Sonntag, Juni 4, 2023

Titus Müller präsentiert seinen „letzten Auftrag” in Werne

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Wer­ne. Alle Fans von Spio­na­ge­thril­lern und his­to­ri­schen Roma­nen kön­nen sich freu­en: Ab heu­te, 11. Mai, wird der Abschluss­band „Der letz­te Auf­trag” von Titus Mül­ler bei Bücher Beck­mann Wer­ne erhält­lich sein. Doch gespann­te Leser/innen mögen sich Fra­gen, was Putin, eine gefähr­li­che Lie­be und der Sturz der DDR-Regie­rung in die­sem Roman zusam­men­füh­ren mögen.

Der Tag für Titus Mül­lers Lesung in der Stadt­bü­che­rei am Mitt­woch­abend wur­de nicht will­kür­lich gewählt. Vor 90 Jah­ren, am 10. Mai 1933, ver­brann­ten Natio­nal­so­zia­lis­ten erst­mals tau­sen­de Bücher von heu­te berühm­ten Autoren, Dich­tern, Lyri­kern und Phi­lo­so­phen aus Biblio­the­ken auf öffent­li­chen Plät­zen, um ihre Poli­tik zu stüt­zen und die freie Mei­nung der Bevöl­ke­rung noch dras­ti­scher zu unterdrücken.

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Huber­tus Water­hues, Inha­ber von Bücher Beck­mann in Wer­ne, kon­sta­tiert, dass er die­se Lesung gegen „men­schen­un­wür­di­ge Bar­ba­rei” sehen wol­le und die Stadt­bü­che­rei Wer­ne eine der vie­len Orte als „Fah­ne der Lite­ra­tur” dar­stel­le. Dass sich durch einen Blick auf die Geschich­te unse­re der­zei­ti­ge Wirk­lich­keit bes­ser ver­ste­hen und ein­ord­nen lässt, weiß auch Titus Mül­ler in sei­ne Bücher zu inte­grie­ren. Er sucht den Dia­log zu Zeit­zeu­gen und Akti­vis­ten wie Eve­lyn Zup­ke, die sei­nem fik­tio­na­len Roman eine his­to­ri­sche Wirk­lich­keit geben – und das seit mehr als 20 Jah­ren, in denen er 16 Bücher her­aus­ge­bracht hat. 

Zugrun­de liegt sei­ner Tätig­keit als Autor ein Lite­ra­tur- und Geschichts­stu­di­um sowie ein Stu­di­um im Bereich Publi­zis­tik. Ein Besuch sei­ner Lesung bedeu­tet für das Publi­kum nicht nur das Zuhö­ren sei­ner Geschich­te. Titus Mül­ler ver­sah auch die letz­te Lesung wie­der mit his­to­ri­schen Bezü­gen und been­de­te sie mit per­sön­li­chen Gesprä­chen sowie Signa­tu­ren und per­sön­li­chen Wid­mun­gen in sei­nem neu­en Buch.

Die Spio­na­ge-Rei­he, bestehend auch aus „Die frem­de Spio­nin” und „Das zwei­te Geheim­nis”, endet mit dem abschlie­ßen­den Buch, in dem Haupt­fi­gur Anni in den Zei­ten rund um den Mau­er­fall agiert. Sie und ihr Freund Micha­el fil­men im Rah­men ihrer Dokus des DDR-Wider­stan­des ver­se­hent­lich Män­ner einer KGB-Geheim­ope­ra­ti­on und wer­den fort­an von die­sen gejagt. Die Neben­per­son Ingo bekommt Anni als Ziel­per­son für sei­ne Spio­na­ge, doch ver­liebt sich als­bald in sie. Als wäre das Cha­os nicht schon per­fekt, hängt sich dann auch noch der rus­si­sche Agent Wla­di­mir Putin an ihre Fer­sen, und die Gescheh­nis­se gera­ten aus den Fugen.

Über die DDR zu schrei­ben, ist für Titus Mül­ler auch immer mit sei­ner Ver­gan­gen­heit in jun­gen Jah­ren in der DDR gekop­pelt. „Ken­nen Sie noch die Toi­let­ten­spü­lung der DDR?”, frag­te er das Publi­kum. „Die habe ich immer mit Hin­ga­be gespült”, gab er dem Publi­kum zu beden­ken, dass er sich gut an sie erin­nern kann und bei dem Gedan­ken schmun­zeln muss. Eben­so das Kau­fen von Pfef­fer­minz­bon­bons mit dem ratio­nier­ten Taschen­geld ist Titus Mül­ler noch gut in Erin­ne­rung geblie­ben. Trotz der schö­nen Erin­ne­run­gen an die­se prä­gen­de Zeit ist er sich auch der Kehr­sei­te der Gescheh­nis­se die­ser Zeit bewusst und the­ma­ti­sier­te sie auf den Punkt gebracht in sei­ner Lesung.

Die Wur­zeln sei­nes Inter­es­ses am Schrei­ben und Lesen lie­gen in der Kind­heit des Autoren. Als „Lese­rat­te” war die Biblio­thek der Ort, an dem man ihn stets vor­fand. Heu­te liest er gern Sach­bü­cher, Roma­ne, Klas­si­ker und Sci­ence-Fic­tion-Roma­ne, wie er selbst erzähl­te. Für ihn ste­hen nun noch mehr als 60 wei­te­re Lesun­gen und die Wei­ter­ar­beit an wei­te­ren Büchern an.

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