Capelle/Lüdinghausen. Avatare werden die neue App für die Schlösser- und Burgenregion Münsterland so lebendig wie nie gestalten. Am Wochenende wurden hierfür Dreharbeiten im Dorfgemeinschaftshaus in Capelle aufgenommen. Die Organisatoren sind jetzt schon mehr als zufrieden mit den Resultaten.
Die App soll in Zukunft den Gästen der gesamten Region noch mehr Zugang zu den Schlössern und Burgen bieten: AR-Avatare, Mini-Games, Hörreisen, Infos zur Historie, Erlebbarkeit und Erreichbarkeit. „Ich freue mich jetzt schon auf die Reaktionen der App-Nutzer“, sagte Projektleiterin Christine Kolm vom Münsterland e.V.
Schauspieler schlüpfen als sogenannte Avatare in die Rollen von regionalen Persönlichkeiten wie zum Beispiel Johann-Conrad Schlaun. Sie lassen sich professionell vor dem mobilen Greenscreen-Studio in Bild und Ton aufnehmen, werden somit wieder zum Leben erweckt. Kameramann und Technik-Experte Gottfried Schinagl aus Wien hatte beim Dreh alle Hände voll zu tun, war aber sehr zufrieden mit den bisherigen Resultaten. Die Personen werden in der anschließenden Bildbearbeitung in die historischen Gebäude „reinkopiert“. Dazu wird etwas zur Geschichte erzählt – der Reiseführer der Zukunft sozusagen.
Am Nachmittag war Patrick Gurris an der Reihe. Er stand als der Rentmeister-Avatar „Adolph Heidenreich Wernekinck“ für die Burg Vischering in Lüdinghausen vor der Kamera. Mit Hut und Halskrausen-Kragen, Buch und Feder machte er auch die Mode der damaligen Zeit sichtbar. „Ehrwürdig und angesehen steht sie da, die Burg Vischering, umgeben von den Wassern der Stever, gebaut auf eichenen Pfählen, zu Zeiten der Ritter im Jahre 1271“, sagte Gurris seinen Text auf.
Nach gut einer Stunde war alles im Kasten. „Eigentlich früher als geplant. Wir sind gut im Rennen“, betonte die Projektleiterin. Patrick Gurris ist die Burg Vischering sehr vertraut. Seit fünf Jahren führt er Besucher durch die Burg und erklärt den Besuchern, was ein Rentmeister früher für eine Bedeutung hatte.
Spätestens zum Schlösser- und Burgentag Münsterland am 19. Juni geht die App an den Start. Ein neues Kapitel wird dann geschrieben, denn damit kann man Geschichte live erleben. „Wenn man es richtig anstellt, kann man mit den Avataren sogar ein Selfie vor den historischen Kulissen machen“, so Christine Kolm.