Werne. Der großflächige Hackerangriff auf mehr als 70 Kommunen in NRW hat Ende Oktober zahlreiche Städte und Gemeinden massiv getroffen. Behördengänge wie das An-und Abmelden von Autos, das Abholen des neuen Reisepasses und viele andere Online-Angebote mehr waren seither nicht mehr möglich und sind es teils immer noch nicht.
In der Werner Stadtverwaltung war man davon „nur“ partiell betroffen. Getroffen hatte es das Standesamt, das sich aus Gründen der Sicherheit vom Fachverfahren AutiSta – Automation im Standesamt – abmelden musste, erläuterte Dezernentin Kordula Mertens in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses. Das Programm ermöglicht es den Standesämtern, ihre Aufgaben rund um den Personenstand der Bürger – sprich Heirat, Geburt und Tod und mehr – wahrzunehmen.
„Urkunden können wir zur Zeit nicht ausstellen, Bescheinigungen auf Papier aber schon“, machte Standesamtsmitarbeiterin Karin Oestermann jetzt gegenüber WERNEplus deutlich. Auf die amtlichen Urkunden zum Ja-Wort vor dem Standesamt oder bei Geburten und Sterbefällen müsse man deshalb vorerst warten, schilderte sie.
Die gute Nachricht: Das Ausstellen von Bescheinigungen zu diesen und anderen Belangen wie etwa für die Rentenkasse, den Bestatter, das Kindergeld oder die Anerkennung ausländischer Entscheidungen etc. sind nach wie vor möglich – auf Papier.
Während die Verwaltungsmitarbeiterinnen auf die Ehe-, Geburten- und Sterberegister ab 2009 nicht online nicht zugreifen können, schlummern die Register bis 2008 nach wie vor in Papierform im Stadthauskeller und sind folglich einsehbar.
Wann das Online-System wieder zur Verfügung stehe, sei ungewiss, so Oestermann. Die Nachwirkungen werden im Standesamt aber zweifelsohne spürbar sein. Denn alle neuen Daten müssen anschließend wieder in die verschiedenen Register eingegeben werden. „Der Berg wächst ständig“, so Oestermann.
Erreichbar sind die Mitarbeiterinnen des Standesamts per E-mail unter standesamt@werne.de. „Alle Mails werden am nächsten Tag bearbeitet“, hieß es.