Werne. Der „Musik Convoy“ des Sozialpalasts sorgte ab Freitagnachmittag (13. Oktober 2023) mit lauten Beats und farbenfroher Aufmachung für Stimmung rund um den Kirchplatz an der Kirche St. Johannes in Werne.
Im Jahr 2023 machte das Kunstprojekt vom 11. bis 14. Oktober Halt in Münster, Senden und Werne. Der Sozialpalast kooperiert mit der Jugendarbeit und Streetwork, unter anderem mit Katrin Schnieders als dauerhafte Begleiterin des Streetwork in Werne.
Workshops zu den Themen Rap, Graffiti, Tanz (Hip-Hop, Afro, Dance Hall) und großflächigem Malen laden zum spontanen Mitmachen ein und zielen nicht auf makellose Endresultate ab, sondern leben vom Prozess zum Endprodukt. Einander kennenlernen, die eigenen Fähigkeiten vorführen und einander wertzuschätzen, sind die leitenden Prinzipien. Und wer möchte, darf später auch beim Finale auf der offenen Bühne, eingebaut in einen Lkw, performen.
Die Workshopleitung zum Schreiben eigener Raptexte übernahm Skuff Barbie. Sie ist Rapperin, Sängerin und Tänzerin. „Unser Ziel ist es, Kunst näherzubringen und zu zeigen, dass Frauen, egal ob jung, alt, mit Kindern oder allein, dazu bereit sind, zu arbeiten, wenn sie wollen“, so die Rapperin mit einem Verweis auf Silvia.
Silvia war auch dieses Jahr mit ihrem Baby beim „Musik Convoy“ und ist Lehrerin bei der Roma-Foundation GRUBB, lebt und arbeitet in Belgrad. Zusammen mit ihrer Schwester Isidore leitet sie Workshops und steht für Selbstbewusstsein und Power, indem sie zeigt, dass Selbstverwirklichung unter verschiedensten Voraussetzungen möglich ist.
Neomi und Isidora haben an diesem Tag den Tanz-Workshop geleitet. Neomi lernte bei der Tanzakademie in Kopenhagen und Los Angeles. Sie tanzt nach ihrer Zeit bei Wettkämpfen nun hauptberuflich.
Die Künstlerin $kepsis leitete mit Kiwi den Workshop zum Graffiti und Bühnenbild. In der Vergangenheit stellte $kepsis bereits ihre Bilder und Portraits in Münster, Diskotheken, auch in Werne, aus. Sie betreibt außerdem Bodypainting. Ihr ist wichtig, dass sich die Workshop-Teilnehmenden nicht an den Noten in der Schule messen. Sie sagt: „Ich finde, Kunst sollte man nicht bewerten. Die Noten in der Schule spielen hier keine Rolle.“ Ihre Workshop-Partnerin Kiwi fügt hinzu: „Es handelt sich um ein Programm, das Menschen erreichen soll, die man mit der Vorstadt-Szenerie sonst nicht erreicht.“ Sie holen die Jugendlichen da ab, wo sie sind. Damit verlief der Abend erfolgreich und alle Beteiligten konnten neue Erfahrungen gewinnen und über ihren Schatten springen.
Mehr Informationen über die Projekte des Sozialpalasts auf: https://www.sozialpalast.de/kunst/sozialpalast-musik-convoy_23.html