Donnerstag, März 30, 2023

Medien-Mix und Begegnungsstätte: Stadtbücherei feiert Jubiläum

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Wer­ne. „Was vie­le nicht wis­sen, die Stadt­bü­che­rei ist die kul­tu­rel­le Ein­rich­tung und Begeg­nungs­stät­te mit den höchs­ten Besu­cher­zah­len in Wer­ne“, sagt Lei­te­rin Ger­lin­de Schürk­mann im Video des Kul­tur­bü­ros über die Biblio­thek, die sich in den 65 Jah­ren ihres Bestehens zu einer viel­fäl­ti­gen und moder­nen Bil­dungs- und Kul­tur­stät­te ent­wi­ckelt hat. 

23.182 Besucher/innen wur­den im Vor­jahr gezählt. 2022 fei­er­te sie ihre Geburts­stun­de am 6. Novem­ber 1957 und am 11. März 2023 sind exakt 40 Jah­re seit ihrer offi­zi­el­len Eröff­nung im Alten Stein­haus vergangen.

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Moder­ne Biblio­thek in his­to­ri­schen Mauern

Heu­te beher­bergt das Denk­mal am Moor­mann­platz beein­dru­cken­de 43.500 Medi­en. Sol­che, die hin­ter Buch­de­ckeln und Titel­blät­tern von Zei­tun­gen und Zeit­schrif­ten den Lese­hun­ger von Jung und Alt stil­len oder sol­che, die als Musik-CD, Hör­buch, DVD und BlueR­ay Musik und Geschich­ten aller Art ent­fal­ten. Außer­dem: Kon­so­len­spie­le, Tonies, Sprach­kur­se, Bil­der­buch­ki­nos und die 20.000 digi­ta­len Titel wie eBooks, eAu­dio und die eLear­ning-Kur­se in der Onleihe24 zum Down­load für unter­wegs oder zuhau­se. „Gibt´s nicht, gibt’s nicht“, darf man da wohl mit eini­gem Recht über die leben­di­ge Bil­dungs- und Kul­tur­ein­rich­tung sagen.

Und dann ist da seit Ende 2022 noch die „Biblio­thek der Din­ge“, eine „Leih­Bar“ in der man Gebrauchs­ge­gen­stän­de und Gerä­te aus­lei­hen kann. Der nach­hal­ti­ge Ser­vice kommt beim Publi­kum gut an. „Die Sei­fen­bla­sen­ma­schi­ne und das Ener­gie­kos­ten­mess­ge­rät sind beson­ders begehrt“, so Schürkmann.

Das Team der Stadt­bü­che­rei Wer­ne mit (von links): Diet­mar Kümer, Katin­ka Schüt­te, Ger­lin­de Schürk­mann, Aylin Atak, Sil­ke Dei­mel, Mari­on Glo­ger und Chan­tal Del­sing. Es feh­len: Yvonne Jas­pernei­te und Youss­ra Hassa­ni. Foto: privat

Preis­wür­di­ge Bil­dungs­ar­beit Leseförderung

Unter­stützt durch das Lan­des­pro­gramm „Bil­dungs­part­ner NRW Biblio­thek und Schu­le“ hat die Stadt­bü­che­rei die För­de­rung von Sprach- und Lese­kom­pe­tenz in Kin­der­ta­ges­stät­ten und Grund­schu­len sowie Ange­bo­te zur Stär­kung der Medi­en­kom­pe­tenz an der Mar­ga-Spie­gel-Schu­le ent­wi­ckelt. 19 Bil­dungs­part­ner aus Kin­der­ta­ges­stät­ten, Grund­schu­len, Eltern­schaft und aus der Stadt­ge­sell­schaft sind in Sachen Lese­för­de­rung durch ein eng­ma­schi­ges Netz verbunden.

Die viel­fäl­ti­gen Aktio­nen und Ver­an­stal­tun­gen zur Lese­för­de­run­gen wur­den in jeweils einem Spi­ral­cur­ri­cu­lum für Grund­schu­len und die Sekun­dar­stu­fe I ver­schrift­licht. Das Enga­ge­ment für die Lese­för­de­rung habe für über­re­gio­na­le Bekannt­heit der Wer­ner Stadt­bi­blio­thek gesorgt, so Schürk­mann. Für die Aus­bil­dung von Jugend­li­chen zu Lese­pa­ten gab es unter ande­rem 2010 den 1. Preis im Lan­des­wett­be­werb Koope­ra­ti­on Kon­kret Medi­en­be­ra­tung NRW. „Die Jury war begeis­tert und beim Bil­dungs­kon­gress 2011 durf­ten vier Juni­or-Vor­le­ser mit­ge­stal­ten“, so die Leiterin.

