Werne. Betrüger haben in den vergangenen Jahren unterschiedliche perfide Varianten entwickelt, um an die Ersparnisse von Seniorinnen und Senioren zu gelangen. Jüngst hat ein aufmerksamer Mitarbeiter der Sparkasse einen Betrugsversuch an einer 77-Jährigen vereitelt.
In den Statistiken der Kreispolizeibehörde Unna sind die Zahlen beim Betrug zum Nachteil älterer Menschen seit Jahren gestiegen. Um so erfreulicher, dass ein Tatverdächtiger auf frischer Tat ertappt wurde.
„Die Vorgehensweise spielt mit den Ängsten der Betroffenen. Da sind die Ideen der Täter sehr vielfältig“, sagt Andree Heimann. Der Leiter der Geschäftsstelle der Sparkasse an der Lippe am Markt hatte nach dem Hinweis eines Mitarbeiters die Polizei informiert, die bei der Geldübergabe den Tatverdächtigen festgenommen hat.
Im jüngsten Fall war der betroffenen Frau erzählt worden, dass in ihrer Nachbarschaft eingebrochen worden sei und die Täter über einen Zettel mit ihren Kontodaten verfügen würden. Daher solle sie ihr Geld einer Person übergeben, die dieses dann in Sicherheit bringen würde.
„Oftmals wird auch eine Gedankenwelt aufgebaut, die die Banken so darstellen, als wenn diese etwas Böses von den Kunden wollen. Beispielsweise, wenn wir im Gespräch nachfragen, wofür die Summe gedacht ist. Dabei geht es uns nur um den Schutz der Kunden“, sagt der Filialleiter. Dass der Betrug in diesem Fall nicht gelungen ist, sei dem internen Zusammenspiel der Mitarbeitenden zu verdanken.
„Kunden, deren Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft in solchen Fällen ausgenutzt werden soll, sind meist sehr zurückhaltend und möchten oft nicht direkt sagen, worum es geht, weil sie von den Tätern darauf vorbereitet worden sind, dass sie gefragt werden“, schildert Andree Heimann.
Bei solchen unklaren Situationen werden in der Regel die Verantwortlichen der Geschäftsstelle hinzugezogen, die dann in Ruhe mit den Kunden die Situation noch einmal erörtern. Eine Vorgehensweise, die – mit Hilfe der Polizei – im jüngsten Fall zum Erfolg führte.