Werne. 556 Einsätze zum Schutz der Bürgerschaft hat die Freiwillige Feuerwehr in Jahr 2022 absolviert und bleibt damit auf hohem Niveau. Gegenüber 2012 haben sich die Einsatzzahlen nahezu verdoppelt.
Eine Arbeitsbelastung, die die derzeit 153 ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte ans Limit bringt, vor allem, wenn es um die Tageseinsatzbereitschaft geht. Jetzt will die Verwaltung mit einer Personalaufstockung im eigenen Haus für Unterstützung sorgen. Drei Stellen mit Feuerwehr-Bezug sollen neu geschaffen werden.
Dafür warb Bürgermeister Lothar Christ im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) am 9. Februar 2023. In Abstimmung mit dem Ältestenrat und der Feuerwehr-Führung um Thomas Temmann und Jörg Mehringskötter schlug er dem Gremium vor, in den Jahren 2023 bis 2026 dazu die notwendigen finanziellen Mittel in die Hand zu nehmen: 75.000 Euro in 2023, 156.000 Euro in 2024, rund 160.000 Euro in 2025 und rund 164.000 Euro in 2026.
Die Entscheidung hatte man bewusst aus den Haushaltsberatungen zum Stellenplan im Stadtrat herausgelöst, um zuvor das Votum des Finanzausschusses einzuholen. Das fiel, so viel vorweg, einstimmig zugunsten der Personalaufstockung aus.
Ein klares Signal an die Freiwilligen-Wehr
„Das ist ein klares Signal an die Feuerwehr, die Einsatzkräfte gehen auf dem Zahnfleisch“, ließ Christ keinen Zweifel an dem dringenden Bedarf nach wirksamer personeller Unterstützung jenseits der freiwilligen Ebene. Wie die neuen Stellen inhaltlich ausgefüllt werden soll, will die Verwaltung zeitnah erarbeiten. Und dies „immer im Hinblick auf praktische Umsetzung zur Sicherstellung der Tagesbereitschaft“, heißt es in der Sitzungsvorlage.
Denn in einer sich verändernden Berufswelt müssen hinter den Freiwilligen-Kräften immer auch Arbeitgeber stehen, die ihre Mitarbeiter aus Reihen Feuerwehr für Einsätze freistellen. Unter den Verwaltungsmitgliedern sind neun auch in Wernes Freiwilligen-Wehr engagiert, berichtete der Bürgermeister ferner. Sie unterstützen die Wehr insbesondere bei Tageseinsätzen.
Die Investitionen in die personelle Unterstützung sollen neben Aufwendungen für Fahrzeuge, Material und Ausrüstung dazu dienen, die Freiwilligkeit der Wehr zu erhalten. Denn eins ist sicher: Müsste man eine Berufsfeuerwehr installieren, wären die Kosten ungleich höher.
„Die Einsatzzeiten der Feuerwehr sind im Vergleich relativ hoch“, stellte Christian Thöne (FDP) fest. Man könne überlegen, ob man den freiwilligen Kräften etwa die Beseitigung von Ölspuren durch den Bauhof abnehmen lassen könne, signalisierte der Liberale Unterstützung für die neuen Stellen zu.
SPD-Fraktionschef Lars Hübchen betonte: „Wir sparen unglaublich viel Geld durch das Engagement im Vergleich zu einer Berufsfeuerwehr.“ Vom Ausschuss wurde der Vorschlag trotz der desolaten Haushaltslage folglich einstimmig akzeptiert.