Werne. In der Infoveranstaltung rund um das Doppelprojekt SURFWRLD//SCNCWAVE, moderiert von Dr. Ulrich Eimer, hatten am Donnerstagabend über weite Strecken die Gutachter das Wort.
Zusammengefasst halten sich die Auswirkungen des Großprojekts nach den Einschätzungen der Referenten demnach in Grenzen. Vor allem die Themen Verkehrsentwicklung und Lärmbelastung zogen indes zahlreiche Nachfragen aus dem Publikum auf sich.
Laut Gutachter sei an den Wochenenden mit einem zusätzlichen Verkehrsaufkommen von ca. 1.800 Fahrzeugen in 24 Stunden und einer Spitzenbelastung von 180 zusätzlichen Pkw zu den Hauptzeiten zu rechnen. An Werktagen liege die Zahl der zusätzlichen Fahrzeuge aus Beschäftigungs-, Liefer- und Besucherverkehr bei ca. 820 Fahrzeugen in 24 Stunden. Die An- und Abreise der Besucher werde größtenteils über die A1 von Rünthe aus erfolgen.
Während das Aufkommen für Werne weniger gravierend sei, verstärkten sich Lärm und Verkehrsaufkommen für die Anwohner am Ostenhellweg und an der Jockenhöfer-Kreuzung, räumte der Gutachter ein. Hier müsse man über lärmreduzierende Maßnahmen nachdenken.
Beim Thema Arten- und Umweltschutz blieben unter anderem auch wegen des nahen Naturschutzgebietes der Lippe mögliche Probleme auf einem niedrigen Level. Einzig das Vorkommen der Vogelart Feldschwirl sei planungsrechtlich relevant, bewertete der Gutachter.
Ralf Bülte, Dezernent Planen und Bauen, sprach die 20 Jahre alte Planungen für eine Regional- und Stadtbahn an, dessen Trasse im Regionalplan Ruhr über das ehemalige Zechengelände führe. Die technisch mögliche Option möchte man sich im Stadthaus offenhalten, allerdings ist sie wohl noch reine Zukunftsmusik. Statt über das Zechengelände solle die Trasse aber über Kamener Straße und Stockumer Straße weiter nach Hamm führen und so die Innenstadt anbinden, will man die Änderung im FNP verzeichnen lassen.
Welche Kosten kämen beim Bau eines Kreisverkehrs auf die Stadt Werne zu?, lautete eine Frage aus dem Publikum. Man müsste die Hälfte der Kosten tragen, weil zwei Abzweige Gemeindestraßen seien, so Lothar Christ. Warum keine andere Gewerbeansiedlung an dieser Stelle?, wollte ein anderer Zuhörer wissen. „Das ist kein gutes Gewerbegebiet, es gäbe dann viel mehr versiegelte Fläche, die wiederum Regenrückhaltung notwendig machen würde, beschrieb der Bürgermeister zu dem aus seiner Sicht schlechten Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Zum Schluss der Veranstaltung meldeten sich nach etlichen kritischen Fragern, die zum Teil Zweifel an der Kompetenz der Gutachtern durchblicken ließen, die Befürworter des Projekts zu Wort. „Das ist ein Anziehungspunkt für Werne, die Chancen sollten wir nutzen und die Stadt infrastrukturell anbinden.“ Unterstützung kam selbstredend auch von den Surfsportlern. „Für uns ist das eine Riesenchance“. Und eine junge Frau wünschte sich fast flehend, dass die Kritiker langsam verstummen mögen, um Werne diese Möglichkeit nicht zu verwehren.
Alle Gutachten sind auf der Homepage www.werne.de der Stadt Werne einsehbar.