Samstag, Juni 3, 2023

Stimmige Außen-Gastro für attraktive Altstadt

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Wer­ne. Wer­nes his­to­ri­scher Stadt­kern ver­fügt mit sei­nen Alt­stadt­ge­bäu­den über eine beson­de­re Atmo­sphä­re. Ein ande­res Kri­te­ri­um für die Attrak­ti­vi­tät der Innen­stadt sei die Außen­gas­tro­no­mie als Ort der Kom­mu­ni­ka­ti­on und Erho­lung, heißt es sinn­ge­mäß im 2020 ver­öf­fent­li­chen Gestal­tungs­leit­fa­den der Stadt Wer­ne. Der fand in den für die Gas­tro­no­mie beson­ders schwie­ri­gen Zei­ten der Coro­na-Pan­de­mie aller­dings nicht viel Beachtung.

Viel­mehr sei­en für bedach­te Außen­be­rei­che vie­le Schir­me und Zel­te ange­schafft wor­den. Dadurch habe das Stadt­bild aber an Wer­tig­keit ver­lo­ren, resü­mier­te Lars Werk­meis­ter, Geschäfts­füh­rer der Wer­ne Mar­ke­ting GmbH, am Diens­tag, 21. März 2023, im Aus­schuss für Stadt­ent­wick­lung, Pla­nung und Wirtschaftsförderung.

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Doch wie vor­ge­hen, damit eine attrak­ti­ve Innen­stadt zum Ver­wei­len und Fla­nie­ren ein­lädt? Mit Ver­bo­ten und Ein­schrän­kun­gen auf die Gas­tro­no­mie ein­zu­wir­ken, kom­me da nicht in Fra­ge. „Wir wol­len, dass die Innen­stadt schön ist“, setz­te der Geschäfts­füh­rer von Wer­ne Mar­ke­ting im bes­ten Fall auf eine posi­ti­ve Aufbruchstimmung.

Um eine schö­ne Alt­stadt-Atmo­sphä­re zu schaf­fen, hat­ten Wer­ne Mar­ke­ting und das Dezer­nat Bau­en und Pla­nen die Idee ent­wi­ckelt, gemein­sam mit der Gas­tro­no­mie die Außen­flä­chen zu bepla­nen. Zur fach­li­chen Unter­stüt­zung hat­te man die Exper­ti­se des Büros Stadt­raum Düs­sel­dorf ein­ge­holt. Die Kos­ten für das exter­ne Büro lagen bei rund 14.700 Euro, die zu 70 Pro­zent aus Städ­te­bau­för­de­rungs­mit­teln finan­ziert wer­den. Der städ­ti­sche Eigen­an­teil beträgt rund 4.400 Euro.

Als Anreiz für eine mög­lichst ein­heit­li­che und wer­ti­ge Gestal­tung der Außen-Gas­tro wol­le man Mit­tel aus dem Ver­fü­gungs­fonds zu nut­zen. Die­ser wird mit För­der­mit­teln von Land und Kom­mu­ne spe­zi­ell für sol­che Zwe­cke gespeist und kann für Maß­nah­men wie Son­nen­schir­me, Bestuh­lung Mar­ki­sen, Blu­men­kü­bel etc. genutzt wer­den. Die Kos­ten für eine Maß­nah­me wer­den zwi­schen Pri­vat und Fonds geteilt, erläu­ter­te Lars Werk­meis­ter. Der Ver­fü­gungs­fonds sol­le als Anreiz die­nen, die Inves­ti­tio­nen in Schir­me und Bepflan­zun­gen zu intensivieren.

Bernd Strey vom Büro Stadt­raum erläu­ter­te im Aus­schuss die Her­an­ge­hens­wei­se. So habe man die betref­fen­den Flä­chen aus­ge­mes­sen und ana­ly­siert. Auf die­ser Basis wol­le man mit den Gas­tro­no­men spre­chen und so För­der­mög­lich­kei­ten und Emp­feh­lun­gen für eine Möblie­rung aufgezeigen.

Mit­zu­den­ken sei­en zudem immer auch die Ret­tungs­we­ge der Feu­er­wehr, Ord­nungs­amt und Denk­mal­schutz­vor­ga­ben und vie­les ande­re mehr, schil­der­te Werk­meis­ter am Mitt­woch gegen­über WERN­Eplus. Da gebe es vie­le Details zu Geneh­mi­gungs­fra­gen, hieß es, „eine Sisyphus-Arbeit“.

Kon­tro­ver­se – Statt Büro Sach­ver­stand der Ver­wal­tung nutzen

Im Aus­schuss sah man den Auf­trag an das exter­ne Büro teils kri­tisch. Artur Rei­chert (FDP) mach­te sei­nem Ärger Luft: „Ich war sau­er, wir reden hier über Son­nen­schir­me und Blu­men­kü­bel.“ Es sei etwas lächer­lich, dafür Steu­er­geld ein­zu­set­zen. Mar­kus Rusche (CDU) ver­wies auf die Gestal­tungs­sat­zung der Stadt Wer­ne. Die habe man mühe­voll erstellt und Zugriff auf alle Plä­ne. Der Sach­ver­stand kön­ne auch aus der Ver­wal­tung kom­men, fand er.

Mit der Arbeit des Büros habe man Grund­la­gen für den direk­ten Dia­log mit der Gas­tro­no­mie geschaf­fen. Die Detail­fra­gen sei­en hoch­kom­plex. „Wir hät­ten viel län­ger gebraucht. Wenn wir es schaf­fen, die Innen­stadt attrak­tiv zu machen, hat es sich gelohnt“, ent­geg­ne­te Werkmeister.

Die Kom­ple­xi­tät der Plat­zie­rung von Son­nen­schir­men und Blu­men­kü­beln sei gering, mein­te hin­ge­gen Rei­chert. War­um ein Büro beauf­tra­gen, wo unse­re Gas­tro­no­men schon kos­ten­los die Außen­flä­chen nut­zen können.

Dezer­nent Raf Bül­te erwi­der­te zum Nut­zen der Pla­nung: „Die Außen-Gas­tro prägt das Bild.“ Man bera­te und mache Ange­bo­te, erläu­ter­te er. Chris­toff­er Died­rich (B´90/ Die Grü­nen) rela­ti­vier­te: „Der Ein­satz von Ver­wal­tungs­stel­len kos­tet auch Geld.“ Fer­di­nand Schul­ze Fro­ning (CDU) mein­te, die Pla­nung sei grund­sätz­lich zu befürworten.

Atmo­sphä­re und Wohl­fühl­fak­tor machen eine Stadt attrak­tiv, beton­te Lars Werk­meis­ter am Mitt­woch. Das sei in der Dis­kus­si­on zu kurz gekom­men, bedau­er­te er gegen­über WERN­Eplus. Zum wei­te­ren Vor­ge­hen mein­te er, dass man nun nach und nach mit den Gas­tro­no­men in Gesprä­che kom­men wol­le. „Ein Dau­er­the­ma“, hieß es.

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