Donnerstag, März 30, 2023

Tamina Kallert in Werne: „Blick über Tellerrand etwas Wunderschönes”

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Wer­ne. Autorin und Rei­se­jour­na­lis­tin Tami­na Kal­lert war für die Lesung zu ihrem neu­en Buch „Und dann kommt das Meer in Sicht” im Foy­er der Mar­ga-Spie­gel-Schu­le in Wer­ne zu Gast. Wäh­rend der knapp zwei­stün­di­gen Lesung berich­te­te sie den Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rern von ihren Rei­sen zu den Azo­ren-Inseln, nach Nor­we­gen und in das Taminatal.

Seit mehr als 20 Jah­ren reist Tami­na Kal­lert bereits um die Welt und hat für die Sen­dung „Wun­der­schön” des WDR bereits mehr als 70 Län­der und Regio­nen bereist. Die Städ­te­rei­sen Kal­lerts, die auch in NRW gro­ße Beliebt­heit erlang­ten, brach­te die Rei­se­jour­na­lis­tin nicht mehr län­ger zu den Men­schen über den Fern­seh­bild­schirm nach Hau­se, son­dern sie ließ ihre Rei­sen in bild­ge­wal­ti­ger Spra­che vor Ort erle­ben. Mit Humor und Bezug zum Publi­kum erreich­ten Geschich­ten lau­er Som­mer­näch­te und unan­ge­neh­mer Begeg­nun­gen mit Insek­ten in Hotel­zim­mern die Ohren der Gäste.

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Dass Tami­na Kal­lert Rei­se­jour­na­lis­tin wer­den soll­te, ent­schied sich erst nach ihrem Stu­di­um in Anglis­tik und Geschich­te und meh­re­ren Aus­lands­auf­ent­hal­ten, denen sich bald ein Prak­ti­kum beim WDR anschloss. Bereits nach dem Abitur mach­te sie sich mit dem Ruck­sack auf den Weg nach Indi­en. „Das war eine Schlüs­sel­rei­se”, sagt die Rei­se­jour­na­lis­tin und berich­tet, dass „Kul­tur­schock, die plötz­li­che Frei­heit nach dem Abitur und eine neue Wert­schät­zung” sie wäh­rend die­ser Zeit maß­geb­lich begleiteten. 

Die Sehn­sucht nach einem neu­en Hori­zont, die Reso­nanz durch den Kon­takt mir ande­ren Rei­sen­den emp­fin­det die Jour­na­lis­tin als essen­zi­ell, wenn sie die Welt bereist. Das macht sie auch in ihrem neu­en Buch deut­lich, das sie als deut­lich per­sön­li­cher emp­fin­det als den Vor­gän­ger „Mit klei­nem Gepäck”. Das Rei­sen lehrt Kal­lert, dass das Leben nicht nur „zu kurz für unper­sön­lich ist”, son­dern auch, dass der Blick über den Tel­ler­rand etwas Wun­der­schö­nes ist, ihr aber auch klar­mach­te, wie gemüt­lich die­ser Tel­ler­rand sein und sie nur durch das Auf­bre­chen ein Ankom­men nach Hau­se erle­ben kann. 

Tami­na Kal­lert signiert ihr neu­es Buch „Und dann kommt das Meer in Sicht” und ver­sieht sie auf Wunsch mit per­sön­li­chen Wid­mun­gen. Auch für Sel­fies und Gesprä­che nimmt sie sich für jeden Gast Zeit. Foto: Johan­na Glowacki

Vom Auf­bre­chen und Ankom­men han­delt auch ihr neu­es Buch, indem sie die Ein­sicht teilt, dass „alles, was auf einen zukommt, ver­bun­den ist”. Ins­be­son­de­re bei ihren Rei­sen ans Meer fin­det sie mit dem Blick aufs Meer die Cha­rak­te­ris­tik und Schön­heit ihrer Rei­sen, die durch die Dreh­ar­bei­ten vor Ort aber auch anstren­gend sind, wieder.

Durch das Fami­li­en­le­ben mit Mann und zwei Kin­dern hat sich das Rei­se­ver­hal­ten Tami­na Kal­lerts ver­än­dert. Gro­ße Fern­rei­sen fal­len zur Zeit weg, an deren Stel­le ritua­li­sier­te Rei­sen in nähe­re Städ­te – auch in der Sen­dung „2 zu 300” zu ver­fol­gen – tre­ten, in denen das Fami­li­en­le­ben Ruhe und Ent­span­nung genie­ßen kann. Ohne­hin hat die Coro­na­pan­de­mie das Rei­sen der Jour­na­lis­tin stark ein­ge­schränkt. Das Welt­ent­de­cken fehl­te ihr stark und Unge­wiss­heit und Sehn­sucht nach Neu­em über­schat­te­ten den All­tag. „Das Schrei­ben war für mich ein Weg aus die­ser Zeit”, stellt Tami­na Kal­lert fest und freut sich, im Schrei­ben am Nach­mit­tag mit einem unver­zicht­ba­ren Kaf­fee zu die­ser Zeit gedank­lich erneut in die Rei­sen abge­taucht sein zu dürfen.

Beson­ders der jun­gen Leser­schaft möch­te sie etwas ans Herz legen: Durch sozia­le Medi­en und geteil­te Urlaubs­fo­tos bekom­me man ver­meint­lich das Bild eines Lebens, in dem man alles mit­kommt, aber man erlebt es nicht wirk­lich. Tami­na Kal­lert appel­liert: „Die eige­nen Erfah­rung sind wich­tig, neu­gie­rig sein für die Welt und im Rei­sen das Ent­de­cken der Welt und sich selbst zu erreichen“.

Den Mitt­woch­abend been­de­te die Autorin mit Signa­tu­ren und per­sön­li­chen Gesprä­chen mit ihrer zahl­reich erschie­ne­nen Leser­schaft. Ver­an­stal­ter war der För­der­ver­ein der Stadt­bü­che­rei Werne. 

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