Freitag, April 25, 2025

Nach 643 (!) Schuss – Christian Hermans setzt Königstreffer

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Werne. Spannung pur, zum Schluss Atmosphäre wie auf der Rennbahn. Munition musste nachgeordert werden, der unerwartet hartnäckige Holzadler auf der Vogelstange erwies sich als zähes Hühnchen, das gar nicht daran dachte, schnell und programmgemäß das Zeitliche zu segnen. Rund fünf Stunden hielt er dem massiven Beschuss stand. Dann gelang es Christian Hermans, den letzten Krümel Vogel von der Stange zu schießen.

Der neue König war damit geboren. Der Schützenverein St. Hubertus Holthausen-Schmintrup hat damit für die nächsten zwei Jahre wieder einen würdigen Repräsentanten. 643 Schuss waren nötig, um die massive Vogelfigur in Stücke zu reißen. Darauf waren weder Schießwart Dirk Möllmann noch die Teilnehmer vorbereitet. Es musste Schussmaterial nachgeordert werden.

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Die letzte halbe Stunde vor dem finalen Treffer zog das Publikum besonders in den Bann. Sieben Schützen zielten und kämpften um die Königswürde. Die Titelanwärter schenkten sich ab 16.12 Uhr nichts. Als Andreas Moer um 16.19 Uhr das große Restrelikt, ein Stück Schwanzspitze, zu Boden gebracht hatte, schien der Sieger festzustehen. Doch ein kleines Stück von dem zähen Vogel war auf seinem Platz geblieben und musste noch losgeschossen werden.

Zäher Holzadler fällt erst nach 5 Stunden

Jetzt waren die Schützen unter der Finalrunde gefragt. Und kaum drei Minuten später gelang es Christian Hermans, den Siegestreffer zu erzielen. Uwe Hoselmann ist der Vorsitzende der St.-Hubertus-Schützen, zu denen 320 Mitglieder gehören. „Alles Männer“, wie Hoselmann im Gespräch mit WERNEplus selbstbewusst feststellt. Frauen gebe es nur im Spielmannszug. Der Tradition sehen sich die Schützen überhaupt verpflichtet. Das gilt auch für den Montag als Veranstaltungstag für das Königsschießen.

Hoselmann: „Früher war der Montag für fast alle Schützenvereine ein Festtag“. Das habe sich erst durch den gesellschaftlichen Wandel geändert. Immerhin müssen für das Montagsschießen die teilnehmenden Schützen Urlaub nehmen. Ein Tag genüge nicht, wenn es um die aktive Organisationsarbeit gehe. Manche sind, wie Hoselmann berichtet, deshalb zwei Wochen lang mit der Vorbereitung und dem Aufbau des Schützenfestes ehrenamtlich beschäftigt. Jedenfalls denken die Schützen nicht daran, auf den Montag als Festtag zu verzichten. „Es ist eben seit über 150 Jahren Tradition“, begründet der Chefschütze diese Haltung.

Der Spielmannszug und das Bläserchorps Werne verkürzten mit ihren Einlagen für die zahlreichen Zuschauer die ungewöhnlich lange Dauer des Königsschießens am Montag.
Der Spielmannszug und das Bläsercorps Werne verkürzten mit ihren Einlagen für die zahlreichen Zuschauer die ungewöhnlich lange Dauer des Königsschießens am Montag.

Das Schützenfest findet eigentlich alle zwei Jahre statt. 2021 hatte die Pandemie dem Terminfahrplan einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Fest hatte bereits am Donnerstag mit dem „Kränzen“ begonnen. Dabei werden die Girlanden und Blumenketten für die Ausschmückung des Festzeltes hergestellt. Weitere Höhepunkte waren unter anderem am Samstag der offizielle Empfangs- und Tanzabend für geladene Gastvereine und am Sonntagabend der Festball.

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