Hin­ter der Stadt­bü­che­rei steht ein dicht geknüpf­tes Netz von Koope­ra­ti­ons­part­nern, Spon­so­ren und ehren­amt­li­chen Unter­stüt­zern, sieht die Lei­te­rin die Biblio­thek in der Stadt tief ver­wur­zelt. Die För­de­rung durch Lan­des­mit­tel machen vie­le Pro­jek­te, Moder­ni­sie­rung und Aus­stat­tung erst mög­lich. Ein enga­gier­ter För­der­ver­ein hilft mit finan­zi­el­ler und prak­ti­scher Unter­stüt­zung. Als Lese­pa­ten sind 100 bis 120 Per­so­nen ehren­amt­lich unter­wegs, um Begeis­te­rung für das Lesen in Kitas und Schul­klas­sen zu wecken.

Kul­tur erleb­bar machen

„Unser Anspruch ist es, Kul­tur erleb­bar zuma­chen“, umreißt Ger­lin­de Schürk­mann eine der Haupt­ziel­set­zun­gen des Büche­rei-Teams. Das gelingt bei­spiels­wei­se mit dem „Akti­ons­tag Wer­ne liest“, den Local-Hero-Wochen, Vor­le­se­ta­gen und vie­len pro­mi­nen­ten Besu­chern: Gabrie­le Woh­mann (1975), Erich Loest (1987), Jut­ta Rich­ter und Gud­run Pau­se­wang (1989), Wal­ter Kem­pow­ski (1992), Ignatz Bubis (1998) und vie­le mehr. 2021 war Best­sel­ler-Autor Titus Mül­ler (2021) zu Gast.

Die ers­te Wer­ner Kri­mi-Nacht fei­er­te 1999 im Kol­ping­haus Pre­mie­re und 2005 war man bei der „Nacht der Biblio­the­ken“ dabei. Som­mer­Le­se-Club (2008) und das ers­te Lite­ra­Tur­nier (2009) rei­hen sich ein und eta­blier­ten sich als fes­te Ver­an­stal­tun­gen. Ein ganz beson­de­res High­light war das ganz­jäh­ri­ge Pro­jekt „Mär­chen­haf­tes Wer­ne“, das mit­hil­fe von 55 Koope­ra­ti­ons­part­nern und finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung der Spar­kas­sen-Stif­tung ein gro­ßer Erfolg wurde.

„Wir kön­nen wirk­lich stolz sein, auf das, was wir geschafft haben“, zieht Ger­lin­de Schürk­mann, die die Stadt­bü­che­rei seit 1993 lei­tet, für das Team Bilanz. Die stell­ver­tre­ten­de Lei­te­rin Mari­on Glo­ger und Diet­mar Kümer haben übri­gens ihren beruf­li­chen Wer­de­gang in der Stadt­bü­che­rei begon­nen. Mit Aylin Atak und Chan­tal Del­sing ver­stär­ken der­zeit sogar zwei Aus­zu­bil­den­de das Team.

Anfangs befand sich die Stadt­bü­che­rei im Neu­bau des Jugend- und Sport­heims an der Frei­herr-vom-Stein-Stra­ße. Foto: Archiv Stadt

So fing alles an

Am 6. Novem­ber 1957 wur­de die Stadt­bü­che­rei im Neu­bau des Jugend- und Sport­heims an der Frei­herr-vom-Stein-Stra­ße fün­dig. Das „Pro­vi­so­ri­um“ dort dau­er­te mehr als 16 Jah­re. Ent­las­tung brach­te 1974 der Umzug in den ehe­ma­li­gen Bau­amts­pa­vil­lon am Grie­se­torn. Auf 320 Qua­drat­me­tern Flä­che und in zen­tra­ler Lage war das ein ech­ter Fort­schritt. Im Zuge der Stadt­kern­sa­nie­rung folg­te 1983 schließ­lich der Umzug in das restau­rier­te  Alte Steinhauses.

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