil­li Lülf und Wer­nes ehe­ma­li­gen Rot­kreuz­lei­ter Albert Bey­er ist dies die drit­te hohe Aus­zeich­nung in Wal­cz für einen ver­dien­ten Bür­ger aus Wer­ne. Völ­lig zu Recht, immer­hin hat Kling­beil über den gesam­ten Ver­lauf der part­ner­schaft­li­chen Ver­bin­dung immer wie­der Hilfs­trans­por­te orga­ni­siert und durch­ge­führt“, so das Wer­ner Stadtoberhaupt.

Einen wei­te­ren Anlass zum Fei­ern lie­fer­te der Inter­na­tio­na­le Club Wal­cz, der zeit­gleich mit der Städ­te­part­ner­schaft im Jahr 1993 gegrün­det wur­de. Gast­ge­ber und Fest­gäs­te nutz­ten die Gele­gen­heit, die ver­gan­ge­nen drei Jahr­zehn­te Revue pas­sie­ren zu las­sen und die zukünf­ti­gen Auf­ga­ben neu abzustecken.

Bür­ger­meis­ter Maciej Zebrow­ski, Bür­ger­meis­te­rin Lyud­my­la Dmytruk aus Korez (Ukrai­ne) und in schwarz Bür­ger­meis­ter Andrij Dran­c­zuk aus Cho­tyn (Ukrai­ne) und Wer­nes Bür­ger­meis­ter Lothar Christ. Foto: Stadt Werne

Ukrai­ni­sche Bür­ger­meis­te­rin berich­tet über Schre­cken des Krieges

Die­se Neu­aus­rich­tung ist bereits in vol­lem Gan­ge, denn seit Beginn des Angriffs­kriegs Russ­lands gegen die Ukrai­ne im ver­gan­ge­nen Jahr hat der Inter­na­tio­na­le Club Wal­cz um den Vor­sit­zen­den Jan Sin­drewicz zusam­men mit den Part­ner­städ­ten und ‑clubs bereits etli­che Hilfs­trans­por­te in die Ukrai­ne organisiert.

Still wur­de es im Saal als die Bür­ger­meis­te­rin der ukrai­ni­schen Stadt Korez, Lyud­my­la Dmytruk, das Wort an die im Fest­saal ver­sam­mel­ten Ver­tre­ter der Part­ner­städ­te und der Inter­na­tio­na­len Clubs rich­te­te. Ergrei­fend schil­der­te das Stadt­ober­haupt der Part­ner­stadt von Wal­cz, was es heißt, in einem Land zu leben, in dem Krieg herrscht. „Ukrai­ni­sche Kin­der wer­den nach Russ­land ver­schleppt und unse­re Män­ner ster­ben an der Front“, sag­te die Bür­ger­meis­te­rin mit sto­cken­der Stimme.

Einen Mann­schafts­trans­port­wa­gen der Feu­er­wehr aus Wer­ne wur­de an die Dele­ga­ti­on aus dem ukrai­ni­schen Korez über­ge­ben. Foto: Stadt Werne

Mann­schafts­trans­port­wa­gen aus Wer­ne und neue (Hilfs-)Kontakte

Mit Andrij Dran­c­zuk war auch ihr Amts­kol­le­ge aus dem ukrai­ni­schen Cho­tyn, einer wei­te­ren Part­ner­stadt von Wal­cz, mit einer Dele­ga­ti­on nach Wal­cz gekom­men, um zu gra­tu­lie­ren, zu dan­ken, aber auch um wei­te­re (Hilfs-) Kon­tak­te zu knüpfen.

Über­rascht wur­de die Dele­ga­ti­on aus Korez von der Infor­ma­ti­on, dass Wer­ne ein Gast­ge­schenk in Form eines Mann­schafts­trans­port­wa­gens über­brach­te. „Damit“, sag­te Lothar Christ „wol­len wir zei­gen, dass wir in der euro­päi­schen Fami­lie bereit­ste­hen, um den Städ­ten in dem vom Krieg vie­ler­orts zer­stör­ten Land dau­er­haft zu hel­fen. Das was damals für Wal­cz geleis­tet wur­de, ist heu­te drin­gend für die ukrai­ni­schen Städ­te geboten.“

„Zahl­rei­che deut­sche und pol­ni­sche Städ­te haben bereits neue Städ­te­part­ner­schaf­ten in dem Kriegs­land geschlos­sen, wie etwa Wal­cz oder Tel­tow“, ergänz­te die Beauf­trag­te für Städ­te­part­ner­schaf­ten, Ste­pha­nie Vief­hues. Dafür streck­ten die ukrai­ni­schen Städ­te Korez und Cho­tyn am Fest­wo­chen­en­de eben­falls die Hand aus. So schloss sich der Kreis. Was damals für das unter schwe­ren wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­sen lei­den­de Wal­cz in Polen galt, gilt heu­te für die Städ­te und Gemein­den in der vom Krieg gebeu­tel­ten Ukraine.

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