Freitag, Juni 2, 2023

Weitere 31 Läufe gegen Armut: Marathon-Pater mit Rekordjahr

Anzeige

Duisburg/Werne. Er hat sei­ne Best­leis­tung noch ein­mal getoppt: Ins­ge­samt 31 Mara­thon- und Ultra­l­äu­fe absol­vier­te der aus Wer­ne stam­men­de Pater Tobi­as Bre­er im Jahr 2022 – und damit drei mehr als in sei­nem bis­he­ri­gen Rekordjahr. 

Jedes Mal hat­te er Spen­der und Spon­so­ren an Bord geholt. Allein in den ver­gan­ge­nen zwölf Mona­ten konn­te Pater Tobi­as wie­der mehr als 100.000 Euro für den guten Zweck erlau­fen. Ins­ge­samt kommt der Duis­bur­ger Prä­mons­tra­ten­ser-Chor­herr schon auf rund 1,8 Mil­lio­nen Euro. „Wir befin­den uns in schwie­ri­gen Zei­ten, in denen jeder Euro zwei­mal umge­dreht wird“, erklärt der 59-Jäh­ri­ge. „Und trotz­dem ist die Spen­den­be­reit­schaft bei mei­nen Pro­jek­ten unge­bro­chen, weil die Leu­te wis­sen, dass sie durch ihre finan­zi­el­le Unter­stüt­zung Men­schen in der Not helfen.“

- Advertisement -

An 167 Ultra- und Mara­thon­läu­fen hat Pater Tobi­as seit sei­nem Kar­rie­re­be­ginn im Jahr 2006 nun teil­ge­nom­men. Und doch macht er immer wie­der neue Erfah­run­gen: Wenn der Aus­dau­er­sport­ler das Jahr Revue pas­sie­ren lässt, kommt ihm sofort der „Trail-Mara­thon des Papil­lons“ in Togo in den Sinn. Das Ther­mo­me­ter stieg dort zeit­wei­se auf 35 Grad, dazu herrsch­te eine Luft­feuch­tig­keit von mehr als 90 Pro­zent: 1300 Höhen­me­ter muss­ten die Läu­fer über­win­den. „Die­ser Mara­thon gehört zu den schwie­rigs­ten, die ich jemals gelau­fen bin“, sag­te Pater Tobi­as. „Aber die Quä­le­rei hat sich gelohnt, schließ­lich kön­nen wir nun vie­len Kin­der ein bes­se­res Leben ermöglichen.“

Er unter­stütz­te mit dem Spen­den­lauf den Ver­ein „Togo-Pro­jek­te“ aus Ober­hau­sen. 21.000 Euro kamen so zusam­men. Von dem Geld konn­ten zwei Kin­der­gär­ten in dem west­afri­ka­ni­schen Land erwei­tert wer­den. Zwei wei­te­re Kin­der­gär­ten beka­men neue Aus­stat­tun­gen. „Es geht dar­um, Kin­dern den Zugang zu Bil­dung zu ver­schaf­fen“, betont Pater Tobi­as, der bei die­sem Pro­jekt auch Unter­stüt­zung von sei­nen Freun­den aus dem Ober­hau­se­ner Rota­ry Club „Ant­o­ny-Hüt­te“ erhielt. 

Der Mara­thon in Togo brach­te die größ­te Ein­zel­för­de­rung des Jah­res ein. Pater Tobi­as lie­fer­te aber noch wei­te­re beein­dru­cken­de Zah­len: Mit 20.000 Euro unter­stütz­te er Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne. Die­se erhiel­ten im Sozi­al­ca­fé „Offe­ner Treff mit Herz“ kos­ten­lo­se Mahl­zei­ten. „Damit haben wir einen Bei­trag zur Sofort­hil­fe geleis­tet“, sagt Pater Tobi­as, der die Ein­rich­tung im Stadt­teil Neu­mühl mit sei­nem Pro­jekt Lebens­Wert betreibt. 

Mit 16.000 Euro finan­zier­te er das The­ra­pie­pferd Jesa­ja, das in Duis­burg künf­tig für die Arbeit mit Kin­dern mit Behin­de­run­gen genutzt wird. Wei­te­re 15.305 Euro gin­gen an ein Ukrai­ne-Pro­jekt von „Save the Child­ren“. Der Ver­ein rich­te­te nach Kriegs­aus­bruch in den Schutz- und Auf­nah­me­zen­tren spe­zi­el­le Spiel­räu­me ein, in denen die Kin­der wie­der Kind sein kön­nen. 8000 Euro erhielt ein Kin­der­gar­ten im west­fä­li­schen Cap­pen­berg, um ein Zir­kus­pro­jekt auf die Bei­ne stel­len zu kön­nen. Und wei­te­re 5000 Euro kamen Kin­dern und Jugend­li­chen im vom Bür­ger­krieg gezeich­ne­ten Syri­en zugute.

Mara­thon-Ver­an­stal­tun­gen in Isra­el und Tokio

Pater Tobi­as nutz­te den Jah­res­wech­sel nicht etwa, um sich von den Stra­pa­zen der ver­gan­ge­nen Mona­te zu erho­len. Er treibt die Pla­nun­gen für wei­te­re Läu­fe vor­an. So star­tet er am 3. Febru­ar beim „Dead Sea Mara­thon“ in Isra­el. Die Läu­fer pas­sie­ren auch den tiefs­ten Ort der Erde auf tro­cke­nem Land, der 428 Meter unter dem Mee­res­spie­gel liegt. „Um die­se Stre­cke zu bewäl­ti­gen, muss ich wie­der über mei­ne Gren­zen hin­aus gehen“, sagt Pater Tobi­as. Auch in Isra­el ist er wie­der für einen guten Zweck unter­wegs. Der Mara­thon-Pater läuft für Kin­der in Duis­burg. Er finan­ziert einer Grund­schu­le im Stadt­teil Neu­mühl für ein kom­plet­tes Jahr ein gesun­des Frühstück.

Und danach berei­tet sich Pater Tobi­as inten­siv auf den 5. März vor. Dann star­tet er beim Mara­thon in Tokio. 2020 stand der Duis­bur­ger bereits auf der Teil­neh­mer­lis­te. Doch dann sag­ten die Ver­an­stal­ter den Lauf im Zuge der Coro­na-Pan­de­mie ab. Auch 2021 und 2022 fiel die Ver­an­stal­tung aus. Nun kann Pater Tobi­as end­lich sein gro­ßes Ziel errei­chen. Nach dem Lauf in der japa­ni­schen Haupt­stadt erhält er die Sechs-Ster­ne-Medail­le. Sie wird an alle Sport­ler ver­lie­hen, die welt­weit die sechs gro­ßen Mara­thons gelau­fen sind. In Ber­lin, Lon­don, Bos­ton, Chi­ca­go und New York ist Pater Tobi­as bereits gelau­fen. Nun macht er die Serie in Tokio komplett.

„Das wird natür­lich ein ganz beson­de­rer Lauf für mich wer­den“, sagt Pater Tobi­as. „Und selbst­ver­ständ­lich tre­te ich auch in Tokio wie­der für ein gro­ßes Ziel an: Ich möch­te die Armut auf der Welt wei­ter bekämpfen.“

Spen­den­kon­to:

Pro­jekt Lebens­Wert
BIC: GENODED1BBE
IBAN: DE34360602950010766036
Spen­den­quit­tun­gen wer­den ausgestellt.

Das Buch „Der Marathon-Pater“

Mehr als 160 extre­me Läu­fe unter ande­rem durch die sen­gen­de Hit­ze der Wüs­te absol­vier­te Pater Tobi­as, um bedürf­ti­gen Kin­dern zu hel­fen. Unter­stüt­zen Sie sei­ne gemein­nüt­zi­ge Arbeit und bestel­len Sie das Buch „Der Mara­thon-Pater“ unter: www.pater-tobias.de/pater-tobias/buchbestellung. Die Hälf­te des Ver­kaufs­prei­ses von 18 Euro geht an das gemein­nüt­zi­ge Pro­jekt von Pater Tobias.

Das Pro­jekt LebensWert

Neben der Sozi­al­be­ra­tung deckt das Pro­jekt Lebens­Wert ein brei­tes Spek­trum an Hilfs­an­ge­bo­ten ab. Es reicht von Amts­be­glei­tun­gen über Deutsch­kur­se und Bewer­bungs­trai­nings bis hin zur pro­fes­sio­nel­len Seel­sor­ge. Zum Pro­jekt gehört noch das Kin­der­hilfs­werk KiPa-cash-4-kids, das Paten­schaf­ten für Kin­der über­nimmt, damit sie sich zum Bei­spiel die Mit­glied­schaft in einem Sport­ver­ein leis­ten kön­nen. Hin­zu kom­men Koch- und Schwimm­kur­se sowie Ferienfreizeiten.

Anzeige

Weitere Artikel von Werne Plus

Intelligente Ampel statt Kreisel für Kamener Straße

Werne. „Der Kreisverkehr an der Kamener Straße ist Geschichte. Das wird vom Baulastträger Straßen.NRW nicht mitgetragen“, informierte Dezernent Ralf Bülte am Donnerstag, 1. Juni...

„Sonntagsausklang“ in der Kirche St. Konrad – Evangelische Gottesdienste

Werne. Zu einem besonderen Abendgottesdienst lädt die Pfarrgemeinde St. Christophorus alle interessierten Jugendlichen und Erwachsenen für Sonntag, 4. Juni ein. Um 18 Uhr beginnt der...

Aus „Citybar“ wird „Burgschänke“: Ehepaar Hässicke übernimmt Kneipe

Werne. Die Gaststätte an der Burgstraße 9 (ehemals Citybar) öffnet am Freitag, 30. Juni, wieder. Neu sind das Pächte-Ehepaar und auch der Name „Burgschänke“. Alice...

Nächster Koop-Partner des AFG kommt aus Nordkirchen

Werne. Das Anne-Frank-Gymnasium (AFG) hat einen weiteren Kooperationspartner im Rahmen der Studien- und Berufswahlorientierung gewonnen. Die Kooperationsvereinbarung wurde in Nordkirchen mit der Geotec Bohrtechnik